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Mutismus

Thema: Mutismus

hallo, ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin. es geht um meine große tochter (4,5 jahre). seit sie etwas über 2 jahre ist bekommt sie frühförderung für ihre sprachentwicklung. man hat es uns damals nahegelegt, dass sie damals noch nicht ausreichend spricht und eben einen entsprechenden ruck bräuchte. das war soweit auch alles ok. bisher war es so, dass unsere tochter einfach nur als sehr schüchtern und zurückhaltend eingestuft wurde. seit aug. 10 geht sie als i-kind in einen kleinen i-kindergarten. und ist dort ganz toll aufgelebt, aufgeblüht. kurz: ein anderes kind geworden. dieser private rahmen gibt ihr soviel rückhalt, dass sie sich dort sicher fühlt. problem ist, sobald eine unbekannte situation auf sie zukommt. und sei es nur eine fremde erzieherin, die aushilft, macht sie komplett zu und diejenige kommt dann auch nicht an sie ran. heute hatten wir zur verlängerung ihres integrationsstatus einen termin beim gesundheitsamt. der amtsarzt sagte, unsere tochter hätte eben diesen "Mutismus". Sprachlich hat sie keine Probleme auch die Logopädin aus dem KiGa sagte, sie wäre auf dem Stand wie sie sein soll. Und der Arzt sagte auch, sie ist nicht weit von der "Norm" entfernt. Aber eben dieser Mutismus. Er legte uns nun ans Herz, eine psychologische Behandlung zu nehmen. Um ihr auf der sozial-emotional-pyschischen Ebene zu helfen. Kann mir da jemand was zu sagen? ich bin gerade etwas überfragt und weiß nun gar nicht so genau, wo ich nun anfangen soll. es waren u. a. auch noch andere dinge, die er ansprach (wie zb. eine schilddrüsenvergrößerung, die wohl u. a. auch auf das emotionale schlagen können). hat jemand ähnliche erfahrungen? was macht ihr? danke!

von PhiSa am 19.04.2011, 10:33



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Hallo, meine Tochter verhält sich ähnlich wie deine. Inzwischen ist sie in der Schule und merkt immer mehr, dass die sozial-emotionale Ebene wirklich für sie zum Problem wird. Zur Zeit laufen auch "Tests" wegen Autismus, welcher Art und Ausprägung auch immer. Wir machen das u.a. auch, um ggf. Autismus auszuschließen. So wissen wir wenigstens, woran wir sind und können gemeinsam Lösungen suchen - mit oder ohne Autismus. Was die neuen Situationen angeht: Es hilft eigentlich nur, immer wieder zu reden und alles mögliche "vorherzusehen", sprich in der Schule darüber zu sprechen, dass es möglicherweise auch mal andere Lehrer gibt, dass möglicherweise mal andere Betreuungsmitarbeiter da sind oder dass möglicherweise die Mama mal schon früher kommt, um sie abzuholen. Das habe ich im Kindergarten schon so gemacht. Auch im Privatleben erkläre ich viel, was passiert, was heute ansteht und und und. Da sie oft in ihrer Welt abtaucht, muss ich das auch drei-, viermal am Tag machen, damit es bei ihr wirklich ankommt. Aber es hilft bei uns sehr! Viel Erfolg! Gruß, M

Mitglied inaktiv - 19.04.2011, 14:43



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Der Sohn einer Berkannten meiner Schwester hatte das. Er sprach mit seinen Eltern, aber in der Kita überhaupt nicht. Mit Spielkameraden verständigte er sich auch nonverbal. Die Eltern haben mit ihm eine Therapie begonnen, die sie abgebrochen haben. Da es aber so nicht weiterging, denn der Junge sollte in die Schule, haben sie sich entschlossen eine Therapie in Süddeutschland zu machen, die sie, soweit ich weiß, aber selbst bezahlt haben. Im Ergebnis aber ist es so, dass dieser Bursche jetzt ganz normal mit allen spricht. In der Zwischenzeit ist er ein Schulkind. Hast du schon mal unter "Selektiver Mutismus" gegoogelt?

von jojomama am 19.04.2011, 20:39



Antwort auf Beitrag von PhiSa

Wir haben keinen Mutismus, aber anderre Sprachprobleme und waren deshalb letztes Jahr in Werscherberg zur Kur. Die sind auf Sprache spezialisiert und bieten Kuren für Kinder ab 4 Jahren an (mit Begleitung). Eine der möglichen Indikationen ist Mutismus. Kannst ja mal googlen. Liebe Grüße Anja

von 4hamänner am 20.04.2011, 16:25



Antwort auf Beitrag von PhiSa

Hallo, habe auch einen Sohn mit selektivem Mutismus (das 5. von derzeit 6 Kindern). Im Kindergarten spicht er überhaupt nicht (seit 1,5 Jahren). Er hat auch einige Ausprachprobleme aber Logopädie bringt uns nicht weiter, da er auch dort schweigt. Seit Herbst sind wir bei einer Psychologin. Auch da schweigt er. Zu Hause ist er wie alle anderen ständig am quatschen und mit seinen Geschwistern, deren Freunden und Großeltern spicht er ganz normal und ist überhaupt nicht schüchtern. Mein Sohnemann sagt von sich selbst, dass er nur zu Hause reden kann. Die Psychologin hat auch schon alle Register gezogen und ist sehr nett, weiß aber auch nicht weíter und wollte uns zu einer ganz normalen Mutter-(Vater)-Kind-Kur schicken Jetzt hab ich solange im I-net gesucht, bis ich eine geeignete Kurklinik (Nähe Osnabrück) gefunden habe. Werde nä. Wo. auf einen Antrag bei unserer Krankenkasse für eine Kur mit Papa stellen. Vielleicht bringt uns das weiter. Das mit dem selektiven Mutismus mußten wir übrigens auch selbst heraus finden. Nicht mal die Amtsärztin, die im Kindergarten zur Vorsorgeuntersuchung da war oder die Logopädin sind darauf gekommen. Es hieß nur "sehr selbstunsicher und ängstlich" aber eigentlich ist er das ganz und gar nicht. LG

Mitglied inaktiv - 23.04.2011, 22:48