Erster Kinderwunsch

Forum Erster Kinderwunsch

Wie steht ihr zum Berufsverbot?

Thema: Wie steht ihr zum Berufsverbot?

Ich hatte gestern ein Gespräch mit meiner Kollegin, die auch gleichzeitig meine Vorgesetzte ist und die Dienstpläne schreibt usw. Ihr habe ich gestern im Vertrauen erzählt, das mein Freund und ich üben. Sie fragte mich dann, wie ich zum Berufsverbot stehe? Ich muss dazu sagen, das ich am Anfang des Plans ss zu werden, gesagt habe, ich will unbedingt ein Berufsverbot, da ich die "Hänselein" meiner Kolleginnen nicht ertragen will und auch der Meinung bin, das ich nach 8 Jahren vollem Einsatz auch mal fast 2 Jahre zu Hause bleiben will (also die 9 Monate Schwangerschaft plus das 1 Jahr Elternzeit).... Nach einem Gespräch mit meinem Freund und meinem 6wöchigen Arbeitsausfall durch Krankheit, sehe ich das jetzt tatsächlich anders. Mein Freund meinte, ich würde nicht ausgelastet sein und unzufrieden sein uns so.... Ich habe das in den 6 Wochen zu Hause selber gemerkt: Man hat keine Gesprächsthemen mehr außer das allabendliche TV-Programm und wird sehr unzufrieden weil man eben keine weitere Beschäftigung hat außer Haushalt, TV und....meine Haustiere. Freunde zum Treffen arbeiten ja auch alle! Nun sagte meine Kollegin, ich solle mir das gut überlegen, da ich ja als Krankenschwester ständig mit Ausscheidungen von Patienten in Berührung komme. Das lässt sich bei uns auf Arbeit auch nicht anders einrichten weil es eben keine Möglichkeit gibt dieses zu umgehen. Ich arbeite in einer Dialyse....da kommt man zwangsläufig mit Blut in Kontakt. Des weiteren haben wir infektiöse Patienten (Hepatitis, MRSA, ESBL,.....). Das Problem ist, das ich diesen Patienten nicht aus dem Weg gehen kann, da solche infektiöse Patienten jeden Tag bei uns sind. Wie würdet ihr an meiner Stelle entscheiden? (Ich bin ja noch nicht schwanger, aber Gedanken mache ich mir jetzt trotzdem schon!)

von vickie78 am 23.02.2012, 10:49



Antwort auf Beitrag von vickie78

Bei einem Berufsverbot als Krankenschwester darf Dein Arbeitgeber Dich jederzeit in einem anderen Bereich des Hauses (z.B. Verwaltung) einsetzen. Du bist nicht zwingend daheim. Das ist der Unterschied zwischen "krank sein" und Berufsverbot. Wenn man krank ist, kann man nicht arbeiten, ganz egal welchen Job man hat. Beim Berufsverbot ist man gesund, die eigentliche Tätigkeit ist aber gefährlich für die Schwangerschaft. Warum man aufgrund von hänselnden Kollegen ein Berufsverbot bekommen sollte ist mir ein Rätsel. Korrekt wäre m. ein Krankschreibung wg. psychischer Belastung.

von shinead am 23.02.2012, 11:34



Antwort auf Beitrag von vickie78

Gegebenenfalls kannst Du das gar nicht selbst entscheiden, sondern Dein AG. Dieser kann Dich, wenn irgendwie möglich- wie im anderen Beitrag schon geschrieben- auch in anderen Bereichen einsetzen. Soweit ich weiß, ist es bei den infektionsgefährdeten Berufen meist mit einem BV verbunden. Zumindest hier in den Krankenhäusern ist das selbst bei Physiotherapeuten und Logopäden usw. so, selbst wenn diese gar nicht unbedingt mit den Ausscheidungen in Kontakt kommen. Ansonsten sehe ich es so: Schwangerschaft ist zunächst KEINE Krankheit (Ausnahmen bestätigen die Regel) und gar kein Grund zuhause zu sitzen....

