HCG, Progesteron und panische Angst vor Missed Abort

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: HCG, Progesteron und panische Angst vor Missed Abort

Guten Morgen, ich hatte innerhalb des letzten Jahres 2 FG, Die 1. in der 9.SSW (kein Herzschlag mehr festzustellen) und die 2. in der 5./6. SSW (es kam nicht mal bis zur sichtbaren Fruchthülle). Nun bin ich wieder schwanger bei 7+5 und die Angst sitzt tief. Bei mir wurde regelmäßig Blutwertmessungen durchgeführt, hier mal die Ergebnisse: SSW 3+5 Prog 39, HCG 39, Ö2 180 SSW 4+0 Prog. 53, HCG 105, Ö2 222 SSW 5+5 Prog. 60, HCG 7400, Ö2 310, Fruchthülle und Dottersack im US nachweisbar SSW 6+1 Prog 67, HCG 17000, Ö2 550, Herzaktion nachweisbar, Embryo 2,8 mm SSW 7+1 Prog 51, HCG 52523, Ö2 1030, Embryo schlecht darstellbar ca 10 mm Die Entwicklung der Schwangerschaft stellt sich mir als regelrecht dar, nun hätte ich ein paar Fragen zu den Hormonwerten. Anfangs betrug die Verdopplungszeit des HCG weniger als 2 Tage, bei der letzten Messung aber 4,3 Tage. Ist dies ein Hinweis auf eine nicht intakte SS? Seit Eisprung bis zur 1. Blutentnahme nahm ich 1x Utrogest tgl., ab SSW 3+5 3xtgl + Magnesium + ASS, trotz der zusätzlichen Utrogesteinnahme ist der Progesteronwert abgefallen. Ich weiß, dass der Wert trotzallem ausreichend ist, mache mir aber Sorgen, dass das Absinken wieder ein negatives Vorzeichen ist. Vorab schon mal vielen Dank für Antwort. Viele Grüße

Mitglied inaktiv - 18.01.2010, 08:19



Antwort auf: HCG, Progesteron und panische Angst vor Missed Abort

Hallo, 1. nein, dieses ist kein Hinweis 2. wenn eine nachgewiesene Gelbkörperschwäche vorliegt, kann es sinnvoll sein, in der zweiten Zyklushälfte dieses Defizit zu ergänzen. Eine rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Frühschwangerschaft ist aber nicht in der Lage eine frühe Fehlgeburt zu verhindern. Deshalb ist diese rein prophylaktische Gabe eines Gelbkörperhormons in der Absicht, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, nicht indiziert. Auch, wenn es häufig so gehandhabt wird, gibt es für den Sinn dieses Vorgehens keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"), die das rechtfertigen würden. Anders, wenn es Fehlgeburtsbestrebungen gibt, die auf einen Gelbkörpermangel hinweisen oder die Schwangerschaft durch eine Maßnahme der künstlichen Befruchtung zu Stande kam. 3. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Da das Fehlgeburtsrisiko mit jeder Fehlgeburt steigt, wird bei gehäuften Fehlgeburten (habituellen = mehr als dreimal hintereinander) empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Das Fehlgeburtsrisiko beträgt nach nur einer frühen Fehlgeburt etwa 25% und 40 bis 45% nach zwei Fehlgeburten. Gegenstand weiterführender Diagnostik ist die Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern und ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen. Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.01.2010



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