Monatsforum August Mamis 2020

Geburtstechniken

Geburtstechniken

Lady of Damned

Ich weiß, es ist noch ein Weilchen hin, aber ich mache mir doch schon so meine Gedanken. Ein paar Mal bin ich nun schon über den Begriff des "Hypnobirthing" gestoßen. Hat von euch schon mal jemand so entbunden oder hat es vielleicht dieses Mal vor? Wie erging es euch dabei? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich so wirklich davon halten soll. Es klingt für mich irgendwie... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Man muss dazu sagen, dass ich Akupunktur und Homöopathie eher als Schwachsinn abtue und ein Verfechter der Schulmedizin bin. Deswegen interessiert mich, wie andere Frauen zum Thema stehen oder welche Erfahrungen bisher damit gemacht wurden. Außerdem hab ich von Geburtsplänen gelesen. Pläne, in denen die Schwangere ihre Wünsche festhalten kann, damit diese bei dem Ereignis selbst vielleicht besser berücksichtigt werden. Habt ihr derlei Plan? Und was ist euch dabei wichtig? Genug der Fragerei, ich bin gespannt auf eure Antworten! Lieben Gruß!


Data_

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Hallo aus dem September, In meinem Hypnobirthing-Buch (nur den Anfang leider bisher gelesen) steht und wird begründet, dass das keine Technik ist, die der Wissenschaft abschwört sondern im Gegenteil wissenschaftliche Erkenntnisse nutzt um der Frau eine schmerzärmere bzw. seltener traumatische, also quasi zufriedenere Geburt zu ermöglichen. Ich werde danach oder nach einer ähnlichen Methode mich vorbereiten, da mir die Abfolge der medizinischen Eingriffe im Klinikum und vor allem deren Konsequenzen auf den weiteren Geburtstagverlauf beim ersten Kind nicht klar waren. Hätte nichts am Kaiserschnitt an sich in meinem Fall geändert, aber mir einen besseren Umgang damit ermöglicht, hoffe ich. Geburtsplan: habe ich noch keine feste Meinung zu und würde mehr auf meinen Partner bauen, der sich medizinisch auskennt und im Eifer des Gefechts mehr für mich erreichen kann als geduldiges Papier.


mausebär2011

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Beim großen war es mir auch sehr wichtig wie ich entbinde. Nicht nur in welcher Position, sondern das gesamte drum herum. Letztendlich kam ich in den Kreissaal und mir war alles so schei*egal Deshalb plane und wünsche ich mir da jetzt gar nicht. Ich lasse es einfach auf mich zukommen. Theoretisch hätte ich total gerne eine Wassergeburt beim großen gehabt. Aber er war ja zu schnell, das war nicht mehr machbar. Bei der kleinen möchte ich eine Hausgeburt. Das ist bisher mein einziger Wunsch. Aber wie gesagt, das lasse ich auf mich zukommen. Wer weiß wie es bis dahin aussieht.


KnuddelnaseEva

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Wie Mausebär schon schreibt, man kann schon einen groben Plan haben und auch seine Wünsche auf Papier festhalten...aber wenn es dann losgeht, läuft es meist eh anders.


LeNiWa

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Ich werde jetzt genauso wie bei Kind 1 verfahren, "es Kommt wie es kommt" und damit bin ich super gefahren. Kein Kind bleibt drinne und es so zu nehmen wie es kommt war für mich entspannend obwohl ich eine Person bin die gerne alles plant und x Notfall Pläne hat. Aber bei der Geburt bin ich mit nichts rein und habe mich einfach auf mich und meine atmung konzentriert. Die Geburt dauerte 2.5 Stunden und die Schmerzen waren auszuhalten. Ich habe keinerlei Schmerzmittel erhalten und bin 2. Grades gerissen. Ich würde diesesmal sogar gerne ambulant entbinden.


