murmelchen85
Hallo Zusammen, ich bin eigentlich nicht so die ängstliche Schwangere. Allerdings arbeite ich in einem kleinen Büro, ohne Maske, Abstand kann nur bedingt eingehalten werden (eigentlich nicht) und Kundschaft kommt zwar mit Termin, aber mehrmals täglich. Homeoffice ist nicht möglich. Mit der aktuellen Entwicklung wächst nun doch meine Angst, dass jetzt gerade in der Schwangerschaft was passiert. Ich habe noch viele Stunden/Urlaub, sodass ich eigentlich nur noch 8 Wochen arbeiten muss. Mein AG meinte nun, ich solle mich mal beim Arzt wegen BV erkundigen. Wollte morgen meinen FA mal anrufen, wie er dazu steht. Oder muss ich beim Hausarzt anrufen? Hat jemand von euch ein BV bekommen, weil die AHA Regeln nur bedingt eingehalten werden können? Mir ist es irgendwie „zu blöd“ meinen Arzt nach einem BV zu fragen. Mein Chef selbst will aber lieber, dass ein BV vom Arzt erteilt wird. Bin etwas überfragt. Sorry für den langen Text. Vielleicht versteht mich jemand und hat einen Rat für mich.
Huhu, das Thema war auch gerade in dem April Forum. Aus welchem Bundesland kommst du denn? Da gibt es teilweise andere Regeln. Dein Arbeitgeber muss eine Gefährdungsbeurteilung erstellen und in NRW muss beispielsweise stets der 1,50 m Abstand sichergestellt sein, sonst darf Dich der Arbeitgeber so nicht weiter beschäftigen. Auch face-to-face Kontakte sollen vermieden werden, was den Kundenkontakt eigentlich einschränkt.
Hm ja das habe ich auch gelesen. Komme aus NRW. Abstand wird bei uns nicht eingehalten. Im Gegenteil, eine Kollegin und ich teilen uns vormittags und nachmittags einen Arbeitsplatz, sprich Tastatur, Maus usw. Lüften können wir nicht, da unsere Bürofenster sich nur auf Kipp öffnen lassen. Kundenkontakt besteht. Also alles in allem schon so, dass ich mir doch ein wenig Sorgen mache. Mein Chef ist grundsätzlich meiner Meinung, meint aber „kümmern Sie sich mal“, was mich nervt. Ich weiß echt nicht, an wen ich mich wenden soll. Er muss sich doch kümmern.
Hast du dir den Link angesehen, die ich da gepostet habe? Eigentlich sprechen deine Arbeitsverhältnisse ganz deutlich für ein BV. Dein AG muss eine Gefährdungsbeurteilung machen. Spricht er ein BV aus, erstattet die Krankenkasse über das Umlageverfahren U2 deinem AG dein Gehalt voll!
Ja hab’s gerade gelesen. Hm ja ich denke, ich werde wohl morgen erstmal meinen FA anrufen und ihn um Rat bitten. Dann am Montag mit meinem Chef sprechen wegen der Beurteilung. Das Problem ist in einem kleinen Büro, dass der Chef von Arbeitsschutz eher weniger Ahnung hat und ich da irgendwie jetzt auch kein Fass aufmachen möchte. Aber nützt ja nichts, ist ja halt Chefsache.
das kann ich gut nachvollziehen, ist immer eine schwierige Situation. Gibt es denn an deinem Arbeitsplatz die Möglichkeit, dass du dich mal hinlegen kannst? Das ist nämlich auch Vorschrift für Schwangere! Ganz unabhängig von Corona. ;-)
Ich glaube dass die AGs gern wollen dass er der Arzt ausstellt, weil dann - soweit ich weiß - die KK dein Gehalt übernimmt. Wenn der AG es ausstellt muss er es glaub ich auch bezahlen. Ich wurde von meinem AG ins BV geschickt. Ist bei uns immer so. Der FA kann doch nur aufgrund gesundheitlicher Faktoren (drohende Fehl-/Frühgeburt, anhaltender Stress oä) ins BV schicken.
