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Autismus-Spektrumstörung und Pflegegeld

Thema: Autismus-Spektrumstörung und Pflegegeld

Hatte hier schon mal geschrieben; vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Den Behindertenausweis habe ich beantragt. Nun habe ich mit der Krankenkasse telefoniert, diese meint wir brauchen kein Pflegegeld, ein fast 6-jähriger sei ohnehin pflegebedürftig, Mehraufwand sieht die KK da nicht! Wie war bzw ist das bei euch? Allein die ständigen Termine (alles um die 70 bzw 80 km von uns weg) gehen ins Geld. Bekommt jemand hier Pflegegeld für Autismus und wenn ja, mit welcher Begründung? Oder geht es jemandem wie mir?

von Tristania1704 am 23.03.2015, 10:55



Antwort auf Beitrag von Tristania1704

einen zeitlichen Mehr-Aufwand haben. Und bei den Autisten, die ich kenne, ist das eher nicht gegeben. Wenn aber eine spezielle Behandlung nur in solcher Entfernung möglich ist, kann man auch mit der Krankenkasse über die Fahrtkosten sprechen. http://www.betanet.de/betanet/soziales_recht/fahrtkosten-transportkosten-133.html Ansonsten ist es bei einem Kind mit Autismus wahrscheinlich ähnlich wie mit einer Oma mit beginnender Demenz. Die Pfelegegeld-relevanten Dinge gehen allein und Pflegegeld für die Grundpflege (mindestens 46 Minuten pro Tag!) wird nicht gewährt. Trini

von Trini am 23.03.2015, 12:20



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Hallo, so ganz versteh ich nicht,wie die Dame das allein am Telefon beurteilen kann. Meine Tochter ist Autistin und entwicklungsverzögert,Wir haben eine Pflegestufe.Wichtig ist eben der Mehraufwand bei der Pflege im Vergleich zu gesunden gleichaltrigen Kindern. Wenn du Fragen hast,kannst du dich gerne an mich wenden. LG

von kittyplum am 23.03.2015, 12:36



Antwort auf Beitrag von Trini

Hallo, so ganz versteh ich nicht,wie die Dame das allein am Telefon beurteilen kann. Meine Tochter ist Autistin und entwicklungsverzögert,Wir haben eine Pflegestufe.Wichtig ist eben der Mehraufwand bei der Pflege im Vergleich zu gesunden gleichaltrigen Kindern. Wenn du Fragen hast,kannst du dich gerne an mich wenden. LG

von kittyplum am 23.03.2015, 12:36



Antwort auf Beitrag von Tristania1704

aber ein versuch ist es wert. Neben den Therapien zählt ja auch anderes Grundpflege etc wickeln, füttern... Das kann die gute Frau am Telefon ncht beurteilen. ich würde aus dem Bauch raus auch eher sagen es kommt ggf nichts dabei raus dennoch würde ich es beantragen, denn sonst ärgerst Du Dich immer es nicht versucht zu haben. Fahrkosten kannst Du bei der Steuer absetzen mit dem Behindertenausweis pauschal oder abgerechnet dazu ist das Pflegegeld nicht da dagmar

von Ellert am 23.03.2015, 13:01



Antwort auf Beitrag von Ellert

Danke für eure Antworten! Ich hab ja auch nicht viel Hoffnung aber es ist nun mal so daß man meinen Sohn mit fast 6 Jahren nicht - wirklich nicht - aus den Augen lassen kann. Lässt man ihn beim Essen allein kann man danach die Küche renovieren. Lässt man ihn im Bad allein hat man einen halben Wasserschaden. Er kann nicht mal allein in den eingezäunten Garten hinter unserem Haus. Anziehen, Bad,... verweigert er fast immer und wenn er es tatsächlich mal versucht endet es immer in einer Katastrophe. Selbst nachts ruft er öfter weil er Dinge sieht oder hört oder ihm ist wieder etwas gaaanz wichtiges eingefallen und das muß er JETZT klären. Ich geh 450 euro - Basis arbeiten, mehr geht immer noch nicht weil er durch seinen Heilpäd. Kindergarten so viel Ferien hat und ich bekomm ihn nicht betreut in der Zeit. Und wenn er zu Hause ist braucht er eine 1 zu 1 Betreuung, sein Bruder mit 4 Jahren bleibt da oft auf der Strecke, ist zum Glück selbstständiger. Wo kann ich denn Pflegestufe beantragen? Versuchen möchte ich das.

