Hilfe für kranke und behinderte Kinder

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Eltern die Ritalin-Präparate geben sind schlechte Eltern ?!

Thema: Eltern die Ritalin-Präparate geben sind schlechte Eltern ?!

Hi, möchte mich mal auf Paulinezieges Beitrag weiter unten beziehen. Wir sind seit 2 Tagen dabei und ich bin entsetzt wie sehr ich angegriffen werde. Obwohl wir alles andere Versucht haben ging es nicht mehr. Und Kinder mit dieser Erkrankung haben keine andere Chance als mit Medikamenten mit sich selber klarzukommen. Hat sich jemand von Euch mal überlegt ob ihr eine Mutter mit einem Rheumakind angreifen würden weil es Schmerzmittel oder Cortison bekommt. Das ihr ja alles mit Sport und Liebe schafft? Sag das mal einer Mutter mit einem Down-Kind und Herzfehler. Der Unterschied ist ganz einfach. Organische Krankheiten werden akzeptiert. Habt ihr mal überlegt das das Gehirn auch ein Organ ist und es dort auch zu Störungen kommen kann? Habt ihr mal einer Mutter eines Epilepsie oder Spastikkindes gesagt sie solle lieber Sport machen mit dem Kind und auf Globolis gehen? Es ist für jede Familie schwer sich eingestehen zu müssen dass man seinem eigenen Kind nicht "einfach so" helfen kann, weder mit Liebe noch mit Globolies oder Sport. Fangt doch einfach mal an zu denken. Marianne PS: Mein Sohn hat das Duane-Syndrom - wie wäre es da auch mal mit guten Ratschlägen, Globolis und viel Liebe. Vielleicht hilft ihm das ja auch plötzlich weil ihr es sagt. (Viel Spaß beim Googln!)

Mitglied inaktiv - 25.09.2010, 09:48



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hatte ja bereits unten meine Meinung zu ihrem Beitrag geschrieben. Sowas kann nur von Leuten kommen die überhaupt keine Ahnung von ADHS haben und mit Sicherheit auch kein Kind mit ADHS haben. Traurig aber war. Und genau diese Leute sind es die es unseren Kindern in der Gesellschaft so schwer machen.

Mitglied inaktiv - 25.09.2010, 10:09



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Hallo, vielleicht sollte ich meinen Kindern (beide Asthamtiker) auch mal mehr Sport und Liebe geben statt des Cortison??? Solche unqualifizierten Beiträge sind doch echt ein Witz. Die können nur von Leuten kommen, die keine Ahnung haben. Ich habe zwar kein ADHS Kind, aber eine ehemalige Nachbarin hatte eines. Das war alles andere als leicht. Sie hat auch soooo viel versucht, aber in der Schule ging es schlußendlich nicht mehr ohne Medis. Ich finde es auch nicht toll, meine Kinder täglich mit Cortison voll zu stopfen. Die Alternative ist ständige Atemnot, immer wiederkehrende Lungenentzündung mit KH und AB. Sport und Liebe ist da bestimmt DIE Lösung LG

Mitglied inaktiv - 25.09.2010, 12:32



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naja hätte ich meinen kids mal mehr liebe gegeben, wäre ich garantiert nicht an depressionen erkrankt, weil ich dauernd an mir gezweifelt habe. Wenn ich meinem Kind nicht meine Liebe geben würde, wäre mir egal was mit ihm ist, dann würde ich nicht mit ihm zur ergo gehen zur Logopädie und alle 2 wochen zur Gruppentherapie. Meine große hätte dann sicher auch keine Probleme im Hort, weil sie einfachtsich gleich verschließt, wenn sie sich nicht verstanden fühlt.... Und trotz allen muß ich beiden kids medis geben, mein kleiner mit 5 hat sonst wohl nichtmal ne chance auf die regelschule eingeschult zu werden, da er ohne medis von gruppen total überfordert ist und nichtmal bereit ist was neues auszuprobieren oder gar zuzuhören... Zum Glück hab ich in meinem Umfeld zeimlich viele verständnisvolle eltern und erzieher, da sagt keiner was...

Mitglied inaktiv - 25.09.2010, 13:29



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Das ist ein Teil den man als Elternteil betroffener Kinder lernen muss, so einen unqualifizierten Schwachsinn gar nicht ernst zu nehmen.

