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Wie eine 4-Jährige auf anstehende OP vorbereiten?

Thema: Wie eine 4-Jährige auf anstehende OP vorbereiten?

Hallo! Nächste Woche wird meine 4-jährige Tochter operiert, ihr werden die Gaumenmandeln rausgenommen ("Polypen"). Das ganze findet ambulant statt; aber in den OP-Saal gefahren werden, dort eine fiese Kanüle in die Hand gestochen bekommen, Schmerzen nach dem Aufwachen - all das bleibt ja. Auch wird sie ja wissen wollen, was überhaupt gemacht wird. Ich bin unsicher, wie ich mein Kind darauf vorbereiten soll, und was ich ihr alles erzähle(n kann), ohne ihr Angst zu machen. Was denkt Ihr - oder noch besser: wer hat Erfarhung damit, was man den Kindern in dem Alter schon gut erzählen/zumuten kann und was besser nicht?

von punsch am 10.02.2013, 12:35



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Hallo, bei meinem Sohn wurden auch mit knapp 4 J. die Polypen entfernt und er hat Röhrchen ins Trommelfell bekommen. Die Röhrchen mussten leider jeweils nach ca.1,5 J. noch einmal gesetzt werden, jedesmal auch mit einer kurzen Vollnarkose. Wir haben ihn so vorbereitet, dass wir ihm erklärt haben, dass die Ärzte ihm mit der Operation helfen, damit er besser schlafen und vorallem hören kann. Wir haben ihm jedesmal ein kleines Geschenk (Playmobil) als "Belohnung" versprochen und vorallem betont, dass wir auf jeden Fall die ganze Zeit dabeibleiben und am Abend wieder nach Hause fahren. Vor der OP hat er einen Beruhigungssaft bekommen, dadurch war er so benebelt, dass er den Abschied von uns vor dem OP-Saal gar nicht richtig mitbekommen hat. Ach ja, er durfte sein Lieblingskuscheltier mitnehmen, das hat dann sogar eine OP-Haube bekommen. Alles Gute für Euch! lg Gabi

von Gabi am 10.02.2013, 12:57



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Mein Sohn, auch 4, hat in den letzten 4 Wochen 3 OP´s unter Vollnarkose gehabt und bei allem habe ich ihm ziemlich sachlich, aber doch noch kindgerecht, erklärt wobei es sich da handelt. Die erste war das einsetzen der Paukenrörchen und die entfernung beider Polypen, die jedoch abgebrochen werden musste aufgrund der Entdeckung eines Tumores im linken Innenohr. Auch da erklärte ich ihm, das er eine Zeitlang schlafen wird und der Arzt in der zwischenzeit sein Ohr heile macht und "Dinge" herausholt. Das aufwachen aus der jeweiligen Narkose verlief sehr ruhig und entspannt. Bei beiden Seiten. Ich glaube im Nachhinein, hat es ihm geholfen darüber beschweid zu wissen und natürlich hat sein geliebtes Kuscheltier die ganze zeit auf ihn aufgepasst. Es durfte sogar mit in den OP-raum und Muddi war mit in der Schleuse.... Alles in allem eine sehr ruhige Angelegenheit. Alles gute euch! LG Jo

von mr.bing am 10.02.2013, 13:36



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Das ganze hört sich eher an als ob du Probleme damit hast. Kann das sein? In der Regel nehmen die Kinder das locker, solange die Eltern locker bleiben.

von Bajuli am 10.02.2013, 16:33



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Erkläre ihr genau, was passieren wird. Mit allem drum und dran.Auch dass sie leichte Schmerzen haben wird, aber auch eine Medizien dagegen bekommen wird.Kinder kriegen das locker hin, wenn Eltern dafür offen sind.

