Schwanger - wer noch?

Forum Schwanger - wer noch?

Hilfe, ich weiß nicht was ich tun soll...

Thema: Hilfe, ich weiß nicht was ich tun soll...

also ich bin 17 Jahre und mein Freund 20. wir erwarten ein Kind (kein wunschkind, 27 SSW) und ich kann einfach keine Bindung zu dem Kind aufbauen, bin sogar eher negativ geneigt gegen es. Ich bin psychisch sehr krank (Depressionen, nicht zufrieden mit mir, Symptome einer Schizophrenie etc.) Eig. Habe ich schon sehr gut gelernt damit umzugehen aber seit der schwangerschaft geht es nurnoch bergab. Ich habe Angst mit meinem Psychologen zu reden da ich nicht wieder in die Psychiatrie eingewiesen werden möchte. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Bei der kleinsten Kleinigkeit verzweifle ich und weine z.B. Mein Freund ist immer für mich da und hilft mir so gut er kann aber er ist selber geistig eingeschränkt durch einen Unfall den er mit 6 hatte (wenn man es nicht weiß merkt man es kaum). Er schafft alltägliche Sachen wie einkaufen oder alleine sein nicht und dass macht das alles noch viel schwerer für mich da ich den ganzen Tag bei ihm bleiben muss. Ich weiß nicht was ich tun soll. Er freut sich total auf das Kind aber ich wünsche mir mittlerweile eher dass es nie so gekommen wäre auch wenn ich das Kind eig. behalten möchte... Bitte habt ihr eine Idee was ich tun kann oder kennt jemanden der ähnliches durchlebt hat.

von tati1898 am 08.04.2016, 00:23



Antwort auf Beitrag von tati1898

Alles in allem sollten dein Psychiater und dein Gyn zusammenarbeiten. Du bekommst doch sicher Medikamente?! Und soweit ich gelesen hab kann man die in der ss nehmen. Was du brauchst is Unterstützung und Ehrlichkeit zu deinem Arzt....

von Kleine Raupe 3 am 08.04.2016, 00:40



Antwort auf Beitrag von tati1898

Hallo, das tut mir sehr leid für dich, dass es dir schlecht geht. Aber bitte rede mit deinem Psychologen. Da du nicht volljährig bist, würde ich auch den Schritt zu Jugendamt wagen und da nach Unterstützung bitten ggf zur Diskonie um eine Beratung bitten. Dass du nicht alleine dastehst mit allem, meine ich. Denke bitte an dein Kind und nicht nur an dich, auch wenn du die Angst hast eingewiesen zu werden. Schizophrenie ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Ich habe leider aus einem Bekanntenkreis mitbekommen, was das heißt. Alles Euch zwei

von Moggele81 am 08.04.2016, 06:43



Antwort auf Beitrag von tati1898

Du scheinst dich und deine Erkrankung zu kennen und ich vermute auch dass du mit deinem Therapeuten schon über Frühwarnzeichen bzgl. einer erneuten Episode gesprochen hast! Gerade Menschen mit psychotischen Erkrankungen sind sensibel für Veränderungen und in der Schwangerschaft kommt ja häufig zusammen, dass man a) viele Medikamente nicht einnehmen darf und b) die Hormone einen großen Einfluss nehmen. Ich glaube du weißt, dass die Gefahr nicht klein ist dass du wieder erneut abrutschst wenn du das ganze so laufen lässt. Aber vielleicht ist ja auch keine vollstationäre Behandlung nötig. Wichtig ist aber, dass du dir jetzt Unterstützung holst damit du eine weitere Verschlechterung vermeiden kannst und Hilfe bekommst. Umso früher du dir jetzt Unterstützung suchst, desto wahrscheinlicher kannst du eine stationäre Behandlung umgehen. Wenn du es laufen lässt ist die Krise nachher groß und die Klinik wird zur einzigen Alternative. Sprecher doch deinen Therapeuten darauf an, dass du mehr ambulante Unterstützung brauchst und erstmal nicht in die Klinik möchtest. Nur musst du dich auch dann so verantwortungsvoll zeigen und offen damit umgehen. Sonst klappt das nicht. Zudem erscheint es mir so als dass du im Alltag mit deinem Freund dringend Entlastung brauchst. Du kannst nicht allein für ihn verantwortlich sein! Hast du eine ambulante Betreuung? Oder er? Wie seid ihr im Hilfesystem eingebunden? Du bist ja noch nicht volljährig...

