Hallo Herr Dr. Busse,
mein Sohn (3 Jahre alt) wird im Juni wegen seiner Vorhautverengung operiert. Die Operation erfolgt nach der Plastibell-Methode, d. h., dass die Beschneidung durch Abschnürung auf einer Kunststoff-Glocke erfolgt.
Was halten Sie persönlich von dieser Methode?
Der abgeschnürte Vorhautrest fällt ja erst nach 8 bis 10 Tagen ab, ich denke, dass das Tragen dieser "Glocke" unangenehm für meinen Benny sein könnte?
Vielen Dank für ihre Antwort und ein schönes Wochenende!
Wenke Blümel aus Magdeburg
P. S. Ich freue mich auch über Antworten von Mamis und Papis, die Erfahrungen mit dieser Beschneidungs-Methode gemacht haben. Danke!
Mitglied inaktiv - 17.04.2009, 17:20
Antwort auf:
Operation Phimose
Liebe W.,
das ist eher eine ältere und wenig elegante Methode und ich würde Ihnen raten, zu einem Kinderchirurgen zu gehen und mit ihm z.B,. auch über eine vorhauterhaltende plastische Operation zu sprechen. Und auch darüber´, ob die Beschneidung überhaupt (schon) sein muss und man nicht abwarten oder mit Hormonsalbe behandeln könnte.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 20.04.2009
Antwort auf:
Operation Phimose
Hallo,
von dieser "Operations"methode ist heutzutage eigentlich abzuraten. Sie ist nicht nur nach medizinschem Stand überholt sondern in der Tat sehr unangenehm und birgt ein nicht unerhebliches Infektionsrisiko, weil die absterbende Haut ein prima Bakterienherd ist.
Zudem wird nicht selten von Problemen berichtet dass der Ring eben doch nicht abfällt (weil die Vorhaut nicht rundherum ausreichend abgebunden wurde) und dann doch per Schnitt enfernt werden muss. Dazu ist das Tragen einer Hose in dieser Zeit bis der Ring abfällt sehr unangenehm bis schmerzhaft.
Aus diesem Grund ist heutzutage eigentlich IMMER der Freihandschnitt zu wählen. Ein Arzt, der heute noch mit Plastikglocke operiert, versteht sein Fach nicht wirklich.
Darüberhinaus aber gibt es heutzutage vollständig vorhauterhaltende (wo also NICHTS entfernt wird) Operationsmethoden bei der Phimose-OP.
Vor einer solchen sollte jedoch IMMER versucht werden, die Vorhautverengung auf konservativem Wege, also gänzlich ohne Operation durch sanfte und vorsichtige Dehnung, bei Notwendigkeit unter Zuhilfenahme eines Salbenpräparats, zu behandeln. Dies zeigt klinisch studierte Erfolgsraten zwischen 80 und 90%, so dass also von 10 durchgeführten Operationen 8-9 überflüssig sind. Angesichts dieser Zahlen sollte man sich also eine Operationseinwilligung sehr überlegen.
Zudem ist Ihr Sohn für eine Phimosebehandlung ohnehin noch SEHR jung. Mit 3 Jahren ist die Vorhaut zumeist ohnehin noch fest mit der Eichel verklebt (dies muss so sein und ist natürlicherweise so!), so dass die Vorhaut ohnehin nicht zurückschiebbar wäre, egal wie eng oder weit die Vorhautöffnung ist.
Möglicherweise liegt also gar keine Verengung vor, sondern nur die besagte Verklebung. Eine Abgrenzung dessen ist aber, bevor sich die Verklebung nicht vollständig gelöst hat, gar nicht zu treffen, so dass es für die Diagnose "Phimose" mit der Folge einer OP in diesem Alter um ein vielfaches zu früh ist.
So dann tatsächlich eine Verengung vorliegt, wird leider immer noch eine Behandlung mit Salbe + vorsichtiger Dehnung als unwirksam abgetan oder gleich gar nicht erst erwähnt, was jedoch Unsinn ist und weiteren Sachunverstand des Arztes beweist, da die klinischen Erforschungen und die Erfahrungen für sich sprechen und über jeden Zweifel erhaben sind.
Darf ich an dieser Stelle fragen, wie es bei Ihnen zur Operationseinwilligung kam? Hat Ihr Sohn Probleme mit seiner Vorhautverengung? Hat man sie über die Alternativen zur OP aufgeklärt?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Viele Grüße
Mitglied inaktiv - 19.04.2009, 20:27
Antwort auf:
Operation Phimose
Hallo!
Welche Salbe sollte man denn da am Besten verwenden?
Unser Sohn (3,5 Jahre) hat auch eine Vorhautverengung und der Kinderarzt rät zu ner OP. Ich würde ihm das natürlich gern ersparen wenn es irgendwie anders geht. Deshalb interessiert mich welche Salbe ich kaufen sollte, wenn möglich rezeptfrei da wie schon gesagt mein Kinderarzt zu ner OP rät.
Evt.von Schüssler eine Salbe?
Gruß, Steffi
Mitglied inaktiv - 23.05.2009, 14:06