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Diagnose High Functioning

Thema: Diagnose High Functioning

Hallo, ich bin mit meinem Großen (wird Ende des Monats 16) zur Psychologin gegangen, da ich dachte er hätte vielleicht Depressionen. Nach der Diagnostik teilte sie uns mit er habe Asperger high functioning. Sie möchte gern ein Gespräch mit dem Klassenlehrer in der Praxis führen. Das gestaltet sich zwecks Terminfindung etwas schwierig. Ich habe eine Autismusambulanz angerufen. Die nehmen uns gerne auf, sobald wir etwas schriftliches in der Hand haben. Die Psychologin meint das bringt meinem Sohn nicht, dort würden nur die Symptome behandelt. Derzeit sieht es aber so aus, dass er es kaum in die Schule schafft. Diese Woche war er wieder 2 Tage und dann auch nur weil ich ihn fahre. Ihm wird schlecht im Bus und er muss sich übergeben. Gleiches gilt für die Schule oder wenn wir anderswo hingehen, wo viele Menschen sind. Das Ganze hat sich seit der Grundschule immer weiter zugespitzt. Er sagt, er würde sich nicht umbringen wollen, weil er nicht will das wir traurig sind, aber er hätte nichts dagegen von einem Auto überrollt zu werden. Das liest sich jetzt krasser als er das tatsächlich meint. Ich bin der festen Überzeugung, er will sich nicht umbringen, aber seine Aussagen zeigen doch wie sehr er leidet. Sein Vater meint er hat keinen Asperger. Viele der Merkmale würden ja auch zu ihm passen und dann hätte er das ja auch. Na klar, jeder findet etwas darin wieder was auch zu ihm passt, deshalb hat man es trotzdem noch lange nicht. Ab Montag werde ich wieder arbeiten gehen und ich weiß noch gar nicht wie. Der Kleine ist 6 und wird auch grad getestet. Bei ihm bestand der Verdacht schon länger und wurde auch schon durch SPZ und Frühförderstelle angesprochen. Jeden Vormittag sitze ich hier und warte quasi schon auf eine Nachricht auf meinem Handy. Ich muss allerdings wieder arbeiten gehen... Gestern hat mein Großer mit mir zusammen überlegt und war selbst auch der Meinung dass vielleicht eine Tagesklinik eine gute Lösung ist. Da haben wir Ende April einen Termin und die Warteliste ist lang. Was kann ich denn noch machen? Nur das Gespräch mit der Schule wie wir dort etwas verändern können kann ja nicht alles sein. Hat jemand Erfahrung und Tipps? Viele Grüße Sylvia

von schneckchen19 am 08.04.2016, 09:44



Antwort auf Beitrag von schneckchen19

Sorry! Dein Mann hat eine merkwürdige Einstellung.Möglich ist es schon,dass auch er dieses Krankheitsbild hat.Gut ist ja schonmal,dass du mit deinem Sohn reden kannst und er sich auf dich und eine evtl. Therapie einlässt.Höre auf dein Bauchgefühl!Wenn dein Mann dir keine Unterstützung gibt,kämpfe allein,für und mit deinem Kind!Ich begleite Asperger Autisten im Unterricht.Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für deinen Sohn.Er braucht diese Hilfe im Schulalltag vielleicht.Alles Gute!

von fsw am 08.04.2016, 18:15



Antwort auf Beitrag von fsw

Mein Mann würde garantiert genauso reagieren. Als Reaktion auf die vielen dilettantischen Diagnosen, die in Vergangenheit in Bezug auf uns oder andere Familienmitglieder gestellt wurden - nicht (nur) von Psychologen. Gerade wenn es um Psyche geht, ist die Unterscheidung zwischen einem Arzt, der etwas von seinem Fach versteht, und einem der nur klugscheißert, keine Ahnung hat und auf die private Krankenversicherung schielt noch schwieriger. Ich will damit nicht sagen, dass die Diagnose bei Deinem Sohn nicht stimmt. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich den Vater verstehen kann und es nicht zwangsweise so sehe, dass er seine Unterstützung verweigert.

