Monatsforum Mai Mamis 2021

Wochenbett - die ersten 40 Tage

Wochenbett - die ersten 40 Tage

Kokuznuz

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Also, ich lese ja gerade dieses schmucke Buch über das Wochenbett (nach hauptsächlich chinesischen Traditionen) und finde es wirklich sehr gut, daher wollte ich euch mal ein paar Kern-messages auflisten und euch fragen, was ihr denkt, bzw ob ihr das so in eurer Wochenbettplanung drin habt. 1. Das Wochenbett dauert etwa 40 Tage, in denen sich Mama von 'schwanger' auf 'Mama' umstellen muss. 2. Mama braucht in der Zeit vor allem Wärme (Körperliche und mentale Zuwendung, warmes Essen, warme Massagen etc), um sich vor drohender 'Kälte' (Wochenbett Depressionen etc) zu schützen und um die Geburt heil abschließen zu können. 3. Während dieser Zeit sollte ein Umfeld geschaffen sein, welches sich um Mama und Baby kümmert, sodass Mama sich nur auf sich und Baby konzentrieren kann. 4. Es gibt keinen Wettbewerb, wer zuerst nach der Geburt wieder seinem Alltag nachgeht, wohl aber sollte es einen Preis dafür geben, sich geduldig und behutsam um sich selbst zu kümmern. 5. Bestimmte Speisen stärken den Körper nach der Entbindung und fördern den Milchfluss. Ganz interessant sind auch Traditionen aus anderen Kulturen. Scheinbar wird in Indonesien z. B. Erst die Geburt als abgeschlossen gefeiert, wenn das Wochenbett erfolgreich abgeschlossen wurde. Ich nehme mir jedenfalls vor, mir diese Auszeit zu gönnen und mein Mann steht da voll hinter mir. Aus meinem letzten Wochenbett weiss ich noch, dass ich eine Zeit lang furchtbar traurig war, weil sich jeder Besucher nur für das Baby interessiert hat und solche Besucher werde ich nun von uns fernhalten. Wer mir essen bringen mag, ist herzlich willkommen, aber es braucht niemand denken, dass er mit meinem Baby mal spazieren gehen muss, weil ich mal 'Zeit für den Haushalt' brauche. Ps: ab heute Hausgeburt - woopwoop!


MamaMarie16

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Antwort auf Beitrag von Kokuznuz

Hi, das sind schöne Punkte und im Grunde handhaben wir es diesmal auch so, nur ohne Buchanleitung. Beim Großen ging mein Mann arbeiten und ich war alleine zu Hause, Familie zu weit weg für Hilfe bzw dann halt mehrere Tage auf einmal da. Grausam! Diesmal hat mein Mann 2 Monate Elternzeit und versorgt nun den Großen und mich während ich den kleinen und mich versorge/verwöhne. So zumindest die Theorie. Klar braucht auch der Große Zuwendung aber wenn es mir zu viel wird, springt Papa ein. Sonst bin ich eher von der aktiven Sorte, meine Hebammme hat heute, beim ersten Termin, schon mit mir geschimpft . Aber ich weiß auch, dass ich mich an ihre Anweisung zur Ruhe halten sollte. Vor allem um nicht wieder ständig Milchstau und Brustentzündung zu provozieren. Auch Besucher lassen wir diesmal länger warten. Mindestens eine Woche bis die erste kommen darf, dann langsam auch die anderen. Das braucht nicht nur die Mama sondern auch das Neugeborene. Und das ganz besonders!


Tanja_1989

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Antwort auf Beitrag von Kokuznuz

