Snowy_
Hey an alle zusammen, wie der Titel schon vermuten lässt, mache ich mir so meine Gedanken 🥴 Kurz zur Situation: mein Sohn ist aktuell 16 Monate alt. Mit 14 Monaten startete die Eingewöhnung in der Krippe. Die ersten zwei Wochen liefen super, er ging offen in die Gruppe, winkte mir zum Abschied und hatte tolle Tage (er war da etwa 1-2 Stunden dort). Dann wurde eine Erzieherin krank und ab da war echt der Wurm drin. Immer fehlt irgendjemand in der Gruppe, ständig sind andere Erzieher da. Er war auch schon zweimal je 1 Woche krank. Klar, das bleibt nicht aus. Er weint morgens beim Bringen sehr, klammert sich an mir fest und macht sich oft ganz steif. Mir wird rückgemeldet, dass er den Tag über immer wieder weint und ganz stark klammert. Er braucht quasi permanent Körperkontakt und eine Person die sicher immer bei ihm ist. Das letzte mal hatte er beim abholen ganz dicke Augen vom weinen und ist die letzten zwei Tage danach immer total ruhig und irgendwie emotionslos. Das macht mich fertig. Er war so ein neugieriges, offenes und nicht-anhängliches Kind. Aus der Krippe nehmen ist eigentlich unmöglich, ich bin alleinerziehend und auf das Einkommen angewiesen. Und jetzt kommt noch der Clou. Ich bin selbst Erzieherin, im selben Kindergarten. Und arbeite wieder. Vor der Schwangerschaft war ich in eben dieser Krippe tätig. Habe tolle Eingewöhnungen erlebt und auch schwierige gemeistert. Stets mit so wenig Tränen und Trennungsschmerz wie eben möglich. Falls es jemandem etwas sagt oder vom Fach ist- ich habe nach dem Münchner Modell eingewöhnt, sehr sanft, sehr langsam, die Mutter/den Vater ganz eng in den kompletten Kita Alltag miteinbezogen. Ich bin sehr liebevoll und habe die Kinder bei Bedarf auch den ganzen Tag über Wochen auf dem Arm oder Schoß gehabt. Bis sie sicher genug waren. Nun wird nach dem Berliner Modell eingewöhnt, 3 Tage eine Stunde mit da, am 4. Tag wird schon getrennt. Kinder auch mal weinen gelassen wenn sie zum Beispiel gerade beim Frühstück sind ("Wir sind noch am Essen ich kann dich jetzt nicht rausholen/spielen") selbst mitbekommen beim abholen =( Für mich persönlich ist das Berliner Modell einfach nichts für die Kinderkrippe!!!! Das weinen lassen ist natürlich KEIN Teil von diesem Modell!! Aber das ist ein anderes Thema. (Klappt natürlich auch für viele Kinder, möchte jetzt keine Diskussion lostreten < 3) Das Gespräch suche ich natürlich zu den Kollegen. Im Sinne von: er braucht zurzeit ganz viel Sicherheit, nehmt ihr ihn bitte immer hoch oder gebt ihm Körperkontakt wenn er es braucht, lasst ihn bitte nicht weinen usw. Alles auf Augenhöhe und nicht mahnend. Aber was dann tatsächlich in der Gruppe passiert, weiß ich nicht. Nun, bevor ich jetzt zu viel schreibe und vom eigentlichen Gedanken abkomme.. Gibt es hier Eltern mit großen Kindern, die schon früh in der Kita waren und sehr viel geweint haben? Habt ihr das Gefühl, es hat wirklich tiefe Spuren hinterlassen? Ich denke da an Verlustängste, Stress, Zwangsstörungen etc. Übertreibe ich? Mein Sohn ist mein ein und alles, ich will ihm den bestmöglichen Start in das Leben bieten und unsere Bindung nicht stören. Wir sagen den Müttern immer, wenn sie nicht loslassen können, spüren dass die Kinder. Bin ich nun genau solch eine Mutter? Wie kann ich mein Mindset ändern. Ich liebe unseren Kindergarten und vertraue allen Kollegen, wir haben ein super Verhältnis. Ich habe mich so auf die Eingewöhnung gefreut und habe nun leider oft Bauchschmerzen und ständig ein schlechtes Gewissen. Ich bin extrem empathisch und stelle mir so oft vor, wie er da steht und bitterlich weint und vielleicht nicht getröstet wird weil gerade ein anderes Kind Hilfe benötigt. Sprich: nicht prompt auf die Bedürfnisse eines kleinen Kindes eingegangen werden kann. Jetzt ist der Text leider doch sehr lang geworden, danke an alle die sich die Mühe machen ihn zu lesen oder gar zu antworten. Hat jemand positive Affirmationen für mich? 😄 Bin zu allem bereit mittlerweile Liebste Grüße