von malla am 09.04.2016, 09:30



Antwort auf Beitrag von schneckchen19

"Die Psychologin meint das bringt meinem Sohn nicht, dort würden nur die Symptome behandelt." Ich finde diese Aussage merkwürdig. Natürlich werden nur die Symptome behandelt, Asperger Autismus kann man nicht heilen. Was erwartet sie? Die Psychologin soll dir die Diagnose schriftlich geben und dann geh in die Autismusambulanz, oder lass dich vom Kinderarzt/ Hausarzt in die Kinder- und Jugendpsychiatrie überweisen (die sind nicht ganz so fokussiert auf Asperger, es gibt ja auch noch andere Erkrankungen die zu solchen Problemen führen können). Die haben wahrscheinlich mehr Erfahrung auf dem Gebiet als eine "normale" Psychologin, da braucht es sehr viel Erfahrung. Nur mal so: Bei meiner Tochter stand auch mal Asperger im Raum ("Diagnose" durch eine Lehrerin). Eine Freundin, die Ärztin in einer psychiatrischen Klinik war, meinte, sie denkt nicht dass meine Tochter Asperger hat, aber ihr fehlt die Kompetenz das wirklich zu beurteilen (obwohl sie meine Tochter sehr gut kennt und im Beruf oft genug auch mit erwachsenen Asperger-Autisten zu tun hat). Bei meiner Tochter hat sich er Verdacht nicht bestätigt. LG Inge

von IngeA am 09.04.2016, 11:02



Antwort auf Beitrag von schneckchen19

Also, Autismusambulanz finde ich schon mal eine ganz gute Lösung. Dein Großer braucht jetzt wahrscheinlich Hilfe zur Selbsthilfe - also, Lösungsansätze wie er damit im Alltag für sich umgehen kann. Ich würde auch nicht erwarten, dass die Umgebung sich anpassen muß, sondern dass er für sich rausfindet, was ihm gut tut, wie er bestimmte Situationen meistert. Ganz praktisch erstmal: Vielleicht ist es irgendwie möglich die Busfahrsituation zu umgehen, indem Du ihn fährst, oder ihr findet einen Fahrer der ihn bringt, oder es nimmt ein ein Pendler mit, der eh den weg fahren würde............ Kann er in der Klasse evtl. einzeln sitzen? Ganz hinten vielleicht, freier? Wenn es ihm zuviel wird in bestimmten Situationen, könnte mit den Lehrkräften abgemacht werden, dass er diese einfach verlässt, ohne groß rumzureden - also, einfach vor die Türe gehen..........wenns wieder besser geht, wieder kommen (komplett die Schule verlassen geht natürlich nicht)............ Vielleicht fallen Euch noch mehr "einfache" Erste-Hilfe-Maßnahmen ein....... Ich würde auf alle Fälle auf die Autismusambulanz bestehen, weil die einfach eine große Erfahrung haben, auch Fachschulen, Klassen, Fördermaßnahmen ect. vermitteln können..............ich glaub nicht, dass die Psychologin da mithalten kann. Einseitig (mit nur einem Therapieansatz) würde ich nicht fahren. Ausserdem würde ich noch Ergotherapeuten, oder/und auch einen Heilpädagogen mit an Land ziehen, die haben vielleicht noch ganz andere Ansätze...........schaden tuts bestimmt nicht. Ausserdem ganz oben auf der Agenda: "So normal wie möglich" und "Hilf mir es selbst zu tun!"

von Flirrengel am 13.04.2016, 18:55



Antwort auf Beitrag von Flirrengel

sind im Verlauf 2 völlig verschiedene Formen von Autismus

von Filu07 am 05.05.2016, 11:49