Schwanger - wer noch?

Forum Schwanger - wer noch?

Beschäftigungsverbot als Krankenschwester?

Thema: Beschäftigungsverbot als Krankenschwester?

Hallo ihr Lieben, ich arbeite als Krankenschwester auf einer Palliativstation, habe also täglich mit totkranken Patienten, Opiaten und Chemo zu tun. Auch wenn ich mich schütze habe ich Angst um mein Baby wegen Infektionsgefahr, Medikamenten etc. In vielen Kliniken werden Schwamgere direkt freigestellt, da der AG kein Risiko eingehen will, deshalb sind Familie und Freunde bei mir auch nicht so begeistert, dass ich dort weiter arbeite. Alle anderen, die auf meiner Station schwanger waren, haben dort weitergearbeitet, deshalb werde ich damit wohl kaum auf Begeisterung seitens meiner Kollegen stoßen. Meine Frauenärztin möchte mir aber ein Beschäftigungsverbot ausstellen und ich denke auch, dass es besser wäre. Und ich weiß, dass Schwangerschaft keine Krankheit ist und würde mich auch nicht als übervorsichtig bezeichnen, ich will einfach nur mein Kind schützen. Wie seht ihr das? Viele Grüße :-)

von Sonnenblume90 am 20.11.2016, 15:09



Antwort auf Beitrag von Sonnenblume90

Ist in der Schwangerschaft etwas "vorgefallen", weswegen du nicht arbeiten solltest (Beruf irrelevant) dann ist das BV vom Arzt auszusprechen. In deinem Falle ist es dein Job, der ggf. gegen einen Weiterbeschäftigung im bisherigen Bereich spricht. Der AG muss dir Arbeiten verschaffen, die ungefährlich sind und wenn er das nicht kann dann ist es seine Aufgabe das BV auszusprechen. Allein der Umgang mit Chemo, Chemopatienten und ihren Ausscheidungen sollte Grund genug sein.

von mf4 am 20.11.2016, 15:19



Antwort auf Beitrag von Sonnenblume90

Hallo, Ich finde es sehr schade das es in Krankenhäusern hier immer noch keine richtige Einigung herrscht. Ich kann dir dazu nur sagen dass selbst ich als "nur" ZMP sofort ein Beschäftigungsverbot von meinem Chef bekommen habe als ich ihm von meiner Schwangerschaft erzählte. Du, die täglich mit infektiösen Sekreten in Verbindung kommt (Schweiß, Blut, Exkremente ect.) Gehört da aus meiner Sicht definitiv aus diesem Bereich raus genommen. Lg

von Mamimaui89 am 20.11.2016, 15:21



Antwort auf Beitrag von Sonnenblume90

Hallo Sonnenblume, ich bin auch ganz bei dir. Arbeite in einer Kinderreha und wir kommen ebenfalls mit Chemotherapeutika in Kontakt und und und... du solltest dir keine gedanken darum machen was deine kollegen denken denn wenn wirklich was passieren würde machst du dir immer vorwürfe und fragst dich ob es mit einem beschäftigungsverbot auch dazu gekommen wäre. Liebe grüße

von tinamausi111 am 20.11.2016, 18:50



Antwort auf Beitrag von Sonnenblume90

Guck mal hier, besonders der letzte Absatz ist für dich interessant: http://www.aerztezeitung.de/news/article/802397/chemo-job-schwangere-riskant.html Ist zwar schon 4 Jahre alt, aber ich denke, da hat sich wenig geändert...

von Ellie80 am 20.11.2016, 20:07



Antwort auf Beitrag von Sonnenblume90

Vielen Dank für eure Beiträge! Ihr habt mir sehr geholfen und mir die Entscheidung nochmal erleichtert Ich werde das Beschäftigungsverbot annehmen und mit meinem Chef sprechen. Viele Grüße und alles Gute euch!

von Sonnenblume90 am 21.11.2016, 07:56



Antwort auf Beitrag von Sonnenblume90

Dein AG muss nach Bekanntgabe deiner Schwangerschaft geeignete Schutzmaßnahmen für dich ergreifen. Tut er das, dann brauchst du dir keine Sorgen um dein Ungeborenes zu machen. Tut er es nicht, oder nicht sofort und von sich aus, dann fordere es ein! Was andere gemacht haben, ist irrelevant. Aber dass du gar nicht mehr arbeiten kannst, sehe ich nun auch wieder nicht! Dein Arbeitgeber kann dich sehr wohl in Bereichen einsetzen, die nicht gefährlich für dich sind. Erst wenn alles nichts bringt, dann kann man mit dem Arzt nochmal reden und ggf. ein Beschäftigungsverbot annehmen.

von Mutti69 am 21.11.2016, 09:56