Die Tochter will die hübschen Ohrringe haben, der Sohn greift mit flehendem Blick zum Spielzeugauto, Papa hat sich ein neues Handy gegönnt und Mama würde gern bei den herabgesetzten Schuhen zuschlagen.
Wer kennt das nicht: Das Geld fließt unglaublich schnell aus dem Portemonnaie. Vor allem bei Familien ist ratzfatz Ebbe in der Kasse. Und dann ist Sparen angesagt! Doch gibt es bei Familien mit kleinen oder großen Kindern überhaupt noch ein Einsparpotential?
Meist schauen Mama und Papa ja schon ganz genau auf die Summe, die jeden Monat das Familienkonto verlässt. Eine schriftliche Auflistung kann dabei sehr hilfreich sein.
Für den Überblick: Einnahmen und Ausgaben im Haushaltsbuch festhalten
Auch wenn es altmodisch klingt, ein Haushaltsbuch kann selbst heutzutage noch seinen Sinn erfüllen. Hier schreibst du alle Einnahmen und alle Ausgaben regelmäßig auf und bekommst auf diese Weise einen detaillierten Überblick darüber, wofür das Geld, welches du monatlich zur Verfügung hast, so draufgeht.
Feste Ausgaben, die automatisch abgebucht werden, wie Miete, Strom oder Telefonkosten werden aufgeführt. Ebenso bewegliche Ausgaben, die jeden Monat anfallen, wie Sprit, Lebensmittel und Drogerieartikel, Geld für die Nachhilfe, Musikunterricht oder Sportvereine der Kinder. Dazu werden die besonderen Ausgaben, wie die Anzahlung für die Urlaubsreise oder die Rechnung für den neuen Esstisch addiert. Gruppiert man die Ausgaben in derartige Bereiche, kann der "Kassenwart" schnell erkennen, wo überhaupt Einsparungen möglich sind. Außerdem sieht man an der Summe der Ausgaben und an der Summe der Einnahmen, wie viel Spielraum der Familie bleibt und welcher Betrag für eine größere Anschaffung zur Seite gelegt werden kann.
Anschließend werden die einzelnen Posten der Ausgaben genau unter die Lupe genommen.
Stromkosten senken: Tarife und Anbieter vergleichen
Viele Haushalte beziehen den Strom bei ihrem Anbieter über den Grundversorgungstarif. Das ist die klassische - häufig teure - Variante. Schau am besten in deinen Vertrag und vergleiche die Leistungen, für die du zahlst mit den Optionen, die der Stromversorger daneben noch auf seiner Internetseite anbietet. Vielleicht würde ein anderer Tarif deinen Bedürfnissen mehr entsprechen. Denn eventuell kann schon ein Wechsel der Tarifgruppe beim selben Anbieter die Kosten senken.
Oder du vergleichst den Preis, den dein Stromanbieter verlangt, mit den Kosten, die bei einem anderen Anbieter auf dich zukommen. Vielerorts stehen außer dem lokalen Anbieter noch mehr als 100 andere Stromversorger als Alternative zur Auswahl. Verschiedene Vergleichsportale im Netz listen die unterschiedlichen Stromanbieter auf, hier kannst du dich schnell schlau machen. Dazu musst du nur deinen Jahresverbrauch kennen, den du der jüngsten Stromabrechnung entnehmen kannst. Aber Vorsicht, nicht nur der Grundpreis für den Strom ist entscheidend, die Vertragslaufzeit spielt ebenso eine Rolle. Manche Unternehmen möchten ihre Kunden gleich über einen Zeitraum von 24 Monaten an sich binden, dann ist man als Stromkunde aber nicht mehr flexibel und kann bei steigenden Preisen nicht einfach wechseln.
Der Wechsel zu einem anderen Versorger verläuft normalerweise völlig unproblematisch, der neue Anbieter übernimmt die Kündigung und man erhält künftig die Rechnungen vom neuen Unternehmen. Es muss auch nicht zwingend zum Monatsende gekündigt werden, sondern der neue Stromversorger darf an jedem beliebigen Werktag mit der Strombelieferung beginnen.
Auch im Alltag lassen sich die Stromkosten drosseln. Beispielsweise indem man mit schaltbaren Steckerleisten den
Versicherungen, Auto, Telefon - prüft, was wirklich notwendig ist
Schaut eure Versicherungen und Mitgliedschaften durch! Was davon braucht ihr wirklich? Eine Haftpflichtversicherung für die ganze Familie reicht völlig aus, Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherung sind sicher sinnvoll. Aber eine Auslandsreiseversicherung ist überflüssig, wenn die Familie nur in Deutschland verreist. Wie sieht es aus mit dem Vertrag fürs Fitness-Center, für den Mieterschutzverein oder den Automobilclub? Regelmäßig solltet ihr diese Verträge prüfen und schauen, welche noch ihre Berechtigung haben. Eventuell würde eine Punktekarte für das Schwimmbad zum heutigen Zeitpunkt viel besser passen.
Darüber hinaus solltet ihr die Zahlweise kontrollieren. Das automatische Einzugsverfahren kann Vorteile bringen. Ebenso wenn die Zahlung einmal im Jahr erfolgt und nicht halbjährlich oder gar monatlich, kann das eine Ersparnis bewirken.
