Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, vorab ein schönes, möglichst stressfreies Jahr 2011. Ich bin jetzt in der 35. SSW (ET 12.02.) und hatte heute Vorsorgetermin. Dabei wurde ein Blutdruck von 149 zu 100 gemessen, außerdem etwas Eiweiß im Urin (genauen Wert kenne ich nicht; ein +). Dies gewinnt vielleicht vor dem Hintergrund an Bedeutung, dass ich im allgemeinen gute Blutdruckwerte habe, aber in meiner ersten Schwangerschaft 2006 auch in der 37. Woche per Kaiserschnitt wegen Bluthochdrucks entbunden wurde. Mein jetzt 4jähriger Sohn war damals mit 2.300g small for date; also wohl nicht mehr gut versorgt. Ich soll jetzt 4x am Tag Blutdruck messen und 2x die Woche zum CTG; kann ich irgendetwas tun (außer ausruhen und stressvermeidung; immer schwer möglich...) um den Blutdruck in den Griff zu bekommen und spontan zu entbinden? Vielen Dank und liebe Grüße Mamalove
Hallo, bei den genannten Werten (diastolischer Wert um 100 mm HG) mit Eiweißausscheidung ist in jedem Fall eine genaue Abklärung und ggf. kurzfristige Einstellung notwendig. Und vor dem Hintergrund Ihrer Vorgeschichte wegen des möglichen Wiederholungsrisikos umso mehr: die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie (Gestose) zwischen 19,5 -25,9 Prozent. Dabei ist das Wiederholungsrisiko umso größer, je früher die Erkrankung aufgetreten ist und liegt über 60%, wenn sich eine Präeklampsie bereits vor der 28. SSW manifestiert hat (Steinhard, 1999); Es ist also nicht gerade gering. Laut einer Studie aus Israel aus dem Jahr 2000 liegt das Wiederholungsrisiko für eine Präeklampsie bei 25,7% in der nachfolgenden Schwangerschaft und bei 37% für Patientinnen, die in ihrer ersten Schwangerschaft an einer schweren Präeklampsie litten. Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9Prozent bis 46.8 Prozent. Nach einem HELLP-Syndrom ist das Wiederholungsrisiko zwischen 3-5 Prozent anzusiedeln. Für HELLP Patientinnen, die vor der 32. SSW entbunden worden sind, steigt das Risiko für eine erneute Frühgeburt in der nächsten Schwangerschaft um 61% (Sullivan et al. 1994). Im Falle eines erneuten Kinderwunsches mit derartiger Vorgeschichte sollte sicher schon im Vorfeld auch der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im entsprechende Risiken auszuschließen. Auch können schon mal Gerinnungsstörungen bei der Frau, die nur mit speziellen Untersuchungen nachweisbar sind, ursächlich sein. Nach den vorliegenden Leitlinien scheint zurzeit die einzige verfügbare Methode zur Prävention der Präeklampsie in einer ab der Frühschwangerschaft beginnenden Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (75-150 mg/Tag) zu sein. In Deutschland ist hier die ASS-Dosierung von 100 mg/Tag schon fast etabliert. Darüber hinaus sollte die Frau dann während der Schwangerschaft auf eine möglichst gesunde Ernährung unter Wahrung der maximalen Gewichtszunahme, einer ausreichenden Flüssigkeits-, Eiweiß- und Salzaufnahme achten. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium hat sich in wissenschaftlichen Studien eindeutig als vorbeugend erwiesen. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten. Weiterhin ist die Ultraschall-Doppleruntersuchung schon früher, als andere Methoden in der Lage, Hinweiszeichen für eine Präeklampsie (Gestose) erkennen zu können. VB Quellen: http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/015-018.htm AWMF-Leitlinie 015/018 Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Schwangerschaftshochdruck/Gestose der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG):“Diagnostik und Therapie hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen“, Stand:5-2008, zuletzt abgerufen:23.11.2010 Dukler D MD, Porath A MD; Bashiri A MD, Erez O MD; Mazor M MD. Remote prognosis of primiparous women with preeclampsia. Eur. J. of Obstet. Gynecol. and Reprod. Biol. 2001,96: 69-74 Janssen, Petra, „Wiederholungsrisiko und anamnestisches Risikoprofil bei hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen (HES)”, Dissertation, 2004 Sibai BM., Gordon T, Thom E, Caritis SN, Klebanoff MK, McNellis D et al. Risk factors for preeclampsia in healthy nulliparous women: a prospective multicenter study. Am. J. Obstet. Gynecol. 1995a;172:642-48. Steinhard J, Klockenbusch W. Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie und Präeklampsie. Risikofaktoren und Vorhersagemöglichkeiten. Gynäkologe 1999;32:753-60 Sullivan CA, Magann EF, Perry KG, Jr., Roberts WE, Blake PG, Martin JN, Jr. The recurrence risk of the syndrome of hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelets (HELLP) in subsequent gestations. Am. J. Obstet. Gynecol. 1994;171:940- 43.
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