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Erste SS, erster abort...

Thema: Erste SS, erster abort...

Hallo, bis vor 4 Tagen wusste ich gar nichts von meinem "Glück" jedoch hielt das "Glück" leider nicht einmal eine Stunde.. Nichteinhaltung fünf Minuten... Am Donnerstag, 19.03 bekam ich plötzlich so starke Blutungen das ich mir zunächst nichts dabei dachte. Ich war überfällig, hatte meine Periode das letzte mal am 10.januar und die Tests die der FA machte, waren negativ sowie der den ich zuhause machte.. doch als ich am Freitag den 20.03 direkt zum Arzt rannte, sagte sie mir ich sei schwanger. Ist das zu fassen???? Aber das ich auch eben direkt ins Krankenhaus muss... mein Mann war die ganze Zeit bei mir... wir sind ins Krankenhaus und ein Herzschlag war nicht mehr zu sehen, jedoch wollten die Ärzte abwarten, wie meine blutergebnisse sind, wie der HCG wert sich verändert und wollten nochmal einen Ultraschall machen... solange hatte ich Bettruhe.. ohne das mein Mann bei mir sein kann, da durch das corona Virus Besucher im KH Verboten sind.. zwei endlos lange Tage, die ich warten musste, bis die Ärztin Sonntag morgen zur Visite zu mir ins Zimmer kam im mir zu sagen, das der Wert der sich hätte verdoppeln sollen, zurück gegangen ist... und eine Ausscharbung gemacht werden muss... sonntags durfte ich heim um montags wieder zu kommen und mich zu verabschieden. Von einem kleinen Baby, von dem ich nicht wusste, das es überhaupt da ist, mit dem ich aber die letzten zwei Tage soviel geredet habe und das ich soviel gestreichelt habe... (also meinen Bauch) Ich fühle mich nun so leer. Ich wollte nicht, das dass so kommt... ich bin traurig.. was habt ihr gemacht um das zu verkraften?.. ich kann nicht weinen, ich fühle mich als hätte ich jedes Tröpfchen Wasser ausgeheult... als ich wach wurde, nach der OP... lag eine Mutter neben mir mit ihrem Neugeborenen... ich habe mich für sie gefreut, aber ich musste nur noch mehr weinen...

von Laura2020 am 24.03.2020, 09:56



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Ich habe mein erstes Kind in der 19. SSW still zur Welt gebracht. Ich war 2 Wochen kein Mensch. Ich habe nur geweint, hatte Angst vor dem alleine sein, bin sogar in Panik ausgebrochen, wenn ich nur alleine auf dem Klo war. Mein Partner und ich waren viel unterwegs. Jeden Tag, den ganzen Tag. Ablenkung tat gut. Auf einmal konnte ich nicht mehr weinen. Nach 2 weiteren wochen hatte ich dann nochmal einen Zusammenbruch. Dann ging es. Ich war 2,5 Wochen nach der Geburt wieder voll arbeiten. Ich habe 10 Akut-Stunden bei meiner alten Therapeutin bekommen. Das hat sehr geholfen. Meinen Frieden habe ich bekommen, als wir bei der Sternenkind-Beisetzung waren. Es war ein trauriger Tag, aber er wurde so liebevoll gestaltet. Bis heute war ich nur ein Mal an dem kleinen Grab.. Als dann endlich nach fast 3 Monaten die Ergebnisde der Obduktion kamen und ich endlich wusste, warum er gehen musste, war es für mich ok. Wenn ich nun an ihn denke muss ich lächeln, nicht mehr weinen. Ich kann mir seine Bilder angucken mit einem warmen Gefühl im Herzen. Nun trage ich wieder ein kleines Wunder in mir. Der ET ist genau 1 Jahr später, an dem Tag, als die stille Geburt stattfand.. ich bin nicht gläubig, für mich ist das jedoch ein Zeichen

Mitglied inaktiv - 24.03.2020, 11:33



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Oooh.. Das ist traurig und irgendwie schön zugleich. Ich wünsche euch beiden alles Gute, und dass die Zeit alle Wunden heilt. Ich hatte in meiner 1ten ss "nur" eine drohende Fehlgeburt in der 12 ssw mit starken blutungen und war mehrere Tage im kh. Ich kann mir vorstellen wiees sich anfühlt, wenn man sein Kind tatsächlich gehen lassen muss. Für mich waren die ersten 6/7 Monste der SS ein Alptraum der mich auch heute in der 2ten ss noch begleitet.

Mitglied inaktiv - 24.03.2020, 13:30



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In der jetzigen SS war ich in der 10. SSW auch wieder im KKH wegen Blutungen. Aber die kleine Kämpferin hat sich ordentlich festgebissen.

Mitglied inaktiv - 24.03.2020, 13:43



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Danke für deine Offenheit..

von Laura2020 am 25.03.2020, 05:36



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Danke für euer aller Offenheit. Heute war ich arbeiten, ein paar Stunden nur.. mein Chef hat mir gesagt ich kann mir frei nehmen, was wirklich nicht immer selbstverständlich ist.. als ich aus dem Haus bin, weg von meinem Mann, musste ich wieder weinen... weinend zur Arbeit fahren... durch das coronavirus ist nicht viel los bei uns auf der Arbeit... da kann ich nicht anders als mir Gedanken zu machen... nächste Woche habe ich leider und auch zum Glück frei, durch die Kurzarbeit.. das ist alles so unwahr...

von Laura2020 am 25.03.2020, 12:39



Antwort auf Beitrag von Laura2020

Das tut mir leid. Wie man drüber wegkommt? Keine Ahnung. Irgendwann wird es normal, dass das jetzt zu Deiner Lebensgeschichte gehört. Ich fand es hilfreich, darüber zu sprechen und zu erfahren, wie viele Frauen das irgendwann mal erfahren haben. Mich damit alleine zu fühlen, war am Schlimmsten.

Mitglied inaktiv - 25.03.2020, 13:37