Elternforum Rund ums Kleinkind

Wut/Weinen bei 1-jährigem (Sehr lang)

Wut/Weinen bei 1-jährigem (Sehr lang)

Mitglied inaktiv

Hallo, mein Sohn ist am 10.07. ein Jahr alt geworden. Er war schon immer etwas "schwierig" (Schreibaby), allerdings gibt es auch immer wieder Zeiten, in denen er unkompliziert ist. Seit einigen Tagen bekommt er jedoch regelmäßig Wutanfälle bzw. fängt bitterlich zu weinen an, wenn er z. B. etwas nicht darf, wenn ein Spielzeug nicht so funkitoniert wie er das möchte, wenn er gewickelt wird etc.. Manchmal auch ohne für mich ersichtlichen Grund. Er fängt dann an, wütend zu schreien, mit den Beinen zu strampeln/treten und wirft sich zurück. Dann kommen dicke Krokodilstränen und er schluchzt richtig. Bisher hat Ablenkung immer ganz gut funktioniert. Manchmal haben wir ihn auch für kurze Zeit als Konsequenz in sein Bett gesteckt und sind aus dem Zimmer gegangen. Nach kurzer Zeit hatte er sich abreagiert und wir haben ihn wieder rausgeholt. Beides funktioniert jedoch nicht mehr. Spielzeug als Ablenkung wird wütend durch die Gegend geschmissen und in seinem Bett brüllt er sich nun dermaßen ein, dass er sich verschluckt und noch mehr weint. Da das natürlich nicht Sinn der Sache ist, fallen diese Möglichkeiten nun weg. Auch will er dann oft nicht auf unseren Arm um sich trösten zu lassen. Allerdings wissen mein Mann und ich gar nicht, wie wir reagieren sollen. Ignorieren würde ihm mit Sicherheit zeigen, es ist uns egal oder es ist ok, was er tut. Ihn in seinem Bett brüllen lassen geht natürlich auch nicht. Für andere "Konsequenzen" (bei uns gibt es keine Strafen) ist er noch zu klein und solche Dinge wie "Klaps auf den Hintern" kommen natürlich auch auf keinen Fall in Frage. Ich habe das Gefühl, dass er, nachdem er wegen einer Sache wütend war, gar nicht mehr weiß um was es ging und nur noch "so" bittere Tränen vergießt (er verfällt vom wütenden Schreien in herzzereißendes Schluchzen). Vorhin z. B. beim Mittagessen ist ihm ein Stück Kartoffel im Hals hängen geblieben und er hat kurz schlecht Luft bekommen und natürlich geweint. Ich habe ihn direkt aus dem Stuhl genommen und getröstet, aber er wollte nicht auf meinem Arm sein, auch nicht weiter essen, auch nicht sein Schnuffeltuch haben. Als er dann irgendwann doch wieder gegessen hat, war er ständig dabei am Schluchzen. Ich weiß einfach nicht, was gerade mit ihm los ist. Solche Phasen hatte er zwar immer mal wieder, aber nicht so extrem. Seit einem Monat wird er in der Kita eingwöhnt, in die er ab August an 3 Tagen geht. Die Ablösung erfolgt langsam (in der ersten Zeit war ich immer dabei, dann ging ich für wenige Minuten weg, dann für eine Stunde, dann für zwei etc.). Er hat noch nie geweint, wenn ich ihn gebracht habe, auch nicht, wenn ich ihn abgeholt habe (ganz im Gegenteil, ich habe immer das Gefühl, er möchte noch bleiben). Ich finde die Einrichtung sehr gut, es gibt eine Erzieherin, die sich um die "Neuen" kümmert (mit meinem Sohn nur 2 Kinder) und er ist gerne bei ihr auf dem Arm, läßt sich von ihr füttern, wickeln, spielt mit ihr usw.. Also daran kann es ja eigentlich nicht liegen, oder? Kennt Ihr sowas von Euren Kids und wie können mein Mann und ich reagieren? Danke schon mal und viele Grüße Nachtengel


Mitglied inaktiv

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mit der KITA zu tun hat. Das sind soviele neue Reize und Eindrücke, das muss so ein Kleiner erstmal verarbeiten. Manche Kinder kriegen Durchfall, manche sind ständig erkältet, manche werden einfach "schwierig". Also wenn ihm körperlich nichts fehlt, dann ist es 100pro die große Umstellung.