Die Erzieher, die ich kenne, haben es immer vermieden im selben Kita zu arbeiten in den ihre Kinder gehen. Loslassen und Vertrauen aufbauen könnte in der Konstellation sehr schwer sein, gerade wenn es anders läuft als du es gern hättest. Meine Tochter (bald 6) ist auch nie gern in den Kita gegangen. Es waren immer unglückliche Umstände. Sie wurde mit knapp 14 Monaten im Jan 20 eingewöhnt, danach war nur noch Chaos in der Betreuung (wenn überhaupt stattgefunden). Sie hat dadurch nie eine stabilen Bezug zu Erziehern in der Kita aufbauen können. Bis zum letzten Kita-Tag war das Abgeben am Morgen ein Problem; sie ist im Sommer als Kannkind eingeschult worden. Ob das nun Langzeitschäden sind, keine Ahnung; sie ist schlau und wir konnten in der Familie einige Defizite des Kita ausgleichen. Ich bin nur sehr traurig, dass sie keine schöne Kita-Zeit hatte.
Du hast deine Fragen eigentlich selbst beantwortet: ja, als selbst Mama ist die Praxis manchmal anders als früher nur die Theorie. Das musste ich auch lernen. Loslassen (und anderen Vertrauen) ist wirklich schwierig fürs Mamaherz!! Vielleicht kannst du es so sehen: du kennst die Einrichtung, die Kollegen. Du weißt doch eigentlich wie sie ticken, dass sie nett sind, einfühlsam, sich gut um die Kinder kümmern? Ruf dir das immer wieder ins Gedächtnis. Und natürlich werden sie sich gut um dein Kind kümmern!! Ja, manchmal vielleicht ein paar Sekunden später als du zuhause alleine mit ihm - aber stell dir vor, du würdest jetzt nicht arbeiten sondern hättest gerade ein Geschwisterchen bekommen (gibt es ja ganz oft in dem Abstand): dann könntest auch du dich nicht zweiteilen und beide müssten immer wieder mal warten (und länger weinen). Trotzdem haben gerade Geschwister mit engen Abstand oft ein besonders gutes Verhältnis. Und definitiv nicht alle Erwachsene mit jüngeren Geschwistern irgendwelche Störungen ;) Mir hat es sehr geholfen, als beim ersten Elternabend Videos und Fotos aus dem Alltag gezeigt wurden. Da hat mein Kind oft gelacht, sehr viel beobachtet - und hing immer mal wieder bei einer Erzieherin auf dem Arm - und hat sich da offensichtlich sehr wohlgefühlt. Das hat mein Mama Herz sehr beruhigt. Vielleicht kannst du sowas als Anregung für eure Kita einbringen?
Hallo, ich war vor wenigen Wochen genau in der selben Situation, bin auch Pädagogin. Ich habe mein Kind ( 2 Jahre)dann aus der Krippe wieder raus genommen. Ich gib ihm noch ein Jahr. Allerdings habe ich noch 3 zum Teil bereits Erwachsene Kinder, die damals alle ebenso diese Probleme hatten. Sie konnten sich schwer trennen von mir. Haben sehr viel und lange geweint. Keinem der 3 sind ( meine ich :) ) Schäden von der Betreuung geblieben und sie sehen es mir auch nicht nach, dass sie trotzdem in die Betreuung mussten. Liebe Grüße
Die letzten 10 Beiträge
- Trocken werden mit 3,5 Jahren
- Frühförderung
- Kind (fast 4 schläft) wieder deutlich mehr
- Töpfchenstart
- Bücher vorlesen plötzlich eine Katastrophe!
- Die Hand halten mein einschlafen
- 3-jähriger ewige Einschlafbegleitung beim Papa, 10 Minuten bei Mama
- Entwicklungsgespräch
- Blähbauch - kaum Hilfe - Ursache??
- Affektkrampf mit Ohnmacht