Warum keine Impfantwort?

Prof. Dr. med. Volker Wahn Frage an Prof. Dr. med. Volker Wahn Früher Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin in Schwedt/Oder, bis 2014 Oberarzt an der Charité Berlin.

Frage: Warum keine Impfantwort?

Guten Abend, Ich hatte bereits vor einiger Zeit Ihrem Bruder eine Frage gestellt, der mich an Sie verwiesen hat. Meine Tochter hatte permanent Infekte oder auch einfach nur Fieber, sodass wir an die uni überwiesen wurden. Nun haben wir alle Befunde der Immundefektambulanz. Es handelt sich laut der Klinik nur um physiologische Infekte des Kleinkindalters. Sie hat einen IgG 4 Mangel, der wohl keine klinische Relevanz hat?! Ist das so korrekt? Ausserdem gibt es keine impfantwort auf diphterie und tetanus (andere wurden nicht bestimmt). Die Empfehlung lautete zu boostern und dann erneut die titer zu bestimmen. Woher kommt dieses nicht ansprechen auf Impfungen? Klar, es gibt non responder aber ausgerechnet tetanus und diphterie? Bzw evtl noch mehr wenn man sie getestet hätte... ich finde die Befunde einfach so unbefriedigend weil es für mich das Problem nicht klärt. Vielen Dank im voraus!

von Justme89 am 09.08.2018, 22:30

Beitrag melden Beitrag melden

Antwort auf: Warum keine Impfantwort?

Ich vermute dass Ihre Tochter noch relativ klein ist. Das Alter steht ja nicht dabei. Wir selbst bestimmen Subklassen nicht unter 4 Jahren, da die Ergebnisse eher verwirren als nützen. Dass es in Einzelfällen einer zusätzlich Impfung bedarf um Antikörper zu erzeugen, kommt auch in unserer Ambulanz vor. Wenn allerdings die erneute Boosterung wieder nicht zu einer Antikörperbildung führt, sollte eine erweiterte Immundiagnostik gemacht werden. So etwa sollte der MHC II Defekt ausgeschlossen werden. Kommt es nach der Boosterung zur Bildung von Antikörpern, ist alles prima.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 10.08.2018