Känguru
Hallo ihr Lieben, ich habe eben diese Seite gefunden und bin ganz froh darüber! Vielleicht könnt ihr mir von euren Erfahrungen erzählen und mir sagen, was ihr von folgendem haltet: Vor drei Wochen hatte ich meinen ersten Termin bei der Frauenärztin um den positiven Schwangerschaftstest bestätigen zu lassen. Das lief auch alles ganz gut, im Anschluss an die Untersuchung wurde mir Blut abgenommen. Noch ganz im Taumel von den Ultraschallbildern und der guten Nachricht habe ich die Aufzählung der Sprechstundenhilfe, wozu sie das Blut alles brauchen, gar nicht wirklich aufnehmen können. Eine Beratung war das aber keinesfalls. Wie sich dann später herausstellte, wurde ohne Beratung durch die Ärztin und ohne meine Zustimmung ein HIV-Test gemacht. Zum Glück fiel der negativ aus, dennoch bin ich schockiert, dass dieser Test einfach gemacht wurde. Wie ich mehrfach gelesen habe, ist ein deutliches Einverständnis nötig um den Test machen zu dürfen und eine Beratung gehört auch dazu, da ein positives Ergebnis nicht nur eine große psychische Belastung ist, sondern eben auch Folgen hat für z.b. das Abschließen von Berufsunfähigkeitsversicherung, Lebensversicherungen etc. . Letzte Woche hatte ich wieder einen Termin und sprach meine Frauenärztin darauf an. Für sie war das Nichtfragen ganz normal, wenn sie alles erfragen würde, würde sie mehr Sekretärin als Ärztin sein, entweder ich vertraue der Praxis oder eben ich vertraue nicht, bei diesen ganzen Untersuchungen ginge es nicht um mich sondern ums Kind und lauter so Sachen. Im Mutterpass kreuzte sie bei HIV-Test-Beratung "ja" an, wie ich Zuhause dann nachlesen konnte. Normalerweise würde ich nun einen anderen Arzt aufsuchen, weil ich mich nicht gut aufgehoben fühle. Leider ist sie weit und breit die einzige, die erlaubt, dass ich meinen Mann trotz Corona mitnehme, was für mich sehr wichtig ist, für ihn natürlich auch. Mein Mann meint ich soll es abhaken und dieses Verhalten ließe keine Rückschlüsse auf ihre weitere verantwortungsvolle Behandlung zu. Ich bin einfach sehr verunsichert ob ich dieser Praxis vertrauen kann und ob ich dort eine gute Vorsorge erfahre. Wurdet ihr alle beraten und um Einwilligung gebeten? Danke fürs Lesen meines langen Textes!
also ich war am Tag des positiven Testes schon vor Ort (wegen einem frühen Abgang letztes Jahr) und ich Sicherheit haben wollte, dass der HCG wert diesmal passt. Dort wurde mir dann für 3 (oder 4) Ampullen Blut abgenommen. was damit alles untersucht wird wusste ich nicht, war für mich aber auch zu dem Zeitpunkt nicht relevant. Wollte Gewissheit. Nach 3 Wochen hatte ich dann in der 8. Woche meinen ersten Termin und da hat die Ärztin mit dir dann gleich die Ergebnisse besprochen. Eisenwerte, Schilddrüse usw - HIV Test wurde auch gemacht, aber eine Einverständnis gab es von mir dafür nicht explizit. Für mich war das aber völlig okay so, habe die Tests eh bei der Blutspende ja regelmäßig.
Hallo
Bei mir wurde am Anfang auch Blut abgenommen und der HIV Test mit durchgeführt ohne dass ich es wusste. Ich habe mir darüber auch auch keine Gedanken gemacht, fand es nicht schlimm
Meine Ärztin ist auch recht schnell beim „Beraten“. Da muss ich schon öfter mal nachfragen, wie sie dieses oder jenes meinte. Ich würde sagen, du nimmst es jetzt so wie es ist und beim nächsten Mal hörst du genauer zu und hakst im Zweifel nach.
Genauer zuhören? Ähm, nee. Es lag nicht daran, dass ich nicht genau zugehört habe, es lag daran, dass sie ihrer Beratungspflicht nicht nachgekommen ist. Mir sind doch ohne weiteres die Folgen eines Test gar nicht bewusst, dass muss ich mir erst anlesen. Oder eben beraten und aufgeklärt werden, damit ich eine Entscheidung treffen kann. Ich hätte den Test machen lassen, darum geht es gar nicht, ich hätte mich nur auf Folgen des Ergebnisses vorbereiten wollen.
Also wenn Dich der beschriebene Umstand schon so verunsichert, dass Du hier so eine hochemotionale Diskussion anstößt, dann herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und vor allem zur sich anschließenden Mutterschaft. Du wirst noch zigfach die Erfahrung machen, dass dir Sachverhalte nicht wie 100%ig im Lehrbuch stehend oder der geltenden Rechtsordnung entsprechend „vermittelt“ werden. Entspann dich am besten und höre auf dein Bauchgefühl, denn diese ganze Aufregung ist definitiv nicht gesund für dich und den kleinen Krümel.
