Brave
Hey!
Ich wollte Mal fragen, wie ihr eure Kleinen "füttert"
Ich musste ja vom Stillen nun auf Vollzeit Flaschenmama wechseln (Beides zusammen hat leider nicht geklappt) und so blöd es auch klingt, ich fühle mich irgendwie immer noch schlecht wegen des Wechsels.
Gibt es hier auch Flaschenmamis?
Und wieso habe ich so Angst davor, dass nun die Bindung "zerstört"
Fühle mich beinahe so Hormongesteuert-Traurig wie die ersten Tage nach der Geburt...
Ich denke, es hilft, ein wenig von euch zu erfahren - hat es mit dem Stillen geklappt, oder nicht. Oder war es nicht erwünscht. Gebt ihr die Flasche, wenn ja seit wann
LG
Brave
Hallo Brave.
Ich verstehe dich nur zu gut.
Bei meinem ersten Kind habe ich auch gestillt und musste mit der Flasche zufüttern. Irgendwann hat das stillen nicht mehr richtig geklappt. Ich hatte schmerzen an der Brust und das Kind wurde nicht satt. Also bin ich zur Flasche übergegangen, allerdings habe ich 7 Monate lang Muttermilch abgepumpt, weil ich mir so einen Druck gemacht habe, das es das beste fürs Kind ist. Trotzdem hat sie Allergien und war ständig krank.
Ich war Tod traurig das das mit dem stillen nicht richtig funktioniert hat. Es hat mich lange beschäftigt und ich habe lange gebraucht, um mit der Situation abzuschließen.
Jetzt mit dem zweiten Kind (3 Wochen alt) habe ich mich von Anfang an für die Flasche entschieden. Eigentlich wollte ich es versuchen und bin traurig das ich es nicht versucht habe. Aber wenn ich ihr die Flasche gebe, bin ich froh, mich für diesen Weg entschieden zu haben. Es nimmt mir den Druck und ich fühle mich dadurch ein wenig freier und kann sie auch mal abgeben.
Und die Milch ist heutzutage so gut, das auch Flaschenkinder gut aufwachsen können. Und ich kenne tatsächlich Flaschenkinder, die ein gutes Immunsystem und keine Allergien haben.
Wie du siehst, bist du nicht alleine. Es ist leicht gesagt, aber mach dir bitte keine Vorwürfe. Die Bindung wird trotzdem gut werden und dein Kind wird dich lieben. Denn auch mit der Flasche gibst du deinem Kind beim füttern Nähe, Liebe und Zuneigung.
Ich musste auch abstillen, sehr früh für meinen Geschmack. Ganz ehrlich, die Bindung wird das nicht zerstören. In den 90ern haben die meisten von uns direkt im eigenen Bett im eigenen Zimmer geschlafen und Stillen war da gefühlt auch "out" Ich hab diese Nacht rein zufällig noch über das Thema nachgedacht Mein Vetter und meine Cousine sind beide nicht gestillt worden, haben mit 6 Wochen schon bei Oma und Opa übernachtet usw. Trotzdem haben sie eine sehr gute Bindung zu meiner Tante, auch heute noch mit über 20. Weil meinen Tante immer alles für die Kinder getan hat und es ihnen an nichts gefehlt hat. Sie war nie die "perfekte" Mutter. Ich bin da mit groß geworden und es gab grundsätzlich Saucen aus Maggi Tütchen, Kartoffelpüree aus der tüte usw.. Trotzdem war sie für mich die beste Köchin. Aufgeräumt war da auch nie und ich war trotzdem immer so gerne da. Ich nehme sie mir oft als Beispiel, sie hat vieles "nicht richtig" gemacht und war trotzdem eine gute Mutter, die nicht nur ihre eigenen Kinder sondern auch meine Schwester und mich toll großgezogen hat. Ich denke, dass es das wichtigste ist liebevoll zu sein, der Rest gibt sich.
Ich gebe die Flasche seit nach dem kollostrum. Da ich Medikamente nehmen muss, geht es nicht anders. Ich lege sie mir öfter nackt auf den Bauch (Brust ging erst mal nicht wegen dem abstillen) mittlerweile scheint der Milchfluss fast ganz versiegt zu sein. Mach dir keine Sorgen wegen der Bindung. Es gibt auch andere Wege wie oben erwähnt. Du bist deswegen keine schlechte Mama. Im Gegenteil. Du hast das beste für euch entschieden:*
Danke für eure Antworten! Es tut gut zu lesen, dass man nicht alleine ist..
Mein Sohn war ein Frühchen und so sehr ich es mir gewünscht und versucht habe, er kommt an der Brust nicht klar. Ich pumpe seit nun 3 Monaten ab und er bekommt die Flasche. Manchmal bin ich sehr traurig, nicht diese Intimität des Stillens mit ihm zu haben, aber Flasche geben ist ja nicht un-intim. Auch dabei entsteht ja Bindung und so kann es auch mal mein Mann übernehmen. Ich finde es nur so schade, weil das Stillen überall jederzeit möglich wäre und gerade abgepumpte Milch ist unterwegs auch nicht so easy, Pre kann ein Baby notfalls auch mal lauwarm bekommen, aber wo pumpe ich unterwegs und wie soll unterwegs MuMi erwärmt werden?... Habe das Gefühl, unser Weg ist der blödeste/umständlichste. Aber ein paar Wochen möchte ich ihm noch Muttermilch geben. Im Moment steigert er wieder seine Menge, trinkt teilweise 180 ml, da weiß ich eh nicht, ob ich mit der Produktion nachkomme. Mehr als 5 x in 24 Std kann ich nicht pumpen. Und habe so 120-190 ml raus, ganz unterschiedlich.