Frage: Ringelröteln (etwas lang) :-(

Hallo Dr. Bluni, Habe heute einen Ausschlag festgestellt und bin mir zu 99% sicher, dass es die Ringelröteln sind. Bei meinem Großen hat es heute auch angefangen, nachdem er schon seit ein paar Tagen rote Backen hat. Er hat es mittlerweile zum dritten Mal. War dann im KH, die haben mir Blut abgenommen (am Donnerstag bekomm ich das offizielle Ergebnis) und es wurde US gemacht. Der war soweit unauffällig. Allerdings war das Gerät sehr alt (durfte ja wegen Ansteckungsgefahr nicht zu den neueren Geräten in der Gynäkologieabteilung) und der Arzt (sehr wortkarg) schrieb auf den Bericht, unauffällig soweit man das wegen meines Übergewichts beurteilen kann. Er meinte, wenn das Ergebnis positiv ist, müsste ich nächste Woche noch mal zum Ultraschall kommen und es müsste engmaschig kontrolliert werden. Außerdem sagte er mir, dass 10 % aller Kinder sterben. Außerdem riet er mir zu einem Zweittrimesterscreening und einem baldigen Zuckertest, warum hat er mir nicht gesagt. Jetzt mach ich mir total die Sorgen und mal mir schon das Schlimmste aus! Hatte ja anfangs schon mit Blutungen etc. zu tun und jetzt das! Bin total verunsichert. Sind Ringelröteln wirklich so tragisch oder können Sie mich etwas beruhigen? (Meine FÄ ist erst wieder am 20.4. vom Urlaub zurück) Vielen Dank im Voraus! Mit freundlichen Grüßen Sonja A.

Mitglied inaktiv - 07.04.2009, 20:54



Antwort auf: Ringelröteln (etwas lang) :-(

Liebe Sonja, 1. für die sichere Diagnose bedarf es immer eines Laborbefundes, das Sie sonst ja nur spekulieren 2. der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19. Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht. Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15% der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt. Sollte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln gehabt haben, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden, wenn er negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch mal wiederholt werden. Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben. Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80% zwei bis vier Wochen. Eine Impfung gibt es in diesem Fall nicht. Hat die Schwangere nachgewiesenermaßen Immunität dann hält diese erfahrungsgemäß zeitlebens an. Wichtig: es sind keine eigentlichen Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die hervorgerufen werden, sondern .es kann beim Kind infolge der Ringelrötelninfektion zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dazu führen, dass Blutübertragungen beim Ungeborenen notwendig werden. Im Fall einer Infektion sind über mehrere Wochen engmaschige Ultraschallkontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 07.04.2009



Antwort auf: Ringelröteln (etwas lang) :-(

Hallo, war heute auch im Krankenhaus zur Feindiagnostik weil es bei meinem Sohn den Verdacht Ringelröteln gab. Woher weißt Du denn, das Dein Sohn Ringelröteln hat? Diese kann man - wenn man nicht gerade eine Autoimmunkrankheit hat o.ä. - ja eigentlich nur einmal bekommen. Das man wegen einer Ansteckungsgefahr nicht in die Gynäkologie darf hab ich auch noch nie gehört - ist das nicht ziemlich unsinnig? In welcher Schwangerschaftswoche bist Du denn? Es kommt wohl sehr darauf an wie weit eine Frau in der Schwangerschaft ist, ob eine Gefährdung eintritt - und bei engmaschigen Kontrollen lässt sich selbst bei einer Infektion des Ungeborenen noch etwas tun.

Mitglied inaktiv - 07.04.2009, 22:12



Antwort auf: Ringelröteln (etwas lang) :-(

Hallo Sockenfee, Ich bin in der 16. Woche. Er hat es schon zweimal ärztlich bestätigt gehabt (immer so im März). Weiß ja mittlerweile, wie der Ausschlag aussieht. Die Ärzte im KH gehen auch davon aus. Gegen die anderen Kinderkrankheiten sind mein Sohn und ich geimpft, kann sie somit ausschließen. Bei den meisten Kinderkrankheiten mit Ausschlag ist ein Anzeichen hohes Fieber, das bei uns beiden fehlt. Man sieht es auch am girlandenförmigen Ausschlag, der erst mit Punkten anfängt. Morgen gehen wir zum Kinderarzt, ich denke, er wird das zumindest bei meinem Sohn bestätigen. :-( Als ich runter bin in die Gynambulanz haben sie mich erstmal zusammengestaucht (hab aber ein paarmal vorher gefragt, ob ich wirklich runter gehen soll, weil ich mir schon dachte dass es ihnen nicht passt), dann haben sie mich aus der Ambulanz raus, ganz am anderen Ende im Flur warten lassen. Anschließend gaben sie mir einen Mundschutz und haben mich in ein Zimmer der Gynabteilung gebracht. Dort wurde ich sofort wieder rausgeschmissen, weil das ja keiner anderen Schwangeren zumutbar ist, wenn ich vorher drin war. (hatte aber die ganze Zeit den Mundschutz auf). Dann haben sie mich in einen Bereich gebracht, in dem keine Schwangeren behandelt werden. Hoffe bei dir kamen bei der Feindiagnostik gute Nachrichten raus! Grüße Sonja

Mitglied inaktiv - 07.04.2009, 22:31



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