Sehr geehrter Herr Dr. Busse, bei mir wurde in der 19. SSW eine frische Toxoplasmose-Infektion festgestellt. (Acht Wochen zuvor war noch alles in Ordnung.) Ich wurde von meiner Gynäkologin gleich in eine Universitätsklinik überwiesen, wo ich dann mit der üblichen Kombinationstherapie (Sulfadiazin, Daraprim, Leucovorin) behandelt wurde. Die für 28 Tage geplante Therapie musste auf Grund einer allergischen Reaktion jedoch nach 19 Tagen vorzeitig beendet werden. (Ein von den Gynäkologen zu Rate gezogener Infektologe meinte jedoch, dass die Therapielänge ausreichend sei.) Außerdem ist ja laut Ärzten sehr fraglich, ob die Therapie den gewünschten Effekt erreicht, weshalb ein Toxoplasmoseinfektion in der Schwangerschaft offenbar in vielen Ländern (angelsächsische und skandinavische Staaten) gar nicht medikamentös behandelt wird. Die bisherigen Ultraschalluntersuchung (mit feindiagnostischer Technik) waren unauffällig, unser Kind ist absolut zeitgemäß entwickelt. Bisher zeigen sich die Ärte deshalb zuversichtlich, dass das Kind gar nicht infiziert und/oder geschädigt wurde. (Ich bin mittlerweile in der 25. SSW.) Nach der Geburt des Kindes wird sein Nabelschnurblut untersucht, um festzustellen, ob es die Infektion durchlebt hat. Außerdem sagte man mir, wird eine ausführlichere Augen- und Schädel-/Hirn-Untersuchung vorgenommen. Nun zu meinen Fragen: Wie geht es weiter, wenn das kindliche Blut auf eine pränatale Infektion schließen lässt, die Erstuntersuchungen jedoch unauffällig waren? In welchem Zeitraum gibt es welche Untersuchungen? Sollte es Auffälligkeiten geben - wie kann dann ggf. reagiert werden? Sollte das Blut keinen Rückschluss auf eine pränatale Infektion zulassen, schließt das ja dennoch nicht aus, dass eine solche vorliegt. Siehe Information des Rober Koch Institutes: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Toxoplasmose.html Werden die möglichen serologische Verlaufskontrollen über 6–10 Monate ganz regulär durchgeführt oder müssen wir als Eltern den Wunsch danach äußern? Halten Sie die Verlaufskontrollen für sinnvoll (um eine Infektion bestenfalls ganz ausschließen zu können) - oder denken Sie, man macht sich damit verrückt? Mein Gedanke bei der zweiten Frage: Solte das kindliche Blut Hinweise auf eine erfolgte Infektion liefern, die Untersuchungen keine Auffälligkeiten zeigen, muss man ja auch lernen, mit dem Rest Unsicherheit umzugehen, der eben bleibt, da die Schäden der Toxoplasmose ja auch erst Jahre später zu Tage treten können. Vielen Dank & freundliche Grüße Elva
von Elva_33 am 26.02.2014, 12:14