Sehr geehrter Herr Dr. Busse,
unser Sohn (25 Mo.) wird wegen einer Phimose seit 3 Monaten mit Ovastin - Creme behandelt (1 mal täglich abends). Wir waren zur Kontrolle und uns wurde gesagt, dass die Phimose zwar besser sei (Harnröhre völlig frei, keine Entzündung), aber die Vorhaut weiterhin verklebt ist. Eine Besserung sei zu sehen, links und rechts neben der Harnröhre läßt sich die Vorhaut nun ca. 3 - 4 mm weit wegziehen (vorher ca. 1/2 mm).
Wir sollten uns überlegen, ob wir ihn operieren lassen wollen und bis dahin weiter Ovastin - Creme anwenden.
Eine Op wäre für uns nur eine absolute Notlösung. Daher würden wir gerne Ihre Meinung hören. Ist eine Op jetzt wirklich schon angezeigt, oder geht es nicht doch evtl. konserativ?
Vielen herzlichen Dank!
Mitglied inaktiv - 27.05.2013, 09:36
Antwort auf:
Phimose - OP?
Liebe N.,
die Frage ist, wurde die Hormoncreme wirklich auch unter die Vorhaut aufgetragen, z.B. mit einem Wattestäbchen? Und außerdem darf sie mit 2 Jahren auch noch teilweise verklebt sein und das ist kein Grund für eine Operation. Beschwerden hat Ihr Kind ja sicher keine und es spricht nichts dagegen, einfach Geduld zu haben.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 27.05.2013
Antwort auf:
Phimose - OP?
laß es operieren! wir hatte das auch mit 2.
hab mich wochenlang gefürchtet. dann die op war ein klacks, 1h nachher hat er Pudding gegessen, 3 tage später verband weg.
keinerlei Probleme!! und hygenischer ist es auch!!
wir haben auch vorher monatelang mit der canesten geschmiert, hat auch wenig geholfen.
jetzt im nachhinhein, er wird jetzt 5 bin ich so was von froh, daß ich es gleich machen ließ! er kann sich nicht mal daran erinnnern !
also los geht's, übringends wird's ambulant gemacht, nach 3 stunden geht's wieder heim, und durch die windeln ist alles gut abgedeckt und er kommt nicht dran!!
alles gute1!
von
miami123
am 27.05.2013, 11:05
Antwort auf:
Phimose - OP?
Die Frage ist zwar schon älter aber für den Fall, dass es noch jemand anderes liest, versuche ich sie dennoch - möglichst ausführlich- zu beantworten.
Die Beschreibung der Fragestellerin deuten nämlich auf ein fehlendes Wissendes behandelnden Arztes hin.
"Die Vorhaut ist weiterhin verklebt". Die Vorhaut ist immer in den ersten Lebensjahren verklebt, und s o l l auch verklebt sein. Das ist ein physiologischer, d. h. natürlicher Zustand.
Alle Jungen kommen mit einer verengten und darüber hinaus mit der Eichel verklebten Vorhaut zur Welt. Beides - die Verengung und wie auch die Verklebung stellen- einen natürlicher Schutzzustand in den ersten Lebensjahren. Der Zeitraum, in dem sich beide Schutzzustände zurückbilden, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Bei 2-Jährigen Jungen sind beide Zustände jedoch in der Regel noch vorhanden.
Aus dem Eingangsthread wird leider nicht klar, was wirklich die Ursache für die Salbenbehandlung war oder ist. Aber solange keine Beschwerden wie Entzündungen, Probleme beim Pinkeln oder Schmerzen auftreten, ist eine verklebte und verengte Vorhaut bei einem 2 Jährigen absolut die Regel und nicht behandlungsbedürftig.
von
Alassia
am 10.11.2013, 14:23