Julia15082020
Hallo zusammen, ich muss mich jetzt einfach mal hier ausheulen. Mein Freund hat einen vierjährigen behinderten Sohn, den er so oft es geht zu sich holt. Gleich beim ersten Treffen der Geschwister hat der große Halbbruder in die Wiege gelangt und nach unserer Tochter geschlagen, was für mich total überraschend kam, da er ganz vorsichtig und neugierig auf sie zugegangen ist. Danach waren wir super vorsichtig und ich hab Leni nicht aus den Augen gelassen. Heute hatte ich sie auf dem Arm und hab Sachen zusammen geräumt für einen Ausflug, als der Große wie aus dem Nichts plötzlich neben wir stand und sie geschlagen hat. Sie hat sich furchtbar erschreckt und ich hab direkt mitgeheult. Ich hatte sie auf dem Arm und konnte sie nicht beschützen! Jetzt bin ich total fertig. Ich weiß, dass der Große es aufgrund seiner Behinderung einfach nicht versteht, aber ich will ihn z.Zt. auch nicht in ihrer Nähe haben. Für heute ist mein Freund mit ihm raus zu seinem Haus gefahren (1h entfernt), aber ich finde es schrecklich, wenn wir die Kinder und damit uns nun immer räumlich trennen müssen. Ich weiß, dass es da keine Lösung gibt, ich wollte mich nur mal ausheulen. Danke für's Lesen.
Das klingt ja nicht so toll einen Tipp habe ich da leider nicht, aber ich wünsche, dass ihr für alle eine gute Lösung findet.
Ja das ist so schlimm, weil die Kleinen ja noch so wehrlos sind und nicht damit rechnen... Mein Sohn war 2 Jahre und hat, als ich mit Baby zuhause war, direkt aus dem Nichts auf ihren Kopf getreten. (Ich lag auch genau neben ihr und hab es einfach nicht kommen sehen) Ich hab gedacht, mir bleibt das Herz stehen. Im Schock hab ich so mit ihm geschrien, dass er selbst ganz erschrocken war und angefangen hat zu weinen. Tja, trotzdem hat er immer wieder versucht sie zu treten und zu hauen. Da hilft wirklich nur jede Sekunde aufmerksam zu sein und eine Art Sicherheitsabstand einzuhalten. Gott sei Dank ist nichts passiert!
das ist eine verzwickte situation und für euch alle (incl. dem großen bruder) bestimmt nicht einfach. ich hoffe ihr findet einen guten weg... meine hebamme meinte, die kleinen sind unglaublich robust und halten wirklich viel aus. also klar: aufpassen. aber nicht in panik verfallen.
Och Mensch, solch eine blöde Situation... Da du aber selbst merkst, dass man diese Situationen nicht kommen sehen kann, sehe ich hier nur die Möglichkeit, den Halbbruder seltener kommen zu lassen und wenn er kommt, dann muss dein Mann etwas mit ihm unternehmen, sodass er nicht in die Nähe des Babys kommt. Das muss ja geschützt werden, und dieser Schutz sollte absoluten Vorrang haben.
"den Halbbruder seltener kommen zu lassen" Also das finde ich ehrlich gesagt zu einfach. Es kommt natürlich darauf an, wie alt (und damit groß und stark) der Halbbruder ist aber Eltern, die Kleinkinder oder eifersüchtige Geschwisterkinder haben müssen 24/7 beide Kinder im Blick haben. Ich weiß, wovon ich rede. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Hauen aus heiterem Himmel kam und man deshalb unvorbereitet war. Aber nun ist man vorgewarnt und weiß, dass man den Großen nicht aus den Augen lassen darf. Ihn deswegen teilweise auszuschließen finde ich persönlich sehr hart und unfair. Dass die Situation nicht schön ist und bestimmt belastet steht außer Frage.
Ich habe ebenfalls einen Sohn im Alter von drei Jahren, der geistig behindert ist, weder sprechen kann noch wirklich etwas versteht... Dennoch schlägt er seine Schwester nicht. Ich kann sie auf der Couch liegen lassen neben ihm und auf Toilette Gehen. Er Stitzt daneben oder spielt weiter. Oft habe ich ihn auch dabei "erwischt" das er sie gestreichelt hat und ei ei macht. Nimmt es mir nicht böse, aber ich finde das hat alles mit Erziehung zutun. Auch behinderte Kinder können lerne und mit ihren Aufgaben wachsen genauso wie Eltern von 1 auf 2 Kinder oder 3.
Ihn auszuschließen, dass er halt weniger kommt oder er muss dann mit seinem Vater, sich räumlich von euch trennen, ist in meinen Augen der Falsche weg. Er gehört dennoch zur Familie und er ist letztendlich nur ein Kind. Auch er muss lernen und akzeptieren, dass da noch jemand ist.
Ich schließe mich Mary an, ausschließen fände ich auch nicht gut. Und Behinderung ist nicht gleich Behinderung. Mein Bruder hat eine geistige Behinderung, gut er ist jetzt 30 Jahre alt, aber unsere Töchter hat er immer richtig beschützt und durch die beiden wurde er auch ruhiger. Eine Idee habe ich: Besitzt der Junge eine Puppe? Wenn nicht, vielleicht schenkt ihr ihm eine, quasi zum üben wie man mit einem Baby umgeht?! Das könnte ja der Papa dann mit ihm machen?
Hallo, schwierige Situation. Ihn seltener kommen zu lassen oder ihn immer aus der Situation raus zu nehmen und weg zu fahren fände ich keine Option. So lernt er ggf. nie wie man mit Kleinen umgehen muss und die Situation wird immer verschärft sein wenn er da ist. Vielleicht ist es auch Eifersucht weil das Baby nun 100% Zeit mit dem Papa hat, je nachdem wie viel er versteht. Es macht bestimmt Sinn sich professionelle Hilfe zu holen, den Kinderarzt zu fragen, das tut bestimmt auch dem Großen gut je nachdem wie man ihn professionell anleiten und ihm Erfolgserlebnisse vermitteln kann.