Ich war im März diesen Jahres mit meinem Sohn (2 Jahre) im Lindenhof zur Mutter und Kind Kur und wollte meine Erfahrungen einmal mitteilen. Mein Sohn war Begleitkind und hat keine Anwendungen erhalten. Ich habe mich aufgrund der Homepage und den durchaus positiven Einträgen im Gästebuch für diese Klinik entschieden. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Klinik an sich ist sehr abgewohnt. Das Ambiente ist lieblos und fantasielos gestaltet. Von außen kann man kaum erkennen, dass es sich hier um ein Haus handelt in dem sich Kinder aufhalten sollen. Keine Deko, kaum Spielgeräte. Es ist zwar ein Spielplatz vorhanden, aber im Sandkasten ist außer einer Schaufel und einem Eimerchen nichts zu finden. Ich hatte den Eindruck, dass die Sachen von Mütter liegen geblieben sind, die keine Lust hatten das Ganze nach hause zu schleppen. Es gibt im Kellerraum ein Zimmer, in dem die Kinder toben können. Das wurde auch genutzt. Allerdings gab es dort nur zwei Bälle. Bei der Anzahl von Kindern eindeutig zu wenig und somit war das Theater vorprogrammiert. Kein Springseil, Hulla Hupp Reifen oder sonst irgendwas................. Die Zimmer waren sehr sehr abgewohnt. Das wäre nicht schlimm gewesen, wenn die Zimmer wenigstens sauber gewesen wären. Meine Vorgängerin (ich hoffe es war die Vorgängerin..) hatte lange schwarze Haare. Wir hatten das Glück, dass wir keinen Schimmel im Bad hatten, nur nasse Flecken an der Decke. Das gab es auch anders. Es gab keine Wickelgelegenheit und in unserem Bad war auch keine Duschwanne oder ähnliches vorhanden (Behindertengerechtes Bad). Das macht das Baden eines kleinen Kindes schon schwieriger. Es gab fürs Kind einen abgetrennten Schlafbereich mit Etagenbett. Schön, nur für uns aufgrund des Alters nicht nutzbar. Deshalb stand sein Bett bei mir mit im Zimmer. Das bedeutete für mich entweder ab halb acht schlafen oder sich permanent im Aufenthaltsraum aufhalten. Die Aufenthaltsräume waren sehr unpersönlich eingerichtet und wurden tagsüber für Anwendungen (Gespräche) genutzt. Somit konnten diese Räume den Großteil des Tages nicht genutzt werden. Blöd nur, wenn dort die Wasserkocher und die Kaffeemaschine stehen und man keine andere Gelegenheit hat sich einen Tee zu machen. Klar gibt es im Speisesaal Thermoskannen mit heißen Wasser. Allerdings war das Wasser von früh auch mittag oder nachmittag noch dort und heiß war wirklich etwas Anderes. Das Essen wurde auf der Homepage hochgelobt............... Naja jeden Tag die gleiche Wurst, den gleichen Käse. Völlig lieblos auf die Platten geklatscht. Das hat den Vorteil, dass man am vierten Tag blind zugreifen kann. Gibt ja eh immer das Selbe. Für Kinder im Alter meines Sohnes gab es wenig Altersgerechtes. Streichwurst gab es zweimal in drei Wochen, Schmelzkäse gar nicht, nur Frischkäse. Obst nur zum Frühstück. Gemüse wirklich nur vereinzelt. Das meiste Gemüse war die Deko auf den Platten. Das Salatbuffet mittags von der Homepage sah wie folgt aus: Mais aus der Dose, Bohnen aus der Dose, Rotkraut, Rote Beete, Grüner Salat, Gurke, Tomate. Das gab es aber nicht alles jeden Tag.............. Kindgerechtes Essen sieht für mich, gerade für Kleinkinder, anders aus. Pizza oder Hähnchenschenkel mit Essigkartoffelsalat ?????? Hatte man früh keine Banane oder sowas mitgenommen, hatte das Kind Pech wenn es das Mittag verweigert hat. Dann gab es eben nichts bis abends. Wie gut, dass es Edeka gibt, da konnte man sich dann mit entsprechenden Nahrungsmittel bevorraten, aber ist es das wirklich? Kann ich von einer Mutter-Kind-Klinik mit Betreuung ab 0 Monaten nicht mehr erwarten? Am ersten Tag wurden man mit Tischkärtchen im Speisesaal plaziert. Diese Sitzordnung sollte unbedingt eingehalten werden und war nicht änderbar. Man lernt ja andere Mamis kennen und entweder es paßt oder auch nicht. Wenn man sich gut versteht will man auch das Essen zusammen einnehmen, gerade wenn es auch mit den Kindern zusammen gut klappt. Was für eine Katastrophe. Wir mußten jeden Tag diskutieren ob wir nun so sitzen dürfen oder nicht......... Wie im Kinderferienlager...... Dabei waren wir alle schon volljährig. Die Freundlichkeit lies an einigen Stellen echt zu wünschen übrig. Kein herzliches Wort, alles mechanisch, abgestumpft. Besonders hervorgetan hat sich die Hauswirtschafterin............... Die Anwendungen waren okay. Großes Lob an die Physioabteilung. Massagen usw. echt gut. Leider war ich die Hälfte der Zeit krank und konnte kaum was mitmachen. Das Beste an der Klinik für mich war die Kinderbetreuung. Das Team der Kleinen hat es echt gut gemacht. Die Räume sind mies ausgestattet und dunkel, aber das Team hat wirklich getan was es mit den Rahmenbedingungen machen konnte. Ich hatte das Glück, dass mein Sohn ohne Eingewöhnung das Ganze gut mitgemacht hat. Ich habe ganz bewußt diese Klinik gewählt, weil ich mir eine Menge davon versprochen habe. Ich bin von der Maßnahme Mutter-Kind-Kur überzeugt, aber nicht nochmal in Gunzenhausen. Es ist natürlich klar, dass die Mittel begrenzt sind und die Kassen leer, aber muss dann eine Ofenkartoffel mit Quark essenstechnisch das Highlight der Woche sein? Ich denke man kann mit wenigen Mitteln ganz viel machen. Fensterbilder mit den Kindern basteln und aufhängen.Kostet kaum was und schon ist das Dekoproblem gelöst. Nachmittags eine Schale Obst hinstellen........... Obst ist doch vorhanden............... Bei der Belegung der Zimmer darauf achten wie alt die KInder sind. Macht ja Sinn, dass Wickelmöglichkeiten bei den Kleinen sind. Es gab welche, aber eben auch nur vereinzelt. Die Kinder dem Alter nach zusammen auf einen Flur geben. Schwupps hat man das Problem gelöst, dass die größeren Kinder abend noch auf dem Gang fangen spielen weil sie vor Langeweile umkommen. Für mich war die Kur nur teils ein Erfolg. Da mein Sohn die Betreuung gut mitgemacht hat und ich krank war, hatte ich schon Zeit für mich. Schwierig war eben das Wohlfühlen in dem Ambiente und das ist persönlich für mich schon wichtig. Ich weiß es ist kein Hotel. Das soll es auch nicht sein, aber man kann doch einen klitzekleinen Anspruch haben, oder?