mawi007

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bzgl hypnobirthing habe ich selbst keine erfahrungen aber in gewisser weise eine freundin von mir. sie meditiert viel, macht viel yoga, sport/fitness ... hat also ihren körper ganz gut unter kontrolle. sie hat das hypnobirthing nicht nach lehrbuch gelernt aber sich so ne "light variante" antrainiert. sie hätte auch am liebsten alleine entbunden. naturnah usw... und dann kam die geburt... sie hatte dann ne geburt wie alle anderen auch. mit ganz normalen wehen, x stunden im kreissaal, PDA, ... mit dem unterschied, dass sie total enttäuscht war, weil sie sich das ganz anders vorgestellt hat. das soll auf gar keinen fall angst machen oder die funktionsweise von hypnobirthing in frage stellen. aber was ich damit sagen will: um so detaillierter der plan ist, um so eher geht er nicht auf. denn bei einer geburt gibt es so viele unbekannte faktoren - gerade für erstgebährende. und nur wenige hat man selbst in der hand. versuchen kann man viel aber nicht traurig sein, wenns dann doch anders kommt. ich für mich persönlich machs wie beim ersten kind: ich tue alles, was die hebammen für notwendig erachten um mein baby möglichst ohne komplikationen auf die welt zu bringen. die hebammen sind die profis. meine eigenen bedürfnisse stelle ich da im zweifel ersteinmal hinten an. wenns aber irgendwie möglich ist, möchte ich nach 36std das stoffwechselscreening machen lassen und dann heim.


Lady of Damned

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Naja, ich gehe auch nicht davon aus, dass man im Bezug auf einen Geburtsplan alles berücksichtigen kann. Dennoch hab ich ein paar bestimmte Wünsche, die ich in jedem Fall bei der Anmeldung anbringen werde. Ich bin auch nicht total 'ahnungslos', was Geburten angeht. Ich war bereits bei mehr als einer Geburt anwesend im Rahmen meiner Ausbildung. Aber die Sicht als Gebärende ist mir eben neu, weshalb ich gern Erfahrungen lesen möchte. Ich muss sagen, dass ich auch ein wenig Angst vor der Situation habe, eben weil ich bereits den Kreißsaal kennengelernt hab. Es ist total schön, selbst bei Fremden, den Weg ins Leben begleiten zu dürfen, aber als Außenstehende, die nur beteiligt aber nicht Hauptakteur des Geschehens ist, nimmt man vieles ja auch anders wahr. Zum Beispiel ein Dammriss. Allein der Gedanke daran wie da manche gerissen sind, lässt mich unwillkürlich die Beine zusammenkneifen. Aber wie LeNiWa schon schrieb, hat es sie anscheinend gar nicht wirklich gestört. Solche Eindrücke machen mir dann wiederum etwas Mut. Gerade wenn man so wie ich das erste Mal in der Situation ist, selbst ein Kind zu bekommen, macht man sich ja wahrscheinlich wesentlich mehr Gedanken über die Geburt, als jemand, der die Erfahrung selbst schon gemacht hat. Mit einem Plan an der Hand - egal, ob letztendlich nun alles oder nur ein paar Punkte davon umgesetzt werden - gibt es mir ein bisschen Sicherheit, die Situation im Griff zu haben. Ich fühle mich vorbereitet, weil Eventualitäten bereits im Kopf angedacht wurden, selbst wenn diese nachher gar nicht eintreten sollten. Ich finde es spannend zu vergleichen, wie unterschiedlich die Mamis die Geburt erlebt haben und wie sie sich im Vorfeld darauf vorbereitet haben. Daher danke ich euch schon mal für eure Antworten!


Pippi_Lotte

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Ich habe einen Hypnobirthing-Geburtsvorbereitungskurs gemacht bei meinem Sohn. Angewendet habe ich von dem "gelernten" nichts. Das einzige was ich aus dem Kurs mitgenommen habe (und da bin ich sehr froh drum), dass man keine Angst vor der nächsten Wehe (die reden da immer von Wellen finde ich albern) haben braucht, sondern sie als notwendigen Schritt sieht, der einen immer näher an sein Baby bringt. Und so habe ich das auch bei der Geburt erlebt. Nach jeder Wehe dachte ich "geil, diese Wehe ist vorbei und kommt nie wieder und die nächsten bringen mich näher an mein Baby!" Und in dem Kurs ist auch immer viel die Rede davon gewesen, sich zu entspannen und nicht zu verkrampfen. Ich glaube das hat mir letzendlich schon geholfen. Trotzdem hatte ich eine pda wegen Wehensturm. Die geplante Wanne war mir zu heiß und die "geplante" Geburt in der Hocke war auch nix... Ich lag wie ein Käfer auf dem Rücken dafür war ich mit 10 Stunden bei der ersten Geburt aber dann doch recht zügig. Ich hatte im Vorfeld irgendwie eine Vorstellung. Zum Beispiel wollte ich keine pda. Bin aber im Nachhinein froh, dass ich sie genommen habe und mir somit etwas Verschnaufpause gegönnt habe. Und ich dachte im Vorfeld, dass ich genau darüber aufgeklärt werden will was die mir in den Zugang geben ect. Aber während der Geburt war mir alles egal. Ich habe den Hebammen sehr vertraut und habe da auch meinem Mann vertraut. Ich kann mir vorstellen, dass wenn man sich einen genauen Plan macht, letzendlich mehr gestresst ist als ohne Plan. Meiner Meinung nach kann man eine Geburt nicht planen. Vorallem nicht wenn man noch nie eine selbst erlebt hat.