Wenn ich das nicht verwechsel ist es in einigen Teilen Chinas sogar Tradition, dass die frischgebackene Mama und ihr Kind in diesen 40 Tagen das Haus/die Wohnung nicht verlassen "dürfen". Und auch waschen und Zähne putzen soll sie nicht, damit das Baby ihren Geruch intensiv wahrnehmen kann. Das würde mir zwar beides deutlich zu weit gehen Aber der Grundgedanke, dass es eine ganz besondere Zeit ist gefällt mir. Danke, dass du uns da auch einen Einblick gegeben hast Realistischerweise werde ich wahrscheinlich keine 6 Wochen nur ausruhen und schonen können. Dafür werde ich auch zu unruhig wenn um mich herum alles verlottert. Und mein Mann hat erstens geringere Ansprüche an den Haushalt und zweitens ist er faul Und nach zwei Wochen muss er auch wieder arbeiten. Meine Schwiegermutter ist zwar da und die wird keinerlei Probleme haben für mich mal eben die Küche aufzuräumen, das Katzenklo zu machen oder kurz zu säugen. Aber die redet dann halt auch viel Ich habe mir aber vorgenommen ihre Hilfe trotzdem in Anspruch zu nehmen und mich darin zu üben sie zu bitten trotzdem nicht so lange zu bleiben wenn ich mich dann halt entsprechend so fühle. Ansonsten habe ich ein bisschen vorgekocht und Zutaten für schnelle, einfache Gerichte im Schrank. Da muss ich dann wahrscheinlich auch einfach lernen los zu lassen und meinen Mann einfach mal machen lassen Denn eigentlich ist es mir schon sehr wichtig, dass ich wirklich nur das mache wofür ich mich fit fühle und das ich mir halt auch das Recht nehme von morgens bis abends mit meinem Kind im Bett zu liegen wenn ich oder wir das gerade brauchen Wobei ich auch nicht glaube, dass das 6 Wochen lang so sein wird


Minimäuschen

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Antwort auf Beitrag von Tanja_1989

"... kurz zu säugen" Dein kleiner Tippfehler hat mich gerade herrlich zum Lachen gebracht, als ich mir Schwiegermamas Gesicht vorgestellt habe, wenn ich sie bitten würde, kurz mal mein Kind zu stillen Ich finde den Gedanken, in der ersten Zeit ganz für sich zu sein und sich nur ums Kind kümmern zu müssen auch sehr schön. Mein Mann hat direkt im Anschluss an die Geburt zwei Wochen Urlaub, aber auch anschließend ist er meistens im Home Office, sodass ich nicht plötzlich ganz alleine bin. Was den Haushalt angeht, bin ich eh nie die Ordentlichste gewesen. Bei Chaos bekommt mein Mann sehr viel schneller die Krise als ich... Das werden wir (bzw. wohl eher er) schon irgendwie meistern. Wir werden frühestens nach zwei Wochen den ersten Besuch empfangen (Eltern bzw Schwiegereltern). Da die aber alle aus Niedersachsen kommen und wir derzeit in München wohnen, wird es wohl ein mehrtägiger Besuch. Ich hoffe ja, dass wir unsere Gäste dann wieder im Hotel unterbringen können - ansonsten behalte ich mir vor, die Sperrfrist noch etwas zu verlängern


Tanja_1989

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Antwort auf Beitrag von Minimäuschen

Oh je Musste mir jetzt gerade auch vorstellen ich würde meine Schwiegermutter bitten mein Kind zu "säugen". Schauder Nur um den Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen: ich meinte natürlich SAUGEN Ich drücke die Daumen, dass bald wieder Hotel oder zumindest Ferienwohnung oder so möglich ist. Mehrtägigen Besuch, auch wenn es Familie ist, stelle ich mir auch richtig anstrengend vor...


Sporty87

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Antwort auf Beitrag von Kokuznuz

Ich finde die Vorstellung sehr schön, das Wochenbett so zu gestalten, meine Hebamme rät auch dazu. Ich habe mir fest vorgenommen, mich zumindest die ersten 14 Tage recht streng daran zu halten. Mir wird die Umstellung wahrscheinlich recht schwer fallen, von schwanger auf Muttersein und ich möchte diese intensive Zeit mit meinem Baby voll auskosten Werde die ersten Wochen nur zwischen Bett und Couch wechseln Ich finde es auch wichtig, dass man die Mutter in dieser Zeit nicht übersieht, weil viele nur Augen für das Neugeborene haben. Schließlich hat man ganz schön viel geleistet und verdient auch Anerkennung dafür


Nanu82

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Antwort auf Beitrag von Sporty87

Ich werde es auch maximal entspannt angehen lassen. Mein Mann hat vier Wochen Urlaub und vier Wochen Elternzeit, damit der Große mit dem Übergang besser zurecht kommt und ich mehr Zeit für mich und das Baby habe. Danach ist die Kita hoffentlich wieder offen. Außerdem habe ich schon vor einigen Wochen eine Putzhilfe organisiert, die schon jetzt und zukünftig einmal die Woche kommt und sich des Haushalts annimmt. Das ist schon echt ein Luxus, aber ich merke jetzt schon, dass es wirklich gut investiertes Geld ist. Denn damit gewinnen wir Familienzeit und mehr Entspannung im Alltag. Ich finde die Zeit mit einem Baby sehr schön, aber auch maximal anstrengend. Da hilft alles, was ein bisschen Druck rausnimmt.


