Hallo Biggi und Kristina und ihr stillenden Mamis,
ich hab da mal ne Frage.
Meine kleine wird am 19.01. 8 Monate alt.
Da sie zu wenig zugenommen hatte zwischen U4 und U5, bzw. auf der Entwicklungskurve sich fast auf der untersten Linie befindet, wurde mir seid der U5 von der KÄ empfohlen, mit der Beikost zu beginnen. Sie meinte, ich könnte es erstmal mit Beikost probieren,müsste nicht gleich zufüttern. (ich habe von mir aus schon mit 5,5 Monaten begonnen) Seit der U5 hab ich mit Gemüse-Fleisch-Brei begonnen.
Mittlerweile isst sie Mittagsbrei, Abendbrei und seid kurzem auch nachmittags Getreide-Obst-Brei. Sie hat Tage, an denen sie sehr guten Apettit hat und dann wieder Phasen, bei denen sie sehr wenig isst, bzw. teilweise Breimahlzeit komplett verweigert,oder nur paar Löffel isst. Dann stille ich sie halt wieder öfters.
Soweit so gut.
Es ist so, dass sie manchmal nach jeder Breimahlzeit noch gestillt werden will und manchmal nur 2-3 mal am Tag (gegen 5 Uhr und 9 Uhr und bevor sie nach dem Abendbrei ins Bett geht. Oder nur gegen 7 Uhr - dann isst sie früher mittagsbrei - und bevor sie ins Bett geht)
Ich muss dazu sagen, ich lass sie immer schlafen, bis sie von alleine wach wird und Hunger hat - grad morgens
Kann mir schwer vorstellen, wie das auf Dauer mit der Milchproduktion funktioniere soll. Mal hab ich (zu) wenig, mal (zu) viel Milch.
Ich dachte, dass die Natur das so eingerichtet hat, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt. Aber bei so wechselhaften Esslaunen, wie soll das funktionieren???
Soll ich sie nach jeder Breimahlzeit immer anlegen, egal, ob sie nach meiner Milch verlangt,oder nicht?
Es kam auch schon vor, dass sie nach der Breimahlzeit geweint hat und ich habe es so interpretiert,dass sie wahrscheiinlich wieder gestillt werden will und als ich sie dann angelegt hab, wollte sie nicht trinken. Ich vermute dann, dass sie einfach schon satt ist. Aber wieso weint sie manchmal nach dem Essen?
Und dann noch was. Meine Maus war seit Anfang an so ziemlich eine gute Nacht-Schläferin. Begonnen mit mind. 4 Std. und dann schlief sie sogar schon von 21 bis ca. 5-7 Uhr durch. Seit ca. 2 Wochen wacht sie aber immer öfters nachts auf und möchte 1-2 mal nachts gestillt werden. Ist das ein Wachstums/Entwicklungsschub? Wenn ja, wo waren dann ihre vorherigen Entwicklungsschübe? Sie macht in den Wachphasen,bzw. tagsüber einen fiten und aufmerksamen Eindruck.
Zu guter letzt möchte ich noch erwähnen, dass sie im Dezember nochmal zur Kontrolle von der KÄ gewogen worden ist (im Nov. war U5, da wog sie 5900) und zu dem Zeitpunkt dann ca. 6300 wog. Was sie jetzt wiegt,weis ich nicht. Sie kommt mir aber schwerer vor und im Febr. haben wir nochmal Kontolltermin.
Für eure Antwort bedanke ich mich im Voraus.
Grüßle
P.S. Sorry,dass es so ein langer Bericht geworden ist. Ich dachte, desto mehr Ihr wisst,desto besser könnt Ihr mir antworten.
von
Sammy79
am 08.01.2013, 23:37
Antwort auf:
Breimahlzeiten und stillen??? Wie Nachfrage und Angebot vereinbar? Gern an alle
Liebe Sammy79,
die Brust ist ein eher träges Organ, das sich nur langsam auf Veränderungen einstellen mag, aber es ist tatsächlich möglich, dass sie sich auf unterschiedlich lange Stillintervalle einstellt.
Du kannst immer dann, wenn dein Baby nicht trinken will und deine Brust spannt, etwas Milch abpumpen oder ausstreichen, um einen Milchstau zu verhindern, wenn sie nicht spannt, machst Du gar nichts.
An den anderen Tagen legst Du einfach an, dein Körper wird schnell reagieren und mehr Milch bilden.
Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten.
Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst.
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.01.2013