Mitglied inaktiv

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Ich hatte auch einen Kurs, der hieß geburtsvorbereitende Hypnose (die Hebamme wollte das nicht Hypnobirthing nennen). Ich fand den Kurs an sich sehr entspannend, hatte aber nicht das Gefühl viel davon genutzt zu haben. Meine Geburtshebamme allerdings meinte als außenstehende das Gegenteil Das Ziel beim Kurs war eigentlich die Entspannung auch während der Geburt bewahren zu können, mit kleinen Helferchen, und den Gedanken an die Zeit unmittelbar nach der Geburt (ich halte mein Kind im Arm und bin glücklich) nicht aus den Augen zu verlieren. Es gab durchaus auch ein paar Meditationsübungen. Was Positionen angeht habe ich mir vorher keine großen Gedanken drüber gemacht... letztendlich haben sich alle Positionen während der Geburt anders angefühlt als gedacht und ich konnte keine besonders lange halten


Elsbeth

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Ich habe auch keine Erfahrung mit Hypnobirthing, aber eine Bekannte hat so ihre Geburt gemeistert und beschreibt sie als recht entspannt. Ihr Mann hat sie unterstützt und sie haben bei jeder Wehe/ Welle gezählt, um durch irgendwelche Stadien zu kommen. Genauer weiß ich es nicht. Für mich ist es wohl nichts, ich bin wie du nicht so offen für Alternatives. Was ich bei meiner letzten Geburt aber geschafft habe, waren Gedankenreisen zur Entspannung. Ich stellte mir ganz intensiv vor, wie ich an einem Strand bin, das Meeresrauschen höre, den Sand auf meiner Haut spüre etc. Damit konnte ich am Ende der Eröffnungsphase sogar die Wehenabstände vergrößern, was aber zu intensiveren Wehen führte. Trotzdem eine willkommene Pause. Vielleicht ist das ja auch was für dich? Ansonsten habe ich für die Geburt Musik herausgesucht, die mein Mann mir vorspielte, als ich danach verlangte. Es war Tanzmusik, zu der ich gut meine Hüften kreisen lassen konnte. Meine sonstigen Pläne spielten dann in der Realität plötzlich keine Rolle mehr. Z.B. war ich mir vorher sicher, im Wasser gebären zu wollen, und das konnte ich mir dann garnicht mehr vorstellen. Am besten, man ist offen für alles.


Mitglied inaktiv

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Huhu! Ich hab mir dazu mal erste Dinge durchgelesen, hat mich aber sehr daran erinnert, wie ich eh schon mit starken Schmerzen umgehe, durch die man halt durch muss. Da ist es immer falsch, sich panisch reinzusteigern, nicht nur bei der Geburt. Das Hypnobirthing ist eine Methode, sich da selbst besser im Griff zu haben und es sich so nicht unnötig selbst schwer zumachen. Ob es da jetzt ausgerechnet das Hypnobirthing für braucht? Vermutlich kommt es drauf an, wie oft man schon mit starken Schmerzen umgehen musste im Leben. Ich bin ja eher so ein Bruchpilot und hab Übung Ich erwarte mir da insgesamt nix, ich will so natürlich und ambulant wie möglich, aber wenn es schlimmer wird als erwartet, dürfen sie mir auch sehr gerne eine PDA legen.