Erbele

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Antwort auf Beitrag von Sporty87

Der Gedanke ist wunderschön und bestimmt macht das auch Sinn und wäre das Beste für alle. Ich fürchte nur, dass sich das bei vielen einfach nicht umsetzen lässt im Alltag. Früher waren mehrere Generationen in einem Haus und vermutlich ist es da automatisch so oder ähnlich abgelaufen. Ich werde auf jeden Fall mich nicht stressen, was Körper und aussehen angeht und Unternehmungen usw. Mein Mann hat vier Wochen Elternzeit, was wir uns glücklicherweise trotz hoher Abschläge leisten können, aber halt nicht jeder. Ich habe gar keine Familie und Schwiegereltern stressen mich mehr, als das sie nützen. Bei unserem Großen hat Schwiegermutter uns mit Essen versorgt, wir hatten es ganz oft nicht vertragen, weil sie einfach viel viel fettiger kocht als wir. Beim sauber machen hat sie ihre komplette Ausstattung her geschleift und überall standen die Sachen rum. Ich kann da einfach nicht gelassen sein bei sowas. Auch wenn es undankbar erscheint, es hat mich genervt. Noch dazu wird bei uns der Kindergarten wohl längere Zeit, über die Geburt hinaus, geschlossen bleiben, da unser Inzidenzwert jenseits von Gut und Böse ist. Die ersten zwei Wochen, habe ich schon angekündigt, werde ich mich hauptsächlich mit dem Baby beschäftigen, ich fürchte nur, dass dann die äußeren Umstände es nicht mehr so intensiv zulassen. Sehr schade, anderseits mein Großer steckt seit Wochen so zurück, ohne zu meckern. Er spielt sehr viel alleine, darf von uns aus nicht in Kindergarten, lässt mich nachmittags ein Nickerchen machen, ich kann schon länger nichts mehr draußen mit ihm unternehmen, mecker schnell und und und. Er tut mir echt leid und wenn ich jetzt mich nochmal 40 Tage zurück nehme, dass möchte ich ihm nicht antun.


Kokuznuz

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Antwort auf Beitrag von Erbele

Ja, darauf beruhen halt auch diese Traditionen, die die Grundlage von dem Buch bilden. Man hat quasi ein ganzes Dorf um sich herum. Wir haben auch keine Verwandten hier, aber dafür ist mein Mann direkt gemeinsam mit mir in Elternzeit und er kann sich um Haushalt und große Geschwister kümmern. :) Ich glaube, dass das auch ein Luxus ist, den man sich selbst erstmal zugestehen muss und dann kann man über die Organisation nachdenken. Bei uns laufen jetzt gerade jedenfalls schon mal die Kochtöpfe heiss. Der Mann kocht Gemüsesuppe vor.


Kokuznuz

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Antwort auf Beitrag von Sporty87

Gerade als Erstgebärende würde ich mir die Zeit auch voll zugestehen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Kokuznuz

Wow, tolle Anregungen Ich bin gespannt ob ich mir diesen Luxus leisten kann


Kokuznuz

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Die Frage ist ja, ob deine Familie dir diesen Luxus bieten kann. :) Deine Kinder sind natürlich auch noch arg klein, aber in wie weit kannst du deinen Mann denn einspannen?


Jiny84

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Antwort auf Beitrag von Kokuznuz

Wir haben zwar kein Dorf um uns herum... Aber sind (bin) Erstgebärende Vielleicht nicht 40 Tage, aber definitiv 2 Wochen durchgehend. So habe ich mir das vorgestellt. Mein Mann ist super. Er macht bereits so viel und will nur das beste für uns. Er wird 2 Wochen im Urlaub sein, und danach weiter mit vollzeit Home office. Schwiegereltern sind auch nicht weit weg, wobei ich die nicht per se als Hilfe einplane. Nicht weil sie es nicht wollen, sondern weil es mir unangenehm ist und ich lieber Privatsphäre habe, als das da noch welche rumfuchteln und ich erklären muss, wie, wo, was und Gespräch halten muss. Vorkochen werden wir/er auch dieses Woe und ansonsten habe ich alle Unterlagen vorbereitet. Weil ich mir definitiv kein stress machen werde nach der Geburt. Sondern mich voll und ganz auf baby und mich und bonding alle zusammen konzentrieren will und das für eine Weile...