Also ich bin mir nicht sicher wie die Rechtslage ist.. Hier in Ö. Haben sie das auch jedes Mal gemacht bei mir.. Sie haben sogar jedes mal aufs neue die Blutgruppe getestet, Den Röteltiter, und Toxoplasmose... Sie haben am Rande aufgezählt was alles geprüft wird.. Einmal auch nicht. Und ich finde es auch nicht dramatisch da es einfach wichtig ist für das Kind. Angenommen jemand ist HIV positiv und weiß es nicht und infiziert durch die Geburt das Kind, bzw muss man dann auch Medikamente nehmen etc. Und kann verhindern dass es sich auf das Kind überträgt.. Und da HIV teilweise wieder am kommen ist - lieber einfach alle durchtesten und es entwischt keiner als ein großes Tamtam darum machen. Ganz ehrlich? Ich würde der Praxis sogar eher vertrauen weil sie das einfach ohne Kompromiss mit testet um auf Nummer sicher zu gehen.. Stell dir vor sie hat Patienten die nicht gut deutsch können und das falsch verstehen und den test ablehnen und dann ist jemand positiv ... So lange sie niemanden gegen seinen Willen Impft oder so. Wenn es dir ums Prinzip und deine Rechte geht würde ich mich nochmal genau über die Rechtslage informieren und es beim nächsten Termin ansprechen dass es dir lieber gewesen wäre da explizit gefragt zu werden..
Ich glaube schon.... bin aber nicht sicher. Ich bekomme jedes Jahr einen HIV test und finde das weder exotisch noch dramatisch. Wegen anderer Werte, die nicht vorher haarklein besprochen worden, regt man sich ja auch nicht auf. Ohne den test kann man das baby bei der geburt gefährden, daher finde ich es richtig diesen zu machen. Da geht es nun mal tatsächlich nicht um die Mutter.... und das ist ok für mich.
In der Kinderwunschklinik ist der Test Pflicht und darf auch nicht älter als drei Monate sein. Deshalb brauchte mein Gyn keinen mehr zu machen, aber er hat es dennoch, um alle Ergebnisse aktuell zu haben. Einwilligen musste ich nie für irgendetwas was bei der Blutabnahme untersucht wurde, ich habe mich ja picksen lassen. Ich habe erst jetzt bei der zweiten Schwangerschaft von meinem Gyn erfahren, dass sie auch schon in der ersten Schwangerschaft meine Schilddrüsenwerte regelmäßig mit überprüft haben, er hat halt nichts gesagt, weil alles in Ordnung war. Du schreibst ja selber, dass die Arzthelferin aufgezählt hat, wofür das Blut genommen wird, du aber vor Glück es nicht richtig mitbekommen hast. Wenn die jetzt noch jedes mal überprüfen müssen, ob du geistig voll im Gespräch bist, ist das bisschen viel verlangt.
Sorry, aber "überprüfen ob ich geistig im Gespräch bin" ... ich hätte beraten werden müssen und das von der Ärztin, das ist etwas ganz anderes als eine Aufzählung der Sprechstundenhilfe. Ich hätte deutlich mein Einverständnis geben müssen, das ist etwas anderes als sich Blut abnehmen zu lassen. Hätten sie mich gefragt, ich hätte ja gesagt, hätten sie mich beraten, wäre ich auf ein eventuell schlechtes Ergebnis besser vorbereitet gewesen oder hätte gesagt, das machen wir nächsten Monat, wenn ich diese oder jene Versicherung abgeschlossen habe. Ich finde es echt merkwürdig. dass das für einige hier so gar nicht nachvollziehbar ist, dass ich Entscheidungen, die mir zustehen, nicht gerne aufgedrückt bekommen möchte und dass jetzt das Vertrauen in die Praxis leidet (was vermeidbar gewesen wäre).
Moment mal! Du wolltest von uns wissen ob wir beraten und um Einverständnis gebeten wurden.. Nicht ob wir nachvollziehen können ob es dich ärgert oder dass du am liebbsten Ärztin wechseln möchtest. Die meisten die geantwortet haben haben dir rückgemeldet, dass sie nicht direkt um Einverständnis gebeten wurden - und vielen am Rande gesagt wurde dass HIV getestet wird.. Und die meisten haben dann noch dazu geschrieben wie sie sich dabei gefühlt haben bzw ob das okay für sie war oder nicht. Aber niemand hat gesagt dass es nicht okay von dir wäre auf eine Einverständnis zu bestehen oder das einzufordern bzw dass du es lieber anders gehabt hättest. Wenn du gerne von den anderen hören möchtest dass du im Recht bist und dich beschweren sollst bzw einfach nach Bestätigung deines Empfindens suchst oder so.. Dann solltest du das auch so formulieren.
