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Verabschiedung KiTa ist seltsam

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Verabschiedung KiTa ist seltsam

Tritratrullala

Hallo zusammen, mir drückt der Schuh und wollte fragen wie das bei euch ist/war. Mein Sohn ist seit November letzten Jahres in der KiTa (mit 16 Monaten startete die Eingewöhnung). Es hat eine Weile gedauert bis er sich wirklich dort wohl gefühlt hat und bis wir auch das Gefühl hatten jetzt ist er angekommen. Unteranderem mussten wir auch nach 4 Wochen, als er sich nicht so wirklich von mir lösen wollte, eine kurze, schmerzlose Verabschiedung einführen. Die hat wohl funktioniert, er hat geweint, aber ließ sich wohl schnell, nachdem ich gegangen war beruhigen. Schön hat es sich natürlich trotzdem nicht angefühlt. So, nun meine Frage. Ende Januar hat er dann angefangen sich mit einem Lächeln und winkend von mir zu verabschieden. Ich war beruhigt und hatte mich darüber gefreut. Das war leider eine kurze Phase, nun ist es so, dass er, wenn ich gehe, mich nicht mehr anschaut und wie abwesend und traurig wirkt. Wenn ich ihn küsse und über den Kopf streichel und mich lächelnd verabschiede und ihm versichere, dass ich ihn mittags wieder abhole, dann bin ich absolut Luft. Eine Erzieherin ist meistens da, die ihn dann zu sich nimmt, also er sitzt dann nicht alleine da, wenn ich gehe, aber ich hab ein echt schlechtes Gefühl, wenn ich dann los muss. Kennt ihr das auch? Was bedeutet das? Wenn ich ihn abhole, dann heißt es immer, dass er super drauf war. Oft will er dann auch gar nicht nach hause und ich hab ein wenig Mühe ihn anzuziehen und mitzunehmen. Bin sehr geduldig, aber oft geht es dann nur mit "zack anziehn" und raus und das mit Tränen seinerseits. Versteh ihn irgendwie nicht. Morgens hab ich das Gefühl, dass ich lieber da bleiben soll, mittags, da ist er dann ziemlich müde und fertig, da muss ich alle Register ziehn um ihn mit nach hause zu nehmen. Sorry, für den Roman. Wie ist das bei euch? Versteh mein Kind gerade nicht. Liebe Grüße Su


Tristania1704

Antwort auf Beitrag von Tritratrullala

Für mich klingt das eher danach als wäre Dein Sohn "endlich" angekommen im Kindergarten. Er fühlt sich wohl, weiß inzwischen wohl daß jetzt die Zeit mit Mama vorrübergehend endet und wendet sich seiner vorrübergehenden Bezugsperson zu. Mein Sohn hat sich auch so entwickelt. Ich kann winken, reden, lachen; ich bin völlig Luft für ihn wenn ich ihn in seine Gruppe bring. Wenn ich ihn hole wollt er manchmal kaum noch heim, die Phase hatten wir auch. Die ist aber inzwischen vorbei und jetzt freut er sich meistens wenn ich wieder komm. Es sei denn er hat grade ein Lieblingsspielzeug oder sonst ein kleines Highlight, dann ist es manchmal doof wenn ich komm. Aber wir hatten diesen Prozess auch und ich war total irritiert daß er mich nicht mehr wahrnimmt, oft auch etwas bedrüppelt geschaut hat und wenn ich ihn holte war der Tag prima für ihn und er hatte Spaß. Ein klein wenig tat mir das damals auch weh aber inzwischen (mein Sohn geht jetzt das 2. Jahr schon) ist das Gefühl längst weg.


wolke76

Antwort auf Beitrag von Tristania1704

Da schließe ich mich voll an! Dein Sohn weiß, dass er vormittags in den Kindergarten geht, er weiß, "wo der Hase langläuft"... Wenn er ankommt, geht er völlig in seinem Kindergartenalltag auf - dazu gehört die Mama nunmal nicht so direkt. Er spielt, frühstückt, bastelt mit den anderen Kindern, den Erziehern. Zu Hause ist Mama dann wieder zuständig. Mach dich nicht verrückt, ärgere dich nicht! Ich weiß, das ist schwer - wir haben diese Phasen auch durch...


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von Tritratrullala

Hallo Tritratrullala, das fände ich auch komisch, was sagt denn die Erzieherin dazu? Meiner sagt entweder noch Tschüß oder rennt direkt zum Spielzeug und interessiert sich dann auch nicht mehr dafür, dass ich ihm noch einen Kuß auf die Backe drücke, während er spielt. Bist Du Dir sicher, dass er abwesend und traurig wirkt? Ich meine, spielt er gleich los oder sitzt er da und starrt vor sich hin? Wie reagiert er denn, wenn Du da bleibst und Dich dazu setzt?


Johanna3

Antwort auf Beitrag von Tritratrullala

Die Eingewöhnungszeit war ja nicht wirklich lange. Ich weiß nicht warum so oft von "kurz und schmerzlos" die Rede ist. Müsste es nicht eher "kurz und schmerzvoll" heißen? KEIN Kind schafft es nonstop zu weinen oder unglücklich zu sein. Sie arrangieren sich mit ihrer Situation und machen das Beste daraus. Das er "super drauf war" ist eine sehr vage Aussage der Erzieherin, die quasi keine Informationen beinhaltet. Kannst du mal einen Tag in der Einrichtung hospitieren? Er ist ja auch noch nicht so lange dort. Vielleicht bringst du ihn erstmal so spät wie möglich hin und holst ihn frühstmöglich ab?