Bei mir hat der Arbeitgeber das verbot ausgesprochen das ganze wird aber dann vom Betriebsarzt abgesegnet, den habe ich aber nie gesehen, das wird dann wahrscheinlich über so eine Beurteilung gelaufen sein... auf jeden Fall zahlt die Krankenkasse das Gehalt voll weiter
Ich arbeite in der Apotheke jedoch nicht im Verkauf.Kontakt besteht zu Lieferanten die immer ohne Maske unterwegs sind und zu Vertretern und natürlich naher Kontakt zu Kollegen ihne 1.50 Abstand.Meine Chefin wollte das BV auch gerne vom Arzt aber da es keine Gründe gab hat sie dann die Gefährdungsbeurteilung gemacht.Da kam eigentlich keine größere bei raus.Dennoch gab sie mir das BV, weil sie das Restrisiko nicht tragen wollte.Wäre ich geblieben hätte alle immer ausnahmslos Maske tragen müssen.Die hätten sich gefreut.Jetzt zahlt sie weiter mein Gehalt und beantragt das Geld bei der Umlagekasse der Krankenkasse.Da bekommt sie es zurück. Hätte ohne Corona gerne noch gearbeitet.
So geht es mir auch. Ich möchte ja gerne weiterarbeiten, zumal ich meine Kollegin auch noch in ein paar Aufgabengebiete einarbeiten muss/möchte. BV wäre daher eigentlich die letzte Maßnahme. Ich möchte eher erreichen, dass meinem Chef vielleicht klar wird, dass wir ein wenig an den Schutzmaßnahmen im Büro arbeiten müssen. Termine soweit wie möglich telefonisch, isolierte Büros/Arbeitsplätze usw. Vielleicht wird er durch solch eine Gefährdungsbeurteilung ja ein wenig dahin gestoßen ;-) Danke für eure Antworten. Das war mir schonmal eine Hilfe.
Ich bin mir nicht zu 100 % sicher, aber muss der AG nicht auch ein Hygienekonzept haben?
Also in meinem Beruf war es jetzt so das es aufgrund von Corona ein Betriebliches BV ausgestellt wurde. Bin bis zum 30.12 in Elternzeit und rutsche gleich danach ins BV. Arbeite in einer Drogerie und da sind tausende von Kunden (wolle ja alle Toilettenpapier). Also hat mein AG reagiert und alle ins BV geschickt, allerdings hätte meine Ärztin mir auch eins ausgestellt sagte sie. Die Ärzte sind da gerade sehr bereitwillig und schreiben deshalb welche.
Mein Arbeitgeber hat mich direkt in BV geschickt. Arbeite bei einem Supermarkt. Eigentlich momentan überwiegend im Lager, aber dennoch wurde es direkt ausgesprochen
Ganz allgemein gilt, dass der Unternehmer gesetzlich dazu verpflichtet ist eine Gefährdungsbeurteilung für alle Arbeitsbereiche im Unternehmen zu erstellen, dazu gehört auch ganz allgemein gehalten der Mutterschutz. Sollte sich eine Schwangere/Stillende aktuell im Unternehmen befinden, so wird für diese nochmal extra eine Gefährdungsbeurteilung angepasst, in der Regel meldet sich da auch die Gewerbeaufsicht/Landratsamt. Die Tätigkeit kann in der momentanen Situation im Einzelfall daher zu einer unverantwortbaren Gefährdung führen, wenn: - Kontakt zu ständig wechselnden Personen bzw. einer wechselnden Kundschaft besteht (zB. im Gesundheitswesen, Verkauf) - regelmäßig Kontakt zu einer größeren Anzahl an Ansprechpersonen besteht, auch betriebsintern (zB. in der Kindernotbetreuung, Großraumbüro) Man darf auch nicht vergessen, dass Schwangere im Falle einer Infektion nicht genau die gleiche medikamentöse Behandlung erhalten können wie Nicht-Schwangere und das Lungenvolumen in der Schwangerschaft verringert ist. Ich arbeite bei einer Arbeitsschutzbehörde im Außendienst und aufgrund meiner Schwangerschaft und Corona bin ich nun in den Innendienst versetzt worden.
Danke für deine Antwort. Ich habe jetzt mal im MuschuG gelesen und da steht wohl seit der Änderung in 2018 tatsächlich drin, dass jede Schwangere der Aufsichtsbehörde gemeldet werden muss und für diese dort eine Gefährdungsbeurteilung eingereicht werden muss. Und ja, jeder AG braucht ein Hygienekonzept. Aber wo kein Kläger, da kein Richter ;-) Ich werde meinen AG nochmal ansprechen, da dies ja anscheinend wohl wirklich verpflichtend ist und ansonsten Bußgelder drohen. Ich denke einfach, mein Chef hat keine Lust, dass jetzt ein Betriebsarzt kommt und sich da alles ansieht. Er möchte daher lieber, dass das BV vom Arzt kommt. So ist es für ihn einfacher. Ich möchte ihn auch ungern „anschwärzen“, da wir uns ansich gut verstehen. Aber in diesen verrückten Zeiten ist die Gefährdung im Büro halt auch höher als zu „normalen“ Zeiten.