Mitglied inaktiv - 25.09.2010, 14:34



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"Fangt doch einfach mal an zu denken. " Der Satz passt nicht, wenn man sich vorher darüber aufregt, dass anderen einen angreifen. Er ist unfreundlich und arrogant. Unabhängig davon kenne ich Eltern, die schlechte Eltern sind, weil sie ihrem Kind Ritalin geben. Es kommt also vor. Hier im Forum kann jeder erzählen was er will. Deshalb weiß keiner, warum du deinem Kind wirklich solche Medikamente gibst.

Mitglied inaktiv - 25.09.2010, 17:25



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ist es jemanden zu veruteilen dessen Lebensgeschichte man absolut nicht kennt. Wenn man nicht weiss warum Medikamente gegeben werden dann hält man sich mit Verurteilungen zurück. Die gängige Meinung ist dass man Ritalin und Co seinem Kind gibt um es ruhig zu stellen. Bislang konnte mir noch NIEMAND die Frage beantworten wie man mit einem Stimulanz jemanden ruhig stellen kann. Wer ein bisschen Hirn im Kopp hat informiert sich erstmal um keinen Schwachsinn zu verbreiten. MPH wird auch bei Narkolepsie angewendet und es widerspricht jeglicher Logik dass es auf der einen Seite Schlafkranke stimuliert und auf der anderen Seite Kinder ruhig stellt. Der Satz "Fangt doch einfach mal an zu denken" trifft es also auf den Punkt und ist keineswegs arrogant und unfreundlich LG Tanja.

Mitglied inaktiv - 25.09.2010, 17:41



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Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Stimulanzien als Substanzen, die die Aktivität der Nerven erhöhen, beschleunigen oder verbessern. Durch Methylphenidat wird insbesonders die Wiederaufnahme von Dopamin gehemmt, was zu einer Erhöhung des Sympathikotonus und damit der Konzentrationsfähigkeit führt, sodass auf der einen Seite hyperaktives Verhalten besser selbst kontrolliert und reguliert werden kann, auf der anderen Seite die Ursache der Hyperaktivität, nämlich das Sich-nicht-länger-auf-eine-Sache-Konzentrieren-Können, beseitigt wird. "Ritalin stellt ruhig" ist also blöd, aber nicht grundsätzlich falsch, ausgedrückt. Mit Denken allein ist es also nicht getan, auch gründliches Informieren und Hinterfragen hilft weiter.

Mitglied inaktiv - 25.09.2010, 23:36



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Liebe Montpelle! Es mag ja sein, dass Du solche Eltern kennst, aber es gibt Eltern, die sich so eine weitreichende Entscheidung nicht leicht machen. Oft steckt ein langer, langer Weg hinter den Kindern Und den Eltern. Mein Sohn beispielsweise hat Adhs. Ich habe mich lange gegen die Therapeutenmeinungen, Lehrerratschläge usw gewehrt. Aber man hätte den Buben dann auf eine Förderschule gegeben und da wäre er untergegangen. Jetzt wirst du vermutlich sagen, lieber Förderschule als Medikamente und in gewisser Weise hättest du damit auch nicht unrecht. Ich hätte ihn da hin gegeben, allerdings habe ich mir zuerst einmal den Schulpsychologen sowie den mobilen Sonderpädagogischen Dienst zu rate gezogen, die mir beide von der Förderschule abrieten, nachdem sie einige Stunden mit dem Kind gearbeitet haben. Wir haben es am Ende doch mit den Medikamenten versucht. Weißt du, was mein Bub kurze Zeit später sagte? "Mama, ich kann zum ersten Mal meine Gedanken zuende hören und bei der Sache bleiben". Er war richtig glücklich. Seine Schrift wurde besser und er hat endlich Freunde, denn schlimmer noch als die ADHS Symptome ist die soziale Isolation unter der die Kinder zusätzlich leiden.... Die Medikamente sind nichts für die Ewigkeit. Sie sollen unterstützend helfen. Sich nur auf Pillen verlassen bringt rein gar nichts. Deshalb ist es wichtig, zusätzlich zu Therapien wie Ergo + Psycho zu gehen und auch als Eltern spezielle Trainings zu besuchen um dem Kind optimal helfen und in bestimmten Momenten richtig reagieren zu können. Diese Kinder brauchen viel Liebe, Unterstützung, Akzeptanz, Verständnis, Konsequenz uns aber in erster Linie den Glauben an sich selbst. Und wenn Medikamente zu positiven Erlebnissen beitragen und man selbst auch dazu beiträgt, finde ich sie für eine kurze Weile nicht verkehrt. Grüße Hormoni