von cashew1 am 23.02.2012, 11:41



Antwort auf Beitrag von vickie78

Ich kann verstehen, dass du dir Gedanken machst, wie es wird, wenn du nur zu Hause rumsitzt... Ich habe mich mit Berufsverbot bisher nicht beschäftigt, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass du auch in einem anderen Bereich untergebracht werden kannst. Deine Vorgesetzte scheint da ja auch Interesse dran zu haben, wenn sie dir jetzt schon sagt, dass du dir das Ganze überlegen sollst. Ansonsten würde ich - wenn es soweit ist - mit deinem Frauenarzt sprechen, der kann dir sicher sagen, ob das gefählich ist, was du machst. Wenn ja, würde ich mich immer FÜR die sichere Schwangerschaft/ FÜR das Baby und GEGEN eine gefährliche Tätigkeit entscheiden. LG

von LilliB am 23.02.2012, 11:48



Antwort auf Beitrag von vickie78

Da ich nicht in einem Krankenhaus arbeite gestaltet sich eine andere Tätigkeit echt schwierig. Wir haben keine Verwaltung sondern nur den "normalen" Dialysebetrieb. Also, das bedeutet ich könnte keine anderen Aufgaben übernehmen. Ich meinte übrigens nicht das ich mich nur wegen den Hänselein meiner Kolleginnen ins BV schicken lassen würde aber meine Kolleginnen erwarten halt von jedem der arbeitet auch 100% Einsatz und da ich ja, wenn ich dann ss wäre, nicht mehr schwer heben darf (was bei uns aber der Fall ist, da wir Flüssigkeitskanister (sowas wie Benzinkanister nur ohne Benzin aber mit Dialyseflüssigkeiten) mit ca. 15kg tragen müssen) wären es schon keine 100% mehr. Ich meinte auch nicht, das ich mir zwangsläufig ein BV geben lassen möchte...ich muss/soll es mir ja nur überlegen. Ich bin der selben Meinung wie ihr: Schwangerschaft ist keine Krankheit....aber wenn ich keine Chance habe infektiösen Patienten aus dem Weg zu gehen...und die Gefahr das infektiöses Blut mit mir in Kontakt tritt ist ziemlich hoch. Und je mehr man aufpassen will umso eher passieren Fehler. Ich will hier auch keine Diskussion anfangen, denn ich wollte nur eure Meinung dazu. Entscheiden tut es dann ja jeder sowieso individuell. Und auch ich werde mich, wenn es dann soweit ist, mit meiner FÄ beraten und meinen AG in meine Entscheidung mit einbeziehen.

von vickie78 am 23.02.2012, 13:14



Antwort auf Beitrag von vickie78

Also ich bin ja auch Krankenschwester im ambulaten Pflegedienst, und ich war auch mal schwanger. Also nach einigem hin und her, sagte mein Chef er hat keine 160 Stunden zur Verfügung mich anders ein zu teilen und alles andere darf ich nicht machen also wollte er das ich ein Beschäftugungsverbot bekomme. Es sagte auch nach meiner FG ist er mehr als froh über die entscheidung und wird auch bei einer erneuten Schwangerschaft nicht wollen das ich eine MInute arbeite, er will sich keine Vorwürfe machen müssen! Mein Chef ist auch sehr besonders und ein sehr herzlicher Mensch, aber ich bin froh darüber das er so denkt und würde mich auch ungern einem Rsiko aussetzten. In der Klinik sieht das oft anders aus.

von suxsu am 23.02.2012, 13:28



Antwort auf Beitrag von vickie78

Hallo, also ich bin auch Krankenschwester und habe auch viel mit Chemos zu tun. Blutabnahmen, Injektionen, Infusionen etc. steht natürlich auch mehrmals an der Tagesordnung. Ausserdem geht unser Spätdienst bis 22:15, da gelten die letzten Stunden ja schon als Nachtarbeit, was man als Schwangere nicht darf. Also dürfte ich nur Frühdienste machen oder nen frühen Spätdienst, der aber den 6h-Kräften gilt. Und am WE sind wir ganz allein auf Station, nicht mal eine Stationshilfe, und man hat noch Notfallambulanz nebenher. Also ich denke das wird alles recht kompliziert werden, aber ich möchte eigentlich nicht unbedingt n BV, weil mir bestimmt ganz schnell die Decke auf den Kopf fällt zu Hause. Mal abwarten ;)

von Frossi87 am 23.02.2012, 14:29



Antwort auf Beitrag von vickie78

Ich verstehe gar nicht, was es da zu "überlegen" oder zu "entscheiden" gibt. Es gibt doch Vorschriften, die das Ganze regeln. Wenn deine Schwangerschaft durch die Tätigkeit gefährdet ist, MUSS der AG dich in einem anderen, ungefährlichen Bereich einsetzen. Wenn es einen solchen Bereich nicht gibt, wird vom AG ein BV ausgestellt. Wenn du z.B. vorzeitige Wehen hast und deswegen den ganzen Tag liegen musst, kann der Arzt ein BV ausstellen, unabhängig davon, was genau du arbeitest. Und wenn einer von den beiden ein BV ohne Grund ausstellt, kann er in Teufels Küche kommen. Da gibt's wenig dran zu rütteln, und es ist keine Frage von "wollen" oder "nicht wollen".

von Bombalurina am 23.02.2012, 16:41