Lakshmi01

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Also ich bin tagesmutter und habe auch so ein kind hier :-) Am Anfang war es wirklich sehr schwierig mit und für ihn hier zu bleiben- dann gab es auch nur die möglichkeit der ganz kurzen und schnellen verabschiedung an der Tür. Das hat ca. 3 Monate gedauert - am anfang mit vielen Tränen aber nun kommt auch der Vater mit rein und es klappt ohne Tränen oder sonst was ABER der kleine ignoriert dann seinen Vater komplett . Er sagt nicht Tschüss , winkt nicht...... er räumt selbstverständlich seinen Schnuller weg- holt seine Hausschuhe und und und...aber Tschüss sagen oder so gibt es nicht. Bin nun dazu übergegangen das der kleine seinen Vater " rausschmeißt" . sprich ihn mit zur Tür bringt und diese alleine schließt..... Ist der Vater weg ist es wirklich kein Thema, dann brüllt der kleine meist "Tschüss Papa" und spielt - lacht - tobt und und und.... Also du musst für dich wissen ob du der aussage der Erzieherin traust, das alles ok ist..... ...Kinder sind alle verschieden und es gibt halt einfach auch welche,die ihren Eltern irgdenwie "böse" sind ....meiner Erfahrung nach, sind das meist Kinder die es sehr leicht haben ihren Willen bei ihren Eltern durch zusetzen.... ...deswegen dann auch meist das riesen Theater ums anziehen beim abholen....


Johanna3

Antwort auf Beitrag von Lakshmi01

Kinder die ihren Eltern böse sind, haben es meist leichter ihren Willen durchzusetzen? Ich würde eher von der Angst vor dem verlassen werden sprechen. Beim Abholen brauchen sie sich davor nicht zu fürchten und können sich viel Zeit lassen, was nicht unüblich für Kleinkinder ist.


wolke76

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Was soll denn eine Hospitation der Mutter in der Gruppe ihres Kindes bringen? Das Kind würde völlig verunsichert werden, es nicht verstehen, warum Mama jetzt plötzlich da ist. Sich ausführlich erzählen lassen, was er wie gemacht hat, ist sinnvoll. Aber dass die Mutter - die sonst nicht da sein kann, weil sie arbeitet oder was auch immer - einen ganzen Tag anwesend sein soll, das ist völlig fehl am Platze!


Johanna3

Antwort auf Beitrag von wolke76

Das sehe ich anders als du. Man kann eben nicht genau erklären, wie sich das Kind gefühlt hat. Oder was es im Alltag so irritiert. Leider heißt "super drauf" oft nichts anderes, als dass das Kind aufhörte zu weinen. Außerdem wäre es, natürlich, völlig tabu zu sagen, dass dass Kind z.B. seine Erzieherinnen nicht mag.


wolke76

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Richtig, man kann es nicht erklären und nur schwer verstehen. Das sehe ich genauso. Aber was soll es denn bringen, wenn sich die Mutter einen Tag komplett dazuhockt um zu hospitieren? Ein Kind verhält sich in der Regel anders, wenn die vertraute Bezugsperson von zu Hause dabei ist. Außerdem wäre es irritiert, wenn die Mutter plötzlich in der "mamafreien" Zeit, sprich in der Kita-Zeit, dabei ist. Und wenn sie am FOlgetag nicht mehr dabei ist, geht das Chaos erst recht los. Eine Patentlösung wird es nicht geben.


Johanna3

Antwort auf Beitrag von wolke76

Das kann ich so nicht bestätigen. Wenn das Kind eingewöhnt ist, benimmt es sich vielleicht anders als sonst, hat aber keinen Nachteil durch die Anwesenheit der Mutter. Allerdings befürchte ich, dass die "kurz und schmerzlose" Methode nicht besonders erfolgreich war. Aber es könnte durchaus imformativ sein, die Erzieherinnen auch im Umgang mit den Kindern allgemein zu erleben.


Lakshmi01

Antwort auf Beitrag von Johanna3

...das das meine Erfahrungen hier ind er Tagespflege sind. Eltern die konsequenter sind - im ganzen- da habe ich solch ein verhalten bisher noch nicht erlebt. Was nicht heißt das es immer so ist..... sind halt die erfahrungen hier....


wolke76

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ja, das stelle ich mir schon auch interessant vor. ABER meinst du nicht, dass sich die Erzieherinnen in ANwesenheit von Eltern nicht auch irgendwie anders verhalten, sprich sich von ihrer "besten Seite" zeigen? Ich könnte mir das vorstellen... Wenn ich bei meiner Arbeit beobachtet werde, verhalte ich mich lang nicht so "unbefangen" wie sonst. Was nicht heißt, dass ich sonst Quatsch mache aber irgendwie ist es doch anders oder nicht?


Johanna3

Antwort auf Beitrag von wolke76

Ja, deswegen wäre ich auch gegen einen Kurzbesuch in der Gruppe. Wird man den ganzen Tag "beobachtet", kann man sich vermutlich gar nicht so verstellen.Persönlich habe ich nichts dagegen, wenn sich Eltern über den Alltag in der Gruppe (und damit auch automatisch über mich) ein Bild machen wollen. Ich habe oft Mütter in der Gruppe gehabt, die sich ein besseres Bild machen wollten. Störend empfand ich das nicht.


wolke76

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Das finde ich schön zu hören. Ich hätte gedacht, das würde eher als unangenehm empfunden. Hängt aber sicherlich von der Einzelperson ab. Gruß