Das Auto schlägt ebenfalls mit Kosten zu Buche. Einerseits ist da die Kfz-Versicherung, die mit den Abbuchungen das Konto belastet. Hier könnt ihr jedes Jahr bis 30. November einen Versicherungswechsel vollziehen. Direktversicherer bieten meist die besten Konditionen und werden auf einem Vergleichsportal im Internet angezeigt. Überdenkt auch die Möglichkeit, euch die Kfz-Werkstatt durch die Versicherung vorgeben zu lassen bzw. eine Selbstbeteiligung zu vereinbaren, so könnt ihr ebenfalls sparen.
Andererseits sind da auch noch die Spritkosten, die unaufhaltsam nach oben klettern. Insbesondere mit einem Blick zu den Tankstellen empfiehlt es sich, möglichst spritsparend zu fahren. Das heißt frühzeitig hochschalten, gleichmäßig Gas geben und kurze Fahrten meiden. In manchen Fällen kann sich auch eine Fahrgemeinschaft anbieten. Vielleicht mag das Nachbarskind diese Woche zum Sportverein mitfahren und nächste Woche wird euer Kind mitgenommen. Vor allem bei günstiger Witterung könnt ihr sparen: Lasst das Auto stehen und schwingt euch aufs Rad, um die Kinder abzuholen oder um einen kleinen Einkauf zu erledigen.
Der Markt der Telefon- und Internetanbieter ist schier unüberschaubar. Einen Überblick über die diversen, sich regelmäßig ändernden Angebote und Optionen zu erhalten, ist schwierig. Um die bestmöglichen Flatrates und Tarife auswählen zu können, muss man zuerst einmal die Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder aufschlüsseln: Rentiert sich eine Flatrate fürs Festnetztelefon oder telefoniert man ohnehin mehr mit dem Handy bzw. übers Internet, ist eine Prepaid-Karte für die Kinder ausreichend und lohnt es tatsächlich, wenn die gesamte Familie bei einem Anbieter bzw. im gleichen Netz telefoniert? Hier kann es wirklich sehr empfehlenswert sein, sich gründlich zu informieren und die Vergleichsportale im Netz zu bemühen, bevor man überstürzt einen Vertrag unterzeichnet, weil vielleicht ein schickes Handy lockt.
Einspartipps im Haushalt: Aktionen nutzen und die Mahlzeiten entsprechend planen
Mit ausgeklügelten Strategien verführen die Supermärkte ihre Kunden zum Beladen des Einkaufswagens: Da wird man ausgebremst, an freistehender Aktionsware vorbei geleitet, zu den Markenprodukten in Augenhöhe gelockt und mit feinem Geruch bei den frisch gebackenen Brotwaren zum Zugreifen veranlasst - und an der Kasse fragt sich so mancher: Wer soll das eigentlich alles essen? Geht deshalb auf keinen Fall hungrig einkaufen, denn in diesem Zustand füllt ihr den Einkaufswagen unbewusst zu voll, am Ende müsst ihr Lebensmittel wegwerfen. Besser ihr stellt vor dem Großeinkauf mit der Familie einen Speiseplan für die kommende Woche auf und kauft dann gezielt die Produkte für die Mahlzeiten.
Vorher kann auch ein Blick in verschiedene Prospekte helfen und Sonderangebote zeigen, die man in seine Überlegungen einbeziehen kann. Es empfiehlt sich insgesamt immer regionale Produkte und Obst und Gemüse der Saison zu kaufen, denn kurze Transportwege schlagen sich im Preis nieder. Grundsätzlich sollte man auch immer überdenken, welche Geschäfte man anfahren möchte. Eine lange Zickzacktour, nur um ein bestimmtes Angebot eines Discounters einzukaufen, lohnt sich bei den Spritkosten eventuell nicht mehr. Ein Großeinkauf einmal die Woche kommt am Ende günstiger als diverse "kleine Besorgungen" bei denen doch immer mehr im Korb landet als geplant. Bei haltbaren Trockenprodukten, wie Mehl, Zucker, Nudeln, Reis, kann es sich bezahlt machen, größere Mengen einzukaufen, wenn die Artikel zu einem Sonderpreis angeboten werden.
Bei der Zubereitung könnt ihr ebenfalls sparen: Kocht einen ganzen Schwung Kartoffeln, kostet das genauso viel Strom als würdet ihr nur wenige im Topf haben. Dann kann es einen Tag Kartoffelbrei und am nächsten Bratkartoffeln geben. Bei dieser Vorgehensweise verbraucht ihr weniger Strom, als würdet ihr kleinere Portionen an mehreren Tagen hintereinander kochen. Verwendet besser jederzeit einen Topfdeckel, erhitzt Wasser vorher im Wasserkocher, bevor ihr den Topf auf den Herd stellt, und nutzt die Umluft im Backofen - all das kann helfen Kosten einzusparen.
All diese kleinen Einsparungen summieren sich, so dass dann vielleicht auch eine Extra-Ausgabe wieder möglich ist. Schließlich möchten Mama und Papa den Sprösslingen nicht jeden Wunsch verwehren und sie ab und an auch mal mit glitzernden Ohrringen und einem tollen Spielzeugauto überraschen.