Ab wievielen Stuhlentleerungen spricht man bei gestilltem Kind von Durchfall.

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ab wievielen Stuhlentleerungen spricht man bei gestilltem Kind von Durchfall.

Hallo, meine Tochter ist jetzt 10,5 Monate und wird noch gestillt. Tagsüber isst sie Brei/unsere Kost und dazu Mumi oder etwas Saft aus dem Becher, nachts gibt es nur Mumi. Nun zu meiner Frage. Meine Tochter hatte so über 4-5 Tage sehr breiigen Stuhlgang (nicht wässrig), teilweise schleimig und wieder sehr sehr gelb (ähnlich Neugeborenenstuhl, war schon lange nicht mehr so), manchmal bis zu 7 mal am Tag (obwohl sonst max 3 mal am Tag "normal" waren), leicht erhöhte Temp. und war knatschig. Ich dachte das sie Zähne bekommt, war aber nicht so. Ca. 3-4 Tage vorher hatte ich an einem Tag plötzlich heftige Darmkrämpfe und einmalig Durchfall. Nun (ca. 10 Tage nach Start bei der jüngsten Tochter) hat meine große Tochter (9) starke Bauchkrämpfe und Durchfall bekommen, mein Sohn (6) hatte nur etwas Bauchweh und breiigen Stuhl. Kann es sein, das die Jüngste nen Darmkeim hatte und das der durchs Stillen einfach nicht so schlimm ausgebrochen ist? -gibt es bei gestillten Kindern so leichtere Verlaufsformen oder war der ofte und gelbe Stuhlgang wieder aufs vermehrte Stillen nachts zurückzuführen? Könnte sie sich erneut bei der Großen damit anstecken oder hätte sie erstmal Abwehrstoffe dagegen? Vielen Dank für Ihre Antwort! LG

von Bine1082 am 29.05.2013, 22:12



Antwort auf: Ab wievielen Stuhlentleerungen spricht man bei gestilltem Kind von Durchfall.

Liebe Bine1082, ja, es kann durchaus sein, dass dein Baby geschützt war. Natürlich kann es sich wieder anstecken, aber das muss nicht sein. Während der Schwangerschaft erhält das Kind von seiner Mutter Antikörper gegen bestimmte Krankheiten. Auf diese Weise ist es in den ersten Monaten vor (vielen) Infektionen geschützt. Allerdings ist dieser Schutz nicht 100prozentig und das Kind ist auch nicht vor allen Krankheiten geschützt. Unter anderem hängt der Schutz auch davon ab, welche Krankheiten die Mutter selbst bereits gehabt hat. Wie lange der Nestschutz anhält, ist von Kind zu Kind, aber auch für jede Krankheit unterschiedlich. Über die Muttermilch erhält das Kind dann ebenfalls Antikörper, die es vor bestimmten Erkrankungen schützen. Allerdings kann die Mutter dem Kind nur Antikörper gegen die Krankheiten übermitteln, die sie selbst durchlebt hat oder gegen die sie geimpft wurde (hier gilt jedoch keine Pauschalaussage, manche Impfungen führen nicht dazu, dass die Mutter Antikörper weitergeben kann). Der Übertritt für die einzelnen Antikörper über das Stillen ist sehr unterschiedlich und keinesfalls wird dadurch eine Impfung ersetzt oder besteht eine Garantie, dass das Kind absolut vor einer Ansteckung geschützt ist. Durchfall bei einem voll gestillten Kind erkennt man e an den folgenden Anzeichen: mindestens zwölf Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden, die deutlich unangenehm riechen und manchmal auch mit Blutspuren durchsetzt sind. Die Stühle sind dann meist sehr wässrig und substanzlos und das Allgemeinbefinden des Kindes ist deutlich beeinträchtigt. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 29.05.2013