Jetzt ist es passiert. Ich hab weder bei der ersten noch bei der zweiten Schwangerschaft mein Einverständnis dazu gegeben und leider ist es in den meisten Praxen Gang und gäbe das die Beratung eigentlich nicht so ausführlich ausfällt wie man es in der ersten Schwangerschaft bräuchte. Jetzt musst du entscheiden was dir wichtiger ist. Entweder Praxis wechseln und klar vom Anfang an formulieren das du eine ausführliche Aufklärung willst und dann kann dein Freund nicht mit oder in der Praxis bleiben und da das Gespräch suchen und hoffen das es ab da besser wird mit der Aufklärung dafür kann dein Freund mit.
Wie lange möchtest du denn in Zukunft auf Termine warten, wenn du für alles eine Intensivberstung wünschst? Stell dir vor, jeder Patient bekommt dsnn statt 5 Minuten Zeit beim Arzt 20, weil alles genau aufgeklärt wird. Dann wartest du auf Termine bald 4x länger als aktuell. Wer will sowas? Ich nicht. Der test gilt der Gesundheit des Babys, die absolute Priorität hat. Bei der Sprechstundemhilfe hättest du sofort ein Veto einlegen können und sie hätte die Untersuchung streichen müssen. Wäre zwar keinem mit geholfen, aber gut. Vor der Geburt steht der HIV test übrigens nochmal an, stell dich also schon mal drauf ein. Nächstes Quartal kannst du wechseln. Es wird dir negative Einschränkungen bescheren und der Ärztin vermutlich egal sein. Wäre mir der ganze Aufwand echt nicht wert....
Ich habe eine Einverständniserklärung für den HIV-Test unterschrieben. Das heisst ich hätte auch die Wahl gehabt diesen abzulehnen.
Für die Entscheidung hatte ich ungefähr eine Minute Zeit, eine Aufklärung hat es auch nicht gegeben-ehrlich gesagt: wofür denn auch? Wieso sollte ich den Test nicht machen wollen?
Es wurden noch auf andere Dinge getestet (Röteln, Rhesusfaktor etc.) für die ich kein explizites Einverständnis abgegeben habe, ich bin davon überzeugt,dass meine Frauenärztin alles in ihrer Macht mögliche tut, um mich und das Baby bestens zu versorgen. Das Vertrauen in sie und ihre Tätigkeit bringe ich mit und wäre dem nicht so, würde ich keinen Schritt in ihre Praxis tun.
In den letzten Wochen hatte ich etliche Gespräche mit ihr und viele viele Aufklärungen und ehrlich gesagt ist davon nicht alles 100 prozentig präsent. Wenn mir was komisch vorkam oder ich es nicht verstanden habe, habe ich nochmal nachgefragt.
Du sagst ja selber, du warst nicht ganz aufmerksam, das jetzt hinterher als Vertrauensbruch zu deklarieren finde ich schwierig und auch etwas unfair.
Aufklärung ist teilweise auch ein zu umfangreiches Wort für das, was manchmal stattfindet. Es gibt Sachen, die werden erwähnt und welche, die genaueren Beschreibungen bedürfen.
Du kannst gegenüber deiner Ärztin bestimmt deutlich machen, dass es dir wichtig ist über jeden Schritt genauestens informiert zu werden und genau zu wissen, was wofür da ist.
Und ich verstehe natürlich, dass du dich auf eventuelle Ergebnisse einstellen möchtest, das ist aber auch schwierig, da es ja zum Beispiel auch Dinge gibt, die deine Ärztin dir mitteilen muss, ob du willst oder nicht. Um dich und das Baby zu schützen. (Damit meine ich nicht die Ergebnisse der Screenings etc.)
Schade dass dein Vertrauen zu deiner Ärztin damit erschüttert wurde. Ich muss einigen von meinen Vorrednerinnen allerdings recht geben: Das ist eventuell eine Spur zu hart von dir.
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe dass du einen Arzr findest, der dir das Vertrauen zurückgibt-denn das ist unglaublich wichtig!
und übrigens: Das HIV Testergebnis steht nicht im Mutterpass. Damit es eben nicht Schwierigkeiten bei Versicherungen gibt. Du hast immer noch das Recht, das für dich zu behalten.
Also Moment Mal, das sind jetzt hier zwei Dinge. Ja, in der Praxis wird der HIV Test häufig einfach mit gemacht. In KiWuKliniken, Krankenhäusern etc. muss man immer eine Einverständniserklärung unterschreiben. Warum man das beim Arzt nicht muss, erschließt sich mir nicht. Das geht schnell und er sichert sich ab. Ich habe auch erst durch den Aufkleber im Mutterpass von dem Test erfahren... Und ja, damit hat sich mein Arzt strafbar gemacht, das ist die Rechtslage in Deutschland, da lässt sich nichts dran rütteln. Ob man das jetzt gut oder unnötig findet, und wie man damit umgeht, muss man selbst entscheiden. Ich habe meinen Arzt jetzt gewechselt, aber nur, weil er mich auch zum ETS und Praena-Test zwingen wollte ohne mich aufzuklären ("vertrauen Sie mit einfach, das ist mein Job"). Nur wegen dem HIV Test wäre ich nicht gegangen, aber ist halt die Frage ob auch die weitere Behandlung dann so kommentarlos verläuft. Allerdings, wenn die Bluttests aufgezählt werden, ist das immerhin schonmal mehr als viele andere machen, leider.