Myriel9
Wenn buhlende Bauern, schrullige Schwiegermütter und Corona-Chaos nicht mehr ausreichen, um Zuschauer hinter dem Ofen hervor zu holen, müssen neue Formate her - so "erziehe dein Kind wie einen Hund"... ich muss dazu sagen, ich habe nur über den Link zur Petition das kurze Vorstellungsvideo gesehen, das hat mir schon gereicht. Zur-Schau-Stellen von Kindern fand ich schon immer verabscheuungswürdig und dann noch Clicker-Training und Belohnung mit Süßigkeiten bei einem eh schon übergewichtigen Mädchen, muss man nicht verstehen. Den Grundgedanken der Konditionierung an sich verstehe ich schon, aber es muss doch auch anders gehen. Ich habe bisher kaum Erfahrung mit Kindern in der "Trotzphase" oder wie es oft und aus meiner Sicht besser heißt "Autonomiephase", was ich aber immer gesehen habe, ist, dass vor allem die Kleinen ganz oft "nein" sagen oder etwas tun, das sie nicht sollen, und einen dabei anlachen, denn sie verstehen ja noch nicht wirklich, warum sie etwas nicht tun sollen. Habt ihr schon Erfahrung oder eine Idee, wie ihr bei euren Kiddis damit umgehen werdet, wenn diese Phasen beginnen? Mir widerstrebt es zum Beispiel auch extrem, sämtliche Schränke abzuschließen und Regalfächer auszuräumen, ich hab aber noch nicht wirklich eine Idee, was man tun kann, außer aufpassen und Alternativen bieten... gut, dabei geht es jetzt zunächst mal um die ganz Kleinen, aber ich denke, wenn da ein vernünftiger Umgang entsteht, kann man sich späteren Stress sicher ein Stück weit ersparen...
Ich musste mir nur die Überschrift durchlesen. Dieses RTL-Format ist absolut das letzte und ich habe bei der Werbung dazu schon k***** können und geschimpft wie ein Rohrspatz. Viele, denen ich auf div. Kanälen folge, haben Programmbeschwerde eingelegt.
Ich musste kurz lachen als ich die vorschau sah. Aber die meinens echt erst. Die armen kids ey
Es war natürlich auch mal wieder die klassische Darstellung einer "Familie im Brennpunkt"... Man weiß echt nicht, ob man da lachen oder weinen soll
Bin ich froh, dass wir weit Jahren kein Fernsehen mehr haben, sondern ausschließlich Streaming Dienste und Mediatheken nutzen. Sicher, dass das echt und kein Fake für Quoten ist? Zur Frage: ich kann das Buch "Liebe und Eigenständigkeit" von Alfie Kohn empfehlen. So möchten wir es in etwa handhaben. Das Konzept ist leider nicht in zwei Sätzen zusammen zu fassen, ohne, dass es missverstanden wird. Ob es klappt, keine Ahnung. Wir werden uns aber Mühe geben. Denn mein Kindheitstrauma sollen meine Kinder nicht erleben müssen!
Definitiv nicht - die meinen das toternst.
Selbst wenn das fake wäre (was ich nicht mal ausschließen würde), ist es ja die Botschaft die zählt das Buch werde ich mir mal anschauen, danke für den Tipp!
Wie furchtbar und abartig...sorry, mehr kann ich dazu nicht sagen.
Die armen Kinder
Ich habe mich darüber auch sehr geärgert und dementsprechend gar nicht erst reingeschaltet.
Ich habe ja schon einen 10jährigen Sohn. Deshalb habe ich schon einige Phasen erlebt. Auch die sogenannte Trotzphase.
Nach irgendwelchen Büchern, Erziehungsratgebern, Experten oder was weiß ich bin ich nie gegangen. Habe bisher auch noch nichts dergleichen gelesen oder mir irgendwelche Videos, Podcast oder sonstwas angehört. Nicht weil ich sowas boykottiere oder so. Sowas interessiert mich schlichtweg nicht.
Dementsprechend habe ich da keine feste Herangehensweise, sondern entscheide je nach Situation.
