Hallo,
bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen. Klasse, dass es so etwas gibt :-).
Also:
Fynn wird Ende Oktober 5 Jahre alt. Im August letzten Jahres wurde seine kleine Schwester geboren und da fing es wieder mit gelegentlichem Einnässen an. (er war tagsüber trocken, nachts nicht). Anfang des Jahres kam dann noch die Trennung von meinem Mann und mir hinzu und im Mai eine schwere Krankheit der kleinen Schwester, sodass ich viel bei ihr im Krankenhaus war und er nicht so viel von mir hatte.
Nun ist es so, dass er sehr viel einnässt. Zwischendurch gibt es Tage, da klappt es ganz gut und dann geht es wieder nur in die Hose. Ich kann ihn noch fragen, ob er mal muss, bekomme ein NEIN und kurze Zeit später steht er in einer Pfütze. Auch ist es so, dass es immernoch sehr schnell gehen muss, wenn er sagt, dass er muss. Ich weiß einfach nicht mehr weiter...
Manchmal pillert er auch nur 1-2 kurze Strähle und meint, er sei fertig. Und dann, kurze Zeit später steht er da und sagt: "Mama, meine Hose ist nass".
nachts wollte er nun von sich aus die Windel weglassen. Er hat ein Töpfchen neben seinem Bett stehen. Meist wird er wach, schafft es dann aber nur so gerade bis aufs Töpfchen. Will er mal ins Bad laufen, geht es in die Hose.
Und dann ist da noch meine Tochter. 6,5 Jahre alt und hat sensorische Integrationsstörung. Sie bekommt es von allein gar nicht hin. Ich gehe in regelmäßigen Abständen mit ihr auf Toilette (egal ob zuhause oder unterwegs), massiere ihr dann den Unterleib und irgendwann bekommt sie es hin, "loszulassen" und entleert ihre Blase. Sind wir da auf einem richtigen Weg?
Die beiden sind echt meine "Problemkinder" und von seiten der Ärzte hier höre ich immer wieder, dass es schon werden würde... Bin ziemlich unglücklich mit der Situation. Vielleicht haben Sie ja eine Meinung dazu bzw. noch hilfreiche Tipps! :-)
lg kathrin
Mitglied inaktiv - 29.07.2013, 11:57
Antwort auf:
Bei 2 Kindern Probleme mit Einnässen
Hallo Kathrin
So wie sie ihre Situation und die ihrer Kinder beschreiben, haben sie ja ein ganz schönes Päckchen zu tragen aber verlieren sie bitte nicht den Mut!!
Also zunächst einmal – es handelt sich bei dem Erwerb einer bewussten Blasen- und Darmkontrolle um sehr komplizierte, komplexe Reifungsprozesse und es braucht bei jedem Kind unterschiedlich lange bis das Zusammenspiel von Kopf – Blase - Darm wunschgemäß funktioniert. Dies kann bis zur Vollendung des 60.Lebensmonats dauern und es sind vor Allem sehr störanfällige Prozesse.
Ihr kleiner Fynn ist also mitten in diesem Reifungsprozess durch äußere Einflüsse, die ihm ganz sicher Stress bereiten und sehr viel Aufmerksamkeit fordern, gestört worden und dann reagiert die Blase häufig auch mit einer großen Unruhe und häufigem Harndrang, so wie bei ihm oder er spürt in Situationen, in denen er extrem abgelenkt ist, erst sehr spät den Harndrang und schwupps ist die Hose nass – so ein Pech :-).
Aber bitte jetzt keine Schuldgefühle :-) – wir können unsere Kinder nicht vor Stresssituationen bewahren, sondern sie nur so gut es geht begleiten.
Ihre Tochter hat eine viel größere andere Bausstelle zu bearbeiten und sicher für ihre Ausscheidungsentwicklung gar nicht soviel Zeit übrig wie andere Kinder, da für sie sowieso jeder Lernprozess schwieriger zu bewerkstelligen ist.
Ihr sollten sie, nach unserer Erfahrung, einen noch größeren Zeitraum einräumen, um zu lernen auf ihre Blase/ Darm aufpassen zu können.
Hilfe zum Thema Wahrnehmung und vielleicht auch Tiefenwahrnehmung können Ergotherapeuten und speziell ausgebildete Physiotherapeuten geben, zu finden unter: www.ag-ggup.de
Schauen sie dort nach der Bundesweiten Therapeutenliste Kinder. Eine Förderung in diesem Bereich könnte ihr sicher gut helfen oder vielleicht ist sie ja auf diesem Gebiet auch schon gut betreut??? Oder sind sie in einem Sozialpädiatrischen Zentrum angebunden??
Vielleicht mögen sie sich für sie auch urotherapeutische Unterstützung bei unseren Kollegen holen unter:
http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html
hier gibt es eine Landkarte auf der sie eine Adresse in ihrer Nähe finden können.
Man kann diese Entwicklungsprozesse günstig beeinflussen indem wir mit den Kleinen ganz vorsichtig und langsam erarbeiten, dass sie bei Harndrang ( können nur ihre Kinder entscheiden - Lernprozess) SOFORT die Blase und Darm entleeren sollten und den Kindern über den Tag verteilt ausreichend und regelmäßig zu trinken anbieten – 7x über den Tag verteilt – ca. alle 2 Stunden die gleiche Menge - (da können sie als Eltern ebenfalls unterstützend eingreifen).
Geben sie sich und ihren kleinen Mäusen vielleicht ein wenig mehr Zeit - sie können sie nicht trocken und sauber machen – das schaffen sie ganz von alleine. Eine Hilfe für sie könnte vielleicht der Einsatz von Windeln/ Slipeinlagen/ Binden sein, um zu große Wäscheberge zu vermeiden?????
Mit frdl. Grüßen
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 29.07.2013