Frage: Dickes Baby (-:

Hallo! Ich habe Fragen zur Ernährung meiner Tochter (9 Monate), sie ist 71 cm groß und 9,7kg schwer laut KiA vor ca. 3 Wochen. Sie hat seit der "Breieinführung" stark zugenommen, vorher Stillkind. Essensplan jetzt Fläschchen Pre (220 ml) gegen 5.45 Uhr Obst ( 100g,Gläschen) mit ca 15 g Hirsepulver, gegen 10 Uhr Gemüse/Kartoffel (3 mal die Woche Fleisch, 1 mal Fischgläschen) 220g oder Selbstgekochten Brei nach "Anleitung" also mit Beikostöl und Biogemüse (Möhren, Brokkoli, Fenchel etc.) mit Kartoffeln gege 13.30 Uhr 100g Obst aus dem "Becher" ohne Getreide (nur das Reismehl das eh drin ist) gegen 16.30 Uhr Milchbrei mit Pre und Hirse etwas Saft wegen Eisen gegen 19 Uhr Zischendurch halt Happen vom Tisch, sie schreit energisch, wenn wir essen und bekommt Nudeln, Brot, Gemüse, Obst zum Knabbern, wobei ich dann aber meist ihr Breiportion reduziere, wenn sie schon viele Snacks hatte zb weniger Milchbrei, wenn sie Brothappen vom Abendbrotstisch bekam. Muss ich weiter reduzieren? Weniger Getreide? Sie ist sehr gefräßig und ißt , wenn ich sie lasse, sehr große Portionen. Sie krabbelt noch nicht, ist aber aktiv. Für Tips bin ich dankbar. Darf sie schon Brotmahlzeiten abends? danke, karina

von blessed2011 am 09.05.2012, 10:15



Antwort auf: Dickes Baby (-:

Hallo Karina mach dir mal keine Gedanken, dass dein Baby zu dick sei. Babys haben Speck und das ist gut so. Denn diese Reserven helfen über Notzeiten, wie etwa einer Krankheit hinweg. Portionsgrößen werden oft subjektiv beurteilt. Was du als vilemepfindest, kann in Kalorien gemessen sogar "wenig" sein. Maßgeblich ist nämlichdie Kaloriendichte und nicht der optische Eindruck von Größe.Große Essportionen bzw Essmengen können weniger gehaltvoll sein, wenig sättigen und trotzdem als "große Portion" bewertet werden. Auch umgekehrt ist das natürlich möglich. Es gibt Kinder, die wenig essen und Kinder, die essen mehr als der Durchschnitt. Ist es vielleicht auch so, dass deine Tochter manchmal auch weniger isst? Dass mal die Flasche nicht ausgetrunken wird? Die Breiportion nicht aufgegessen wird. Du kannst ausserdem allmählich von den Breien wegkommen. Deine Kleine begeistert sich für Fingerfood und ist neuem Essen gegenüber aufgeschlossen. Das kannst du ausnutzen und zusätzlich zum Mittagsbrei auch festere Dinge anbieten. Lass dein Kind auch selber essen. Du hast ein energisches Kind, das du nicht ausbremsen solltest. Freu dich an ihrem Forscherdrang und lass sie einfach mitessen. Lass sie Erfahrungen sammeln. Lass dafür den Brei am Nachmittag weg und gib Obst. Da kannst du frisches Obst geben, in Stückchen oder als Mus, roh oder gekocht... In diesem Alter ist Essen zum Zweck der Ernährung eher eine Nebensache. Essen ist vielmehr ein Erlebnis. Und darum ist ein wichtiger Aspekt, um Änderungen zu erwirken, dass ihr gemeinsam esst. Ein reichhaltig gedeckter Tisch weckt die Neugier und fördert das soziale Lernen, das einen sehr großen Stellenwert in der Ernährungserziehung einnimmt. Das soziale Lernen basiert auf dem Nachahmungsinstinkt. Je mehr eure Kleine bei euch Großen sieht, was und wie ihr esst, desto mehr möchte sie dem nacheifern. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Ab dem 10. Lm ist das Kennenlernen und erste Annäherungen an die Familienkost schon besonders wertvoll, weil Babys diesen Alters noch neugierig sind. Diese Neugier weicht mit fortschreitendem Alter einer Skepsis. Deshalb ist es wichtig, dass die Kleinen jetzt schon viel Gelegenheiten bekommen neue Geschmacksrichtungen, Aromen etc kennenzulernen. Dafür reichen kleine Mengen. Dein Kind darf mitessen - aber es muss keine üppigen Portionen von dem neuem und unbekannten Gericht essen, Dein Kind kann diese Esserfahrungen zunächst noch als spielerischen Anreiz nehmen, um Essen mit allen Sinnen zu erfahren und sich vorerst noch an den üblichen Breien satt essen. So kann dein Kind die unterschiedlichen Geschmäcker und Konsistenzen unterschiedlicher Nahrungsmittel kennen lernen. Neben typischen kindgerechten Familiengerichten wäre es gut, wenn die Vielfalt sich um so mehr im Angebot ausbreitet. Die Grundernährung kann und darf (und soll) vorwiegend noch mit Grundnahrungsmitteln in einer einfachen Zubereitungsform erfolgen. Kartoffelstückchen, Gemüsestückchen... Wiederholungen sind wichtig. Das beste was du tun kannst, ist die Sache gelassen zu nehmen und dich an den Entwicklungsfortschritten deines Kindes zu erfreuen. Denn schon mit etwa 10Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das äußert sich häufig jetzt schon in verringertem Appetit, wie auch viele Eltern berichten. Die Stagnation im Längenwachstum, merkt man alsbald auch an den Kleidergrößen, weil die inzwischen über längere Zeiträume passen. Veilleicht macht deine Kleine bald einen großen Schub, wie manso schön sagt, und sie wird größer, dafür weniger moppelig :-) Also dann Viele Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 10.05.2012