Mitglied inaktiv

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Danke für Deine Antwort, auch wenn die mir nicht wirklich weiter hilft. Meine Frage war ja, WIE ich reagieren soll. Ich kann ihn nun schlecht nicht mehr in die Kita bringen, da ich ab dem 04.08. wieder arbeiten gehen muß und es hier in der Nähe leider keine Omas/Opas o. ä. gibt...


Mitglied inaktiv

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Nein, schon klar, dass Du ihn nicht einfach daheim lassen kannst. Ich denke, Du kannst garnichts machen. Du musst einfach verständnisvoll sein, Schimpfen oder Strafen bringt in dem Alter einfach noch nichts. Lass ihm Zeit und wenn er Dich provoziert, dann ignorier es einfach.


Mitglied inaktiv

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hallo, es kann evtl. an der Umstellung mit der Kita liegen, muss aber nicht. Lass Dich jetzt nicht auch damit noch stressen - Du praktizierst die langsame Ablösung und es klappt ganz gut (die hast ja da ein gutes Gefühl, dem solltest Du auch trauen). Es ist nunmal jetzt so mit dem arbeiten gehen und Dein Sohn wird das schon hinbekommen, weil er eine liebevolle Betreuerin hat! Dein Sohn ist vielleicht auch seinem Alter etwas voraus und entdekct seinen eigenen kleinen Willen und ist manchmal von der Umwelt frustriert, weil sie ih Grenzen setzt. Ablenkung würde ich immer wieder versuchen einzusetzen, weil Du ihm ja noch nichts groß erklären kannst - vielleicht muss die Ablenkung noch besser und angenehmer für ihn sein. Ein Spielzeug, das irgendeinen Quatsch macht oder Du versuchtst ihn zum Lachen zu bringen - Kinder mögen ja gerne etwas total albernes in diesem Alter! Humor ist doch immer gut! Ansonsten bringt glaube ich nur "Zeigen, dass man da ist für ihn" etwas, auch wenn er sich scheinbar stark dagegen wehrt - Kinder spüren doch instinktiv, dass Mama/Papa auch in schwierigen Situationen für sie da sind, oder ob sie direkt aggressiv oder schwach auf so etwas reagieren! Vielleicht muss auch der Papa in solchen Situationen (wenn er kann und da ist) ihm eine starke Ablenkung bieten und sehr liebevoll sein. Meine Tochter hatte diese Phase auch mal eine Zeitlang (vielleicht nicht ganz so stark wie Dein Sohn) und liess sich auch schlecht trösten, aber das ging auch irgendwann wieder gut vorbei! Mehr kann ich Dir leider auch nciht sagen! Alles Gute für euch!