von Vanessa1704 am 10.02.2013, 16:36



Antwort auf Beitrag von Bajuli

Ohne die anderen Antworten gelesen zu haben: in dem Alter kann man das noch nicht weiter erklären, unsere Tochter war auch damals so alt. Mitbekommen wird sie vom Kanülestechen eh nix: normalerweise bekommen sie a) vorher ein Beruhigungssaft/zäpfchen und ein Betäubungspflaster. Meine Kleine hat eher nachher beim Aufwachen geweint, davor war sie recht munter und fröhlich, bis das Zäpfchen wirkte. Es ist natürlich auch gut, wenn Ihr die Ruhe bewahrt und ihr Sicherheit vermittelt!

von Sammy96 am 12.02.2013, 11:15



Antwort auf Beitrag von punsch

Durch das LMAA-Zeug vor dem Weg in den OP-Raum war meinem Sohn (3) alles weitere egal. Er war high, grinste nur noch. Schmerzen hatte er danach keine, eher einen Art Schock beim Erwachen (haben viele, wenn sie aus Narkose aufwachen) aber daran erinnern sie sich dann nicht. Er wurde grad 3, sprach und hörte schlecht also war Erklären eher schwer. Ich habe erklärt, dass er schlafen wird und man dann die Ohren okay machen wird.

von mf4 am 10.02.2013, 18:52



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Da schließe ich mich mal an. Meine Söhne waren ziemlich locker. Ich habe kurz und knapp ihre Fragen beantwortet und ihnen keine Angst gemacht. Details habe ich selbstverständlich nicht besprochen. Ich habe gesagt, dass sie schlafen werden und ich vorher (bis sie schlafen) und direkt hinterher wieder bei ihnen bin. So war es dann auch. Ich habe die "volltrunkenen" ;0) Gesellen mit in den OP gebracht und habe sie danach direkt wieder in Empfang genommen. Bis auf das etwas nervenaufreibende Aufwachen aus der Narkose (da sind die Kinder einfach verwirrt und neben der Spur) gab es keine Probleme. Lg und alles Gute PS: Es ist tatsächlich die Hauptsache, dass du locker bleibst! Die Kinder spiegeln nur dich und deine Ängste!

von Muddie2006 am 10.02.2013, 19:18



Antwort auf Beitrag von Muddie2006

Mein Sohn war 3,5 Jahre alt, als er im Oktober die Polyphen entfernt bekam. Vor der OP habe ich ihm alles genau erklärt - er durfte auch seinen Hasen mitnehmen. Durch den Saft war ihm alles egal. Die Kanüle haben sie ihm erst gesetzt, als er schon benebelt war - lt. unserem HNO-Arzt (er hat Belegbetten im KH und operiert dort immer Mittwochs) hat er davon gar nichts mehr mitbekommen. Schrecklich war nur die Zeit bis zur OP, da er von morgens 10 Uhr an nichts mehr trinken und ab 7.30 Uhr nichts mehr essen durfte und er hat mich ständig gefragt. Die OP war gegen 12.00 Uhr. Nach dem Erwachen aus der Narkose (ich durfte dann gleich in den Aufwachraum) wollte er sich ständig die Kanüle rausziehen und als ich sagte, er darf das nicht, hat er gebettelt, ich solle das bitte machen und geweint. Leider hat mein Sohn wohl während der OP ziemlich viel Blut geschluckt, dass er dieses zig Mal erbrochen hat - sogar zu Hause noch. Ab dem nächsten Tag ging es dann wieder und er schlief bedeutend ruhiger. Alles Gute für die bevorstehende OP und Kopf hoch! Ich weiss, wie Du Dich gerade fühlst - mir ging es genauso, obwohl ich es bereits bei meiner Tochter 2 Jahre zuvor schon einmal mitgemacht habe - aber sie war "schon" 7 Jahre alt. LG Daniela mit Chiara & Alessandro