Mitglied inaktiv - 26.09.2010, 11:03



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Liebe Montpelle! Es mag ja sein, dass Du solche Eltern kennst, aber es gibt Eltern, die sich so eine weitreichende Entscheidung nicht leicht machen. Oft steckt ein langer, langer Weg hinter den Kindern Und den Eltern. Mein Sohn beispielsweise hat Adhs. Ich habe mich lange gegen die Therapeutenmeinungen, Lehrerratschläge usw gewehrt. Aber man hätte den Buben dann auf eine Förderschule gegeben und da wäre er untergegangen. Jetzt wirst du vermutlich sagen, lieber Förderschule als Medikamente und in gewisser Weise hättest du damit auch nicht unrecht. Ich hätte ihn da hin gegeben, allerdings habe ich mir zuerst einmal den Schulpsychologen sowie den mobilen Sonderpädagogischen Dienst zu rate gezogen, die mir beide von der Förderschule abrieten, nachdem sie einige Stunden mit dem Kind gearbeitet haben. Wir haben es am Ende doch mit den Medikamenten versucht. Weißt du, was mein Bub kurze Zeit später sagte? "Mama, ich kann zum ersten Mal meine Gedanken zuende hören und bei der Sache bleiben". Er war richtig glücklich. Seine Schrift wurde besser und er hat endlich Freunde, denn schlimmer noch als die ADHS Symptome ist die soziale Isolation unter der die Kinder zusätzlich leiden.... Die Medikamente sind nichts für die Ewigkeit. Sie sollen unterstützend helfen. Sich nur auf Pillen verlassen bringt rein gar nichts. Deshalb ist es wichtig, zusätzlich zu Therapien wie Ergo + Psycho zu gehen und auch als Eltern spezielle Trainings zu besuchen um dem Kind optimal helfen und in bestimmten Momenten richtig reagieren zu können. Diese Kinder brauchen viel Liebe, Unterstützung, Akzeptanz, Verständnis, Konsequenz uns aber in erster Linie den Glauben an sich selbst. Und wenn Medikamente zu positiven Erlebnissen beitragen und man selbst auch dazu beiträgt, finde ich sie für eine kurze Weile nicht verkehrt. Grüße Hormoni

Mitglied inaktiv - 26.09.2010, 11:03



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Ich weiß jetzt nicht, was deine Geschichte mit dem Problem zu tun hat, dass es auch Eltern gibt, die ihren Kindern Medikamente geben, obwohl das nicht das ist, was das Kind braucht.

Mitglied inaktiv - 26.09.2010, 11:47



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Und ich weiß nicht, warum du deine Erfahrungen zu verallgemeinern scheinst. Ich finde deine Art zu Posten oft gar nicht so verkehrt, aber manchmal kommt es mir so vor, als würdest du nur schwarz und weiß sehen wollen, was ja nicht tatsächlich so sein muss. Du bist der Meinung, dass das nicht das ist, was das Kind braucht, und ich bin der Meinung, dass man Medikamente nicht ganz verteufeln sollte, denn es gibt ausser deinen und meinen Erfahrungen noch zahlreiche andere.Im Endeffekt können wir doch nur davon ausgehen, was uns unsere Erfahrungswerte sagen, und da hat jeder Mensch eben ganz unterschiedliche. Was ich damit sagen will ist, dass es solche und solche Eltern gibt. Alle über einen Kamm zu scheren, passt meiner Meinung nach nicht. Das Krankheitsbild ADHS ist viel zu vielschichtig, als dass man sagen könnte, dass Medikamente nicht angebracht sind. Wir können beim Beantworten der Postings uns doch nur oberflächlich ein Bild machen, entscheidend ist jedoch das Gesamtbild. Insofern hat du recht mit deiner Aussage, dass man hier ohnehin nicht alles schreibt. (ich bekomms wortwörtlich grad nicht hin - sorry) LG Hormoni

Mitglied inaktiv - 26.09.2010, 12:43