Frage: Wie beurteilen Sie das Verhalten?

Hallo Dr. Busse, Ich habe unseren KiA schon mehrfach gefragt ob das Verhalten meiner Tochter normal sei. Er hat immer nur gesagt sie sei halt sehr temperamentvoll und eigensinnig. Hier nur mal einige Schilderungen: U8: Man zeigte ihr verschiedene Farben die sie erkennen sollte. Sie sagte bei jeder Farbe:"Das ist blau". Auf die Frage ob denn wirklich jede Farbe gleich aussieht sagte sie dann "Natürlich nicht. Das sind doch alles verschiedene Farben". Auf die Frage warum sie bei jeder Farbe das ist blau sagt sagte sie dann "Blau ist halt meine Lieblingsfarbe." Sie ließ sich weder Blutdruck messen noch den Hörtest machen lassen. Und vom Doktor untersuchen lassen? Fehlanzeige. Das Ende vom Lied: Wir mussten ein 2. mal kommen. U9: Lief erstaunlich gut, bis auf den Sehtest. Den hat sie verweigert. Überweisung zum Augenarzt, aber auch dort hat sie verweigert. Sie macht allgemein bei Ärzten nur einigermaßen mit, wenn man ihr was ganz tolles verspricht, oder mit Konsequenzen droht. Sie wurde in diesem Jahr eingeschult und auch in der Schule verweigert sie manchmal wenn die Lehrerin was sagt. Sie macht halt nur Das, was sie will. Sie findet zwar schnell Kontakt zu anderen Kindern, hat aber trotzdem Schwierigkeiten sich in eine Gruppe einzufügen. Auf der einen Seite ist sie sehr ängstlich (Höhenangst, Angst vor tiefem Wasser, Angst vor etwas neuem), auf der anderen Seite ist sie aggressiv (tritt und schubst andere Kinder) und ist unheimlich schnell auf 180. Sie ist sehr eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder und denkt immer sie kommt zu kurz. (Er ein hyperreagibles Bronchialsystem und wir müssen oft und viel inhalieren) Nun war sie vor kurzem wegen einer Gehirnerschütterung im KH. Dort wurde ein EEG geschrieben, welches auffällig war hinsichtlich Epilepsie. Da Epilepsie im Kindesalter bei uns im der Familie schon vorgekommen ist, sollen jetzt weitere Untersuchungen gemacht werden. Gestern waren wir zur Auffrischimpfung und sie hat so ein Theater gemacht, das eine Impfung nicht möglich war. Nun sagte unser Kinderarzt wir sollten doch mal mit ihr bei einer Kinderpsychologin vorstellig werden, da sie sich selbst im Wege stehen würde. Das sind jetzt nur einige Sachen über die ich hier schreibe. Es könnte locker ein ganzes Buch sein. Ich bin mittlerweile fast am verzweifeln. Kann ihr Verhalten irgendwie mit dem auffälligem EEG zusammen hängen? Über eine Einschätzung Ihrerseits wäre ich sehr dankbar. Lieben Gruß Krümel 30

von krümel30 am 26.11.2013, 15:29



Antwort auf: Wie beurteilen Sie das Verhalten?

Liebe K., ich kann Ihnen nur dringend raten, das weiter abklären und behandeln zu lassen, auch beim Kinderpsychiater!! So leiden doch wirklich Sie und Ihr Kind. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 27.11.2013



Antwort auf: Wie beurteilen Sie das Verhalten?

es ist doch nicht schlimm, zu einem kinderpsychologen zu gehen. gerade wenn deine tochter diverse ängste und ein schwaches selbstwertgefühl hat, ist es doch sinnvoll. man steigt übrigens nicht gleich in eine therapie ein. es gibt fünf termine fürs kennenlernen und herausfinden, ob eine therapie nötig und sinnvoll ist oder nicht. wenn ersteres, dann wird ein therapieantrag gestellt und wenn der durch ist bekommt man je nach therapieform eine bestimmte anzahl an stunden. mit kindern wird überwiegend gespielt, ergänzt durch elterngespräche. ich würd das mal ausprobieren. zu verlieren habt ihr nichts.

von mama.frosch am 26.11.2013, 22:53