von Danie1710 am 10.02.2013, 20:13



Antwort auf Beitrag von Muddie2006

Mein Sohn war fast 4 als ihm Mandeln und Polypen rausgenommen wurden. Wir haben ihm erklärt das der Hals heile gemacht wird weil er ja immer wieder Mandelentzündung und Mandelabzesse hatte. Er wollte auch nur noch trinken und Jogurt essen da er selber schmerzen hatte wegen den Riesenmandeln. Wir haben erklärt das er ein paar TAge im KH bleiben muss und Papa bei ihm bleibt. Ich war zu dem Zeitpunkt in der 25.SSW und litt unter Hyperemesis deshlab konnte ich mich nciht um ihn selber kümmern. Das Aufwachen war das schlimmste nach der OP . ER wusste nicht wo er war und wir durften nicht mit an den OP .. Der OP war im Erdgeschoss und wir mussten im 4. Stock auf dem Zimmer warten. Er war schon ziemlich "verstört" als sie ihn hochgefahren hatten und zu uns kam. Der Anblick ist nicht schön wenn Kind noch Blut ausspuckt und panisch weint. Mein Mann hat mich nach Hause geschickt da ich ihn mit meiner Reaktion noch mehr verunsichert hätte da ich schwanger sehr nah am Wasser gebaut war. Nach ein paar Minuten war alles vergessen ... ablenkung ist alles. Wir hatten einen Mini DVD Player mit und haben Cars gezeigt ... ach ja den Zugang hat er sich leider selber rausgezogen weil der das einfach nicht in der HAnd akzeptieren wollte. Eine Minute nicht hingeschaut - zack raus war das Teil

von Danii2307 am 11.02.2013, 11:11



Antwort auf Beitrag von punsch

hallo... meine tochter wurde mit 3 jahren am herzen operiert... ich wußte nicht genau wie ich ihr das erklären soll...also hab ich ihr das so gesagt das sie es auch versteht : die schneiden einen bißchen deine brust auf...und dann reparieren sie dein herz damit du alles machen kannst was andere kinder auch machen :-) es tut nicht weh...und mama u. papa sind dabei... so war es auch...der L M A A saft wirkte wunder...und als sie auf der intensiv zu sich kam, waren wir schon da... heute ist sie 5...und sie weiß es immer noch...hat nur positive erfahrungen im kh gemacht... wünsche euch alles gute :-)

von Maditchen am 10.02.2013, 21:03



Antwort auf Beitrag von punsch

Als mein Sohn nach einem Sturz die Zähne reponiert bekam, habe ich ihm es auch in einfachen Worten erklärt. Ich habe ihm gesagt, dass er evtl. schlafen wird und da seine Zähne wieder schön gemacht werden. Ich habe extra gesagt, dass er VIELLEICHT schlafen wird, ich wollte ihn nihct ängstigen. Nicht dass der dann daheim nicht mehr schlafen will, weil er es mit irgendwas Unangenehmen in Verbindung bringt.... Es war ganz easy alles, hat ne Minimaske ans Gesicht bekommen, innerhalb von 1-2 Min. war er eingschlafen und nach gut 45 Min. war alles vorbei. Noch 2 Std. ruhen im Aufwach- und Ruheraum und dann ist er heimspaziert als ob nie was war. melli

von sojamama am 11.02.2013, 09:11



Antwort auf Beitrag von sojamama

Mein Sohn bekam das auch mit vier ein halb gemacht. Auch ambulant. Zur Vorbereitung hat er Emla Salbe auf die Hand und den Arm bekommen, kurz bevor er in den Op kam hat er noch einen Saft bekommen. Ich hab ihn in den OP getragen und blieb dabei bis er schlief. War dann auch nach der OP sofort bei ihm, also auch beim Aufwachen. War alles kein Promblem. Sei entspannt

von Notarin78 am 11.02.2013, 14:19



Antwort auf Beitrag von Notarin78

"Ich hab ihn in den OP getragen und blieb dabei bis er schlief." Hattest Du das vorher abgesprochen mit dem/der operierenden Arzt/Ärztin? Oder wurde Dir das spontan "erlaubt"? Ärzte bzw. Gesundheitsbetriebe haben ja doch am liebsten immer alles nach ihrem Schema F und unterbinden gerne alles, was ihre Routine unterbricht. (So jedenfalls meine Erfahrungen) Ich möchte nämlich auch vermeiden, daß mein Kind im vollen Bewußtsein von uns weg in den OP-Saal gefahren wird und dann ggf. Angst kriegt mit all den fremden, vermummten Menschen da drin, von denen sie weiß, daß die an ihr rumschnippeln wollen und ohne Vertraute um sich. Aber mit in den OP zu kommen, muß man sich den Ärzten gegenüber ertrotzen, denke ich, oder?

