Unterschiedliche Regeln für Geschwister erklären – wir haben Tipps

Warum darf er / sie das und ich nicht? – Diese Frage hören Eltern mit mehreren Kindern oft. Denn natürlich haben Kinder, die verschiedenen Altersgruppen angehören, unterschiedliche Fähigkeiten und genießen damit unterschiedliche Freiheiten. Nur das sorgt häufig für Unmut: Die Kleinen sind frustriert, weil sie weniger dürfen und die Großen sind genervt, weil sie Abstriche machen müssen. Die Eltern versuchen dann, einen guten Kompromiss für alle Familienmitglieder zu finden – aber klar ist es schwer, es allen recht zu machen.

Streit gehört zur Geschwisterbeziehung essenziell dazu und wird sich nicht wegzaubern lassen, heißt es bei der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke-Onlineberatung). „Eltern sollten vor allem von Situation zu Situation schauen, was passt, und das größere Kind so gut es geht in die Verhandlungen einbeziehen“, empfiehlt Sozialpädagogin Dana Mundt. Es sei hilfreich, wenn sich Mama und Papa vorab über sinnvolle Regeln austauschen, dann können sie an einem Strang ziehen. Die wichtigen Regeln sollten ohnehin für alle gleich gelten: Zähne putzen, alle essen zusammen, wer früher fertig ist, muss erst fragen, bevor er aufstehen darf. „Das gilt zumindest dann, wenn das jüngere Geschwisterkind nicht mehr im Kleinkindalter ist“, so Mundt.

Weiter sollten Eltern über einen Ausgleich für das ältere Kind entscheiden, was darf der oder die Große mehr bzw. länger, zusätzlich machen oder haben? Den jüngeren Geschwistern sollten sie kurz und kindgerecht erklären, dass der große Bruder oder die große Schwester in dem Alter früher auch nicht alles durfte. Es sei wie beim Karussell fahren, wo man meist auch erst ein gewisses Alter oder eine gewisse Größe braucht, schlägt die Sozialpädagogin vor. Sind die Kinder älter, könne man dann regelmäßig gemeinsam besprechen, welche Regeln jedem wichtig sind und schauen, was möglich ist.

Besonders beim Medienkonsum sei es sinnvoll, unterschiedliche Maßstäbe anzulegen, betont die Fachfrau. Beim gemeinsamen Fernsehen wählen die Eltern am besten Inhalte, die für das jüngste Kind geeignet sind. Das ältere Kind hat dafür aber vielleicht insgesamt mehr Medienzeit zur Verfügung und darf dann anschauen, was für seine Altersgruppe gedacht ist. Bei Themen, die praktisch nur schwierig für jedes Kind individuell händelbar sind, wie zum Beispiel das Erlauben von Süßigkeiten, sollten Eltern besser Nerven sparen und nicht an strikten Verboten festhalten. „Das kleinere Kind orientiert sich nun mal nicht nur an den Eltern, sondern auch an den anderen Geschwistern“, erklärt Mundt.

Grundsätzlich ist Ausgewogenheit sehr wichtig. „Kindern tut es gut, wenn zum Beispiel das ältere Kind etwas darf, wie mit Papa oder Mama erstmals ins Kino oder zum Tauchkurs zu gehen, dass in dieser Zeit das jüngere exklusiv Zeit mit dem anderen Elternteil bekommt“, empfiehlt Dana Mundt. Das könne ein altersgerechtes Highlight sein, wie „Heute bist du ein Mittagskind“, oder „Wir gehen ins Puppentheater“ oder „Wir gehen zum Kindertanz“.

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