Zu deinem Beispiel zb, was das abschließen von Schränken etc angeht. Ich habe meinem Sohn einfach immer kurz und knapp erklärt warum er an Schublade xy nicht gehen darf. Und das freundlich, aber durchaus scharf betont um die "Dringlichkeit" der Information klar zu stellen* (allerdings gab es hier eine Schublade speziell für ihn zum rumwuseln). Aber es gab auch Situationen in denen ich einfach nur gesagt habe "Nein, das darfst du nicht" So ganz ohne Begründung, ohne auf Augenhöhe zu gehen. Denn ich habe auch nicht rund um die Uhr Zeit zu schwafeln.
Ob das der richtige Weg war? Nun, das kann man so nicht genau sagen. Für uns war es der richtige Weg. Hier gab es sehr schnell kein Schubladen ausräumen oder an Sachen dran gehen die verboten sind.
Achso, einzig der Schrank mit den Putzmitteln wurde lange gesichert. Das war mir einfach immer zu heikel. Jedes noch so "gut erzogene" Kind hat mal kleine "aussetzer" und spielt mit dem Feuer. Das muss dann nicht grade der Scheibenklar sein.
* ich bekomme ja immer eine Kriese wenn ich die Mutter eines Mitschülers meines Sohnes treffe. Wenn er was unterlassen soll, kommt von ihr ein "nein, nein. Das darfst du nicht. Nein nein. Haaaaaach.... Nein, das darfst du nicht." Und das in einem säuseligen, geflüsterten singsang. Schrecklich
Genauso wie eine andere Mutter die ihrem Sohn zuguckt wie er ein anderes Kind verprügelt und dann lachend sagt "Naja, so sind Jungs halt!"
So wie du es beschrieben hast wäre auch mein Plan, wo möglich erklären warum oder warum nicht etwas sein soll und ansonsten ein klares Nein, um sich nicht zu Tode zu diskutieren. Sowas hab ich auch schon gesehen und möchte da auch nicht rein geraten, dass mir Mein Kind Argumente um die Ohren haut und die wirklich gefährlichen Sachen weg zu stellen finde ich auch richtig!
also zu dem neuen TV-format kann ich nichts sagen. das ging an mir vorüber.
bzgl. kindern in der trotz/autonomiephase kann ich aber sozusagen live aus dem wohnzimmer berichten.
"aber ich denke, wenn da ein vernünftiger Umgang entsteht, kann man sich späteren Stress sicher ein Stück weit ersparen..."
also ich konnte mir auch nie vorstellen, unsere bude zu verrammeln wie fort knox da ich wirklich von anfang an sehr konsequent war bzw. bin.
und was soll ich sagen...beispielsweise bekommen gäste bei uns mittlerweile eine münze, um die tür vom gäste-WC zu öffnen.
unser großer(2) ist sehr autonomiebestrebt, willensstark und hartnäckig. früher hätte man gesagt: stur. bei solchen kindern ist eine "ja-umgebung" entspannter und sicherer. da kann noch so viel erlaubtes da sein, das eine verbotene reizt viel mehr.
es nervt einfach, den ganzen tag NEIN oder FINGER WEG sagen zu müssen.
für die kinder ists doch auch nicht schön immer kritisiert zu werden. da räum ich lieber ein paar sachen weg und die kinder können sich einigermaßen frei bewegen.
bin gespannt, ob sich unser kleiner da anders verhält und leichter "erziehen" lässt.
Sowas gibts? Habe ich bisher auch noch nix von mitbekommen. Unglaublich... andererseits heutzutage auch nicht wirklich überraschend. Nun denn ... mir fiel bei deiner Frage zu den Schubladensicherungen die Lösungsvariante meiner Schwiegermutter ein. Sie hat damals einfach die heiklen Schubladen umgeräumt. Da wurden dann halt Glasschalen mit den Plastikdosen getauscht. Es kam also alles nach unten, was ungefährlich war. Und ja, irgendwie muss man dem Kind sicherlich ab und an mal erklären, warum es da nicht dran soll bzw. kritische Schränke entsprechend sichern. Aber ich weiß auch noch nicht so recht, wie es dann abläuft. Mal sehen. Wir schaffen das schon. Einige Mädrls habe ja schon super Tipps. Danke an euch.
Hat jemand die Sendung gesehen? Also mehr als Vorschau?