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich glaube eher, dass das in erster Linie entwicklungsbedingt ist. Er ist wohl insgesamt eher der ungeduldige Typ momentan (das muss nicht so bleiben), vielleicht fängt er an, schon ein paar Sachen zu kapieren, er kann beherrscht aber eben noch längst nicht alles was er will. Das betrifft Situationen, die er selbst nicht bestimmen kann, sondern die ihn bestimmen, oder Dinge, die er tut, die aber nicht klappen... Dann fängt er halt an zu schreien, und dass das irgendwann in Heulen übergeht ist auch normal. Im Prinzip sehe ich das genau wie Svalbard, die Frustration durch die Grenzen der Umwelt ist schön gesagt... Wickeln... ja da meckern doch viele, jemand macht an ihnen rum, und sie haben selbst keinen Einfluss darauf, als meiner stehen konnte, musste hab' ich im Stehen gewickelt, das ging dann besser... Bei uns war das auch ein bisschen so, vielleicht nicht ganz so extrem. Irgendwann habe ich bemerkt, das war oft, wenn er müde war. Ich denke auch Ablenken ist die einzige Lösung, irgendwie unerwartet reagieren mit was lustigem... Auch wenn es nicht immer klappt. Wenn ich verstanden habe, was das Problem eigentlich ist, habe ich ihm das auch manchmal erklärt ("ich weiss, du willst jetzt dies oder jenes, aber schau mal blabla"), egal ob er das nun versteht oder nicht, ich glaube die verstehen teilweise zumindest, das man eben Verständnis hat. Geht aber nur, wenn er sich ein bisschen trösten lässt. Sonst kann man da in dem Alter nicht wirklich was tun, weil er sein Verhalten ja nicht unter Kontrolle hat. Irgendwann geht das vorbei. Lasst Euch die Stimmung nicht verderben, auch wenn das manchmal nervig ist. Ciao Biggi


Mitglied inaktiv

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Ich glaube auch, dass es eher mit der Entwicklung zu tun hat. Bestimmt auch noch von dem neuen Kita-Alltag beeinflußt. Da passt bestimmt nur der Lieblingsspruch meines Mannes "Das ist nur so eine Phase" Einfach nur Geduld haben, trösten und bestmöglich versuchen abzulenken. Nur eine kleine Anmerkung bzgl. ins Bett setzen zum abreagieren. Ich habe schon oft gehört, dass man die Kinder nicht mit dem Bett "bestrafen" sollte, da dann das Bett oft zu einem "schlechten" Ort wird und die Kinder auf einmal nicht mehr schlafen gehen wollen. Das Bett sollte eine schöner ruhiger Ort sein. Vielleicht hast du einen anderen Ort, an dem er sich ausweinen kann. Unsere Kinder kommen dann immer mal für 1-2 Minuten in ihr Zimmer zum beruhigen, können aber jederzeit wieder alleine rauskommen. Das klappt sehr gut und sie beruhigen sich relativ schnell.


Mitglied inaktiv

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Ich denke dein Sohn entdeckt gerade seinen eigenen Willen kenne ich von meinen Kindern auch. Glaube nicht das es mit der Kita in Verbindung steht. Da hilft nur ruhig bleiben und ihn ablenken, es ist auch für ihn nicht leicht. Es ist eine Phase und kommt immer mal wieder. Sieh es als kleine Vorschau zur Trotzphase. Bleib ruhig tief durchatmen dann schaffst du es schon.


Mitglied inaktiv

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Hallo Ihr, Danke für die zahlreichen Antworten. Habe viel nachgedacht über den Kleinen und bin nun auch der Meinung, dass es zum Großteil an der Entwicklung liegt aber eben auch andere Faktoren zusammen kommen: Er bekommt einen neuen Zahn, er läuft (und seit heute ohne Festhalten) und dann natürlich noch die Kita (die ja kein negativer Streß sein muß, aber auch positiver Streß kann belasten). Die Erklärung, dass seine Umwelt nicht so funktioniert wie er es gerne möchte, finde ich auch sehr passend. Und das liegt ja auch nahe. Dass er sich an einem anderen Ort als seinem Bett "austoben" sollte, finde ich eigentlich auch. Aber das Problem ist, dass er z. B. seinen Laufstall oder sein Zimmer nicht als "Strafe" ansieht sondern dort fröhlich spielt. Meiner Meinung nach ist der Lerneffekt dort gleich null. Aber ich werde meine Fragen auch nochmal im Expertenforum stellen, vielleicht haben die auch noch ein paar Tips. Auf jeden Fall bin ich schon mal etwas beruhigter ;o) VG, Nachtengel