von punsch am 11.02.2013, 18:34



Antwort auf Beitrag von punsch

Heutzutage ist es in den meißten Fällen sogar gerne gesehen, das die Eltern, oder zumindest ein Elternteil mit in die schleuse, oder gar mit in den OP dürfen. Mit in die schleuse dürfte kein Problem sein, in ausnahmefällen auch rein. Kläre das vorher mit den Ärzten ab. Auch darfst du mit in den Aufwachraum und bekommst dein Kind noch tief schlafen wieder. LG Jo

von mr.bing am 11.02.2013, 20:23



Antwort auf Beitrag von mr.bing

Hallo, mein Sohn war zwar schon 6, aber ich habe ihm gesagt, das er seine Vorhaut nicht zurück ziehen kann und das das wieder heil gemacht wird. ich war schrecklich nervös, so auch er. aber als er den saft bekommen hat, hatte er eine absolute scheiss egal einstellung. ich wünschte, ich hätte nur nen tropfen abbekommen :-). ich durfte mit in die Schleuse. dann sollte ich auf sein zimmer, die wollten mich rufen wenn er wach ist, so das ich ihn abholen konnte. Allerdings war mir das sehr unangenehm, da lagen noch ein paar leute im aufwachraum, ich wollte lieber an der tür stehen bleiben (wenn er geweint hätte wäre ich zu ihm gegangen). ich musste nix erkämpfen oder ertrotzen. ist heut zu tage alles selbstverständlich. alles gute andreawdu

von AndreaWDU am 11.02.2013, 23:13



Antwort auf Beitrag von punsch

Vielen Dank für die mannigfaltigen Antworten! Das mit dem LMAA-Saft oder der (betäubenden) Salbe wußte ich z.B. noch gar nicht - das beruhigt mich. Ich habe mir übrigens für vorher nochmal einen Gesprächstermin geben lassen, um genau das alles zu erfahren - allein DEN mußte ich mir "ertrotzen". Ts. Aber was Ihr so sagt, klingt ja ganz gut. Na denn!

von punsch am 12.02.2013, 22:05



Antwort auf Beitrag von punsch

also, mein sohn hat das auch hinter sich. das schlimmste war, als wir nicht mit in den op durften. aber die kinder bekommen erstmal eine zaubersalbe auf die stelle, wo später die kanüle reingestochen wird. die stelle wird mit der salbe betäubt. so merken sie nix. dann bekam mein sohn eine "Leck Mich Tablette" vor der operation. dadurch ist er eingeschlafen und hat nicht viel mitbekommen. er bekam zwar mit, daß wir draußen bleiben mußten, aber das hat ihn nicht viel ausgemacht, mir viel mehr ;) als er dann in den aufwachraum kam, durfte ich wieder zu ihm und als er die augen aufmachte, war ich da.

Mitglied inaktiv - 13.02.2013, 08:02



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Bei dem ersten Gespräch mit dem Anästesist wurde mir mitgeteilt, dass ich ihn in den OP tragen kann/ darf. Ich hatte davon noch nichts mitgeteilt. Ich hätte aber darauf bestanden dass ich mit rein darf wenn nichts gesagt würde. Ich wurde dann auch sofort gerufen aös die OP fertig war. Ich saß dann neben ihm und wartet bis er ausgeschlafen hatte.

von Notarin78 am 14.02.2013, 14:21