Beikostverweigerung sollte ich einen Pause einlegen?

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Beikostverweigerung sollte ich einen Pause einlegen?

Hallo! Meine Tochter ist 6,5 Monate alt und verweigert den Brei. Haben vor mehreren Wochen mit gedrückter Banane und geriebenen Apfel begonnen. Dieses hat sie angeekelt wieder ausgespuckt. Mit süßen Brei haben wir auch kein Glück. Jedesmal wenn ich mit dem Löffel komme macht sie den Mund zu, presst die Lippen zusammen und dreht den Kopf weg. Jetzt haben wir mit dem Mittagsbrei begonnen, doch das ist eher ein Kampf. Sie fängt an zu weinen und presst die Lippen zusammen... Wie soll ich jetzt weiter vorgehen? Eventuell hat sie jetzt eine negative Einstellung zum Löffel entwickelt weil ich ihr immer wieder verschiedene Sachen zum Probieren angeboten habe, die ihr aber nicht "geschmeckt" haben!? Soll ich jetzt eine Pause einlegen? Mit dem Mittagsbrei erst in ein paar Wochen wieder anfangen? Ich will sie ja auch nicht zum Essen zwingen... Wie ist das aber mit dem Eisenspeicher?? Ist der nicht bald aufgebraucht? Achja, das Einzige was sie ißt sind Reiswaffeln! Vielen Dank für Ihre Bemühungen Doreen

von Dori26 am 27.03.2013, 13:54



Antwort auf: Beikostverweigerung sollte ich einen Pause einlegen?

Liebe Doreen, manchmal erfordert die Einführung fester Nahrung sehr viel Geduld und Ausdauer von beiden Seiten. Es ist ja eine vollkommen neue Erfahrung für die Kleinen sich mit dem Löffel anzufreunden und vor allem die neuen Geschmackserlebnisse akzeptieren zu lernen. Ihr Töchterchen gehört offensichtlich zu den sehr empfindsamen Babys. Lassen Sie sich nicht entmutigen und machen Sie sich nicht verrückt, bzw. setzen sich unter Druck Die Natur hat es so eingerichtet, dass nicht gleich ein Mangel zu erwarten ist. Solange Ihr kleiner Schatz putzmunter ist und einen rundum gesunden Eindruck macht, können Sie ganz beruhigt sein. Wichtig ist, dass kein Druck oder gar Zwang dahinter gesetzt wird und Ihr Mädchen das Essen nicht als etwas Stressiges oder wie Sie schreiben Kampf empfindet. Ihre Maus braucht jetzt Ihre behutsame Unterstützung. Dann schaffen Sie das über kurz oder lang. Machen Sie ruhig ein paar Tage Pause, vielleicht eine knappe Woche, dann würde ich aber wieder beginnen. Sie schreiben, dass Ihr Kind Reiswaffeln isst. Das würde ich nutzen. Bestreichen Sie die Reiswaffel mit ganz wenig Karotte oder Kürbis. Manche Babys kann man aus der Reserve locken, wenn sie das neue Essen selber erforschen können. Halten Sie sich immer vor Augen dass dieses anfängliche „Nichtmögen“ darauf beruht, dass die Natur den Kleinen eine ordentliche Portion Skepsis mitgegeben hat. Wenn sie durch geduldiges immer wieder Anbieten die neuen Lebensmittel kennenlernen und Vertrauen aufbauen, lernen sie das akzeptieren. Das zeigt die Erfahrung. Übrigens haben wir „Karotte-Kürbis-Reiswaffeln“, „Apfel-Reiswaffeln“ und „Heidelbeer-Reiswaffeln“ ab dem 8.Monat in unserem Sortiment. Die können Sie bald auch hin und wieder unter die gewohnten Waffeln schmuggeln, so dass Ihr Spatz einen neuen Geschmack über ein beliebtes Lebensmittel kennenlernt. Bleiben Sie vorerst bei ein bis zwei Gemüsesorten, die aus Ihrer Beobachtung noch am besten gehen. Anfangs reichen ja Minimengen, wie gesagt z.B. über die Reiswaffel und dann auch über den Löffel.. Nehmen Sie die Mahlzeiten immer gemeinsam ein, so dass Ihr Kind Sie beobachten kann. Die Kleine darf auch sehr weich gekochte ungesalzene Karottenstückchen in die Hand nehmen, zum Mund führen und versuchen. Sicher gelingt es Ihnen ganz zwanglos immer mal ein Löffelchen zu zu füttern, während sie abgelenkt und beschäftigt ist. Machen Sie während des Essens kleine Pausen, lenken Ihr Töchterchen ein klein wenig ab und starten dann noch einmal. Mit viel Geduld und Ausdauer wird sich Ihr Kind an die neue Kost gewöhnen. Irgendwann platzt immer der Knoten, wichtig ist, dass Sie dabei ruhig und möglichst gelassen bleiben. Sie schaffen das in den nächsten Wochen/ Monaten :) Schöne Ostertage Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 28.03.2013