Phasen in denen das Baby unruhig trinkt, oft von der Brust weggeht, weint und wieder zurück an die Brust will, sind häufig und ganz normal. Unterschiedliche Ursachen können für dieses Stillproblem verantwortlich sein.
Anzeichen für ausreichend Muttermilch
Die meisten Mütter haben Angst, dass die Ursache für das unruhige Verhalten des Babys mangelnde Milch ist. Doch diese Angst ist meistens unbegründet. Die Milch reicht in der Regel völlig aus.
Erkennen kannst du das daran, dass das Baby gedeiht. Das bedeutet, das Kind hat eine gute Hautfarbe, es wächst in die Länge und sein Kopfumfang nimmt zu. In den Wachphasen ist das Kind lebhaft und aufmerksam. Pro Woche sollte die Gewichtsentwicklung deines Babys in den ersten drei Monaten mindestens 150 bis 200 Gramm betragen. Täglich sollten etwa fünf bis sechs nasse Windeln zu wechseln sein. Nass ist eine Windel bei einem voll gestillten Baby dann, wenn sie sich etwas schwerer anfühlt. Das kannst du testen, wenn du ungefähr fünf bis sechs Esslöffel Wasser in eine trockene Windel gibst. Das entspricht der Menge, die ein voll gestilltes Kind ausscheidet. Bekommt das Kind auch noch Tee oder Wasser, gilt dies nicht. Dann wird die Windel schwerer sein. Hinzu kommen in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen. Bei älteren Babys ist es normal, wenn sie weniger Stuhlgang haben.
Unruhe beim Stillen oft nervlich bedingt
Ein möglicher Grund für die Unruhe: Dein Kind ist gar nicht hungrig, sondern es weint, weil es nervlich gereizt ist. Vielleicht war der Tag anstrengend und es findet nicht zur Ruhe. Dann sucht es die Brust als Trostspender. Viele Säuglinge haben abends eine unruhige Phase, meistens zwischen 18 und 23 Uhr. Das Baby ist dann quengelig, es will ständig an Mamas Brust. Dabei trinkt es aber nur kurz und nuckelt vor allem.
Warte dann nicht, bis das Baby weint, sondern lege es frühzeitig an. Probier unterschiedliche Stillpositionen aus. Alles ist jetzt gut, was das Kind beruhigt: Das kann Umhergehen und gleichzeitig stillen sein oder auch stillen in der Badewanne oder im Schaukelstuhl. Gib dem Kind viel Hautkontakt, kuschel mit dem Baby und massiere das Kind.
Auch wenn es in diesen stressigen Stunden sehr schwerfällt: Versuche trotzdem möglichst ruhig und entspannt zu bleiben. Babys haben sehr feine Antennen und spüren sofort, wenn die Eltern nervös und unruhig werden. Leider verstärkt das meistens auch bei den Kleinen die Unruhe.
Bei älteren Babys kann es sein, dass sie das Stillen immer wieder unterbrechen, um mit der Mama Kontakt aufzunehmen. Sie schäkern, schauen umher, greifen nach interessanten Dingen - das Stillen wird zum Geduldsspiel für die Mutter. Man erkennt dann nicht so leicht, wann das Kind satt ist und die Stillmahlzeit beenden will. Schön ist es, wenn du dir trotzdem Zeit für das "Gespräch" mit deinem Kleinen nimmst. Deine Zuwendung ist ebenso wichtig wie die Nahrung.
Beruhigen durch Nähe und Tragen
Patentlösungen gibt es für diese Situation leider nicht. Am besten hilft meistens, das Baby auf den Arm zu nehmen, es sanft hin- und herzuwiegen und ein wenig herumzutragen. Ein Trost für die strapazierten Eltern: Im Laufe der nächsten Wochen wird sich die Unruhe immer mehr legen.