von FrauStorch am 08.04.2016, 07:06



Antwort auf Beitrag von tati1898

Also zunächst mal ist es normal, dass in der Schwangerschaft durch die Hormone einem irgendwann mal alles zu viel werden kann. Ich habe normalerweise keine Probleme, wie Du sie bei Dir schilderst, aber in meinen inzwischen drei Schwangerschaften war ich trotzdem häufig deprimiert, down, weinerlich und schlichtweg überfordert - und ich bin keine 17 mehr, was ja noch "erschwerend" hinzu kommt, weil Du immer noch in der Pubertät bist und damit ohenhin schon mit den Hormonen kämpfen musst. Natürlich wäre ein Therapeut hier die beste Empfehlung. Du schreibst aber selbst, dass Du das nicht willst. In dem Fall würde ich mich an eine Sozialberatung wenden. Pro Familia kann bei sowas zum Beispiel helfen. Versuch auch dich mal im Landkreis zu erkundigen, was es da für Möglichkeiten gibt. Ich weiß, dass es bei uns ein Programm gibt, das heißt KoKi und soll z.B. minderjährigen Müttern und allgemein Müttern mit einer schwierigen Schwangerschaft und/oder Familiensituation helfen. Das kostet nichts, wird vom Landkreis und aus Spenden finanziert und führt z.B. dazu, dass eine Hebamme (die ist dann für das Programm zugelassen) viel länger und häufiger zu Dir kommen kann. Mir hat meine Hebamme davon erzählt, weil sie an dem Programm teilnimmt und z.B. auch gerade eine 18-Jähre auch ein Jahr nach der Geburt noch im Alltag mit Kind unterstützt. Es gibt ganz viele Beratungs und Unterstützungsprogramme. Was genau bei Dir vor Ort angeboten wird, kannst Du evtl. bei Deiner HEbamme und/oder deinem Frauenarzt erfahren. Ansonsten wie gesagt... Caritas, Pro Familia, usw. die kennen sich mit sowas auch aus. Wenn Du nach der Geburt ganz arg Probleme hast, dann scheue bitte auch nicht den Weg zum Jugendamt und bitte um Hilfe. Die sind dazu da um zu helfen und nicht die bösen Menschen, die einem das Kind wegnehmen wollen. Und wenn Du selbst hingehst und sagst, du brauchst bei dem und dem Hilfe, dann kommt das da sowieso immer sehr gut an. Ich hoffe, Du kommst über die Tiefs hinweg und wirst Dich am Ende doch in Dein Kind verlieben. Es ist übrigens nicht ungewöhnlich, dass man während der Schwangerschaft noch nicht so die innige Beziehung zum Kind aufbauen kann. Das hängt auch stark von Deinem Typ ab. Ich hab auch während der Schwangerschaften noch keine "Beziehung" zu meinem Kind wirklich gehabt. Das kam dann aber sehr schnell nach der Geburt. LG und alles Gute Lilly

Mitglied inaktiv - 08.04.2016, 08:27



Antwort auf Beitrag von tati1898

Hi Also erstmal tut mir das sehr leid für dich. Aber ich kann dich beruhigen, meine Cousine litt unter starken Depressionen und wurde auch ungeplant schwanger obwohl ihr Mann als unfruchtbar galt. Während der Schwangerschaft waren die Depressionen sehr schlimm, permanent geheult, kaum geschlafen geschweige den was gegessen... Aber seit der kleine auf der Welt ist hat sie sich gewaltig gebessert . Der Kleine brachte Routine und vorallem Freude. Sie konnte es kaum glauben, da sie solche Zweifel hatte. Doch während der Schwangerschaft wurde sie von ihrem Psychiater fast täglich betreuut, da man sie nicht einweisen wollte/könnte und es aber auch verhindern wollte, dass sie sich oder dem Baby was antut. Rede doch über deine Ängste mit deinem Psychiater auch über die Angst eingeliefert zu werden. Er wird dir sicher helfen Ich wünsch dir noch eine schöne Restschwangerschaft P.s. jedes Kind bringt ein Päckchen Liebe mit auf die Welt.

von Nadja1990 am 08.04.2016, 10:57



Antwort auf Beitrag von tati1898

Vielen, vielen Dank für die zahlreichen Tipps und Vorschläge < 3 < 3 < 3 hab mir wirklich sorgen gemacht und mein Freund auch aber mittlerweile sind wir uns sicher, dass es normal sein kann, am Anfang keine Bindung zu haben und wir uns professionelle Hilfe, Hilfe von Familie und Uns nicht so sehr sorgen machen sollten < 3 < 3 < 3

von tati1898 am 09.04.2016, 04:23