von Tristania1704 am 23.03.2015, 13:58



Antwort auf Beitrag von Tristania1704

In die Pflegestufe zählt auch solches,wenn man eben das Kind immer beaufsichtigen muss,bei den Verrichtungen dabei sein muss oder eben auch ständig anleiten muss. Versuch es,es passiert ja nichts. Du rufst bei deiner KK an und lässt dir einen Antrag auf Pflegestufe nach hause schicken.Da steht dann alles gut beschrieben.Den musst du dann komplett zurückschicken und dann heisst es meist warten.Der MDK wird dir dann einen Brief schicken mit einem Begutachtungstermin.Der ist dann das allerwichtigste.. Wenn du Fragen hast,immer her damit. ;-)

von kittyplum am 23.03.2015, 14:05



Antwort auf Beitrag von kittyplum

auf jedenfall beantragen...und bei ablehnung auch widerspruch machen...der satz....kinder sind ja eh pflegebedürftig....wurde mir schon vor 44 jahren bei unserem autisten um die ohren gehauen...ich dachte das in der heutigen zeit solche sätze überholt sind...viel glück...meine daumen hast du...glg regina

von omagina am 23.03.2015, 14:33



Antwort auf Beitrag von omagina

Hört sich schon sehr nach Pflegestufe an....auch eine Ergotherapie wird z.b. mit eingerechnet. Eine Autismustherapie aber z.b. nicht. Beantragen, kommen lassen, bei Ablehnung Widerspruch.

von Filu07 am 23.03.2015, 14:47



Antwort auf Beitrag von Tristania1704

Hallo, Wir haben die Kombination Autismus und Diabetes. Junior hatte mit 2 Jahren die PS1 gehabt und ab dem 4. Lebensjahr die PS2. Jetzt ist er fast 6 und im Oktober kommt dann die Wiederbegutachtung. Beantrage es auf jeden Fall. Lg mauschel

von Mauschel am 23.03.2015, 14:55



Antwort auf Beitrag von Mauschel

Ich würde es auch beantragen. Wir haben PS I seit dem Alter von 8 Jahren, da war der Stand definitiv wie bei euch jetzt. Heut ist Sohn 14 und wir haben immer noch die I. Ich denke aber bei der nächsten Begutachtung sind wir raus, da mit Zähne nachputzen u.s.w. komm ich bei nem 14 jährigen nicht mehr ran. Aber die Beaufsichtigung in Kombination mit Geschwister muss immer noch sein und es kommen im "Alter" ja andere Probleme mit dazu. Z.B. Sachenwahl. Mein Sohn würde im Leben nicht angemessen gekleidet gehen. Seine Ranzen kann er noch immer nicht packen, Schulmodus ist zu Hause aus, also mit allem Endlos-Diskusionen und Hilfe Hilfe Hilfe. Erledigt sich ein Problem, kommt das nächste um die Ecke. Momentan kann ich mir noch nicht vorstellen, ob er allein existieren könnte und die Zukunft macht mir Angst, aber wir arbeiten dran. LG Jo

von Jo64 am 23.03.2015, 19:25



Antwort auf Beitrag von Jo64

allein dadurch dass man bei autistischen Kindern mehr Betreuungsaufwand hat , weil man nie direkt weiß wie/ob Sie bei ungewohnten Sit. angemessen reagieren , hat man einen Mehrbedarf an Betreuung ! Außerdem wenn man NICHT mit autistischen Kindern lebt und sie großzieht hat man in den seltensten Fällen eine Ahnung wie "zeitintensiv" es ist , das diese Kinder in Ihrer Umwelt so reagieren , dass es immer wieder Leute gibt , die denken: "waaaaas die Mutter spinnt , der autistisch , nie im Leben ..... ;-) Lass den MKD kommen, schildere euren Alltag -AUCH in Ausnahmesit. z.b. Zeitdruck (da vergisst meiner z.b. gern mal die Unterwäsche! KONTROLLE IST ZEIT;-) , alle kleinen "Lieblingsmacken , kosten ZEIT , best. Essen ,Lebensmittel besorgen, (bei uns z.b. extrem ..passende Schuhe finden ), Alltag so gestalten das es passt kostet ZEIT und nicht nur Nerven:-) das ist mit "normalen "Kindern oft nicht zu vergleichen! Da sagt man es 1x viell. auch 2x , bei Autisten sagt man manches JEDEN TAG! Wir haben die 1 -Sohn jetzt 11 würde aber OHNE Hilfe bei der kleinsten Ablenkung früh und Abends nicht fertig werden;-) weil er es einfach vergisst trotz Uhren in jedem Zimmer! Am besten auch dem MKD ALLE Gutachten vorlegen, Einschätzungen ect. Viel Glück und ab jetzt Zähne zeigen;-)

Mitglied inaktiv - 24.03.2015, 07:29



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würde bedeuten : zusätzl. Betreuungsaufwand = 125 Euro im Monat oder ca.220 für Mehrbedarf/Pflegemittel ect. !

Mitglied inaktiv - 24.03.2015, 07:33



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Die O steht euch in jedem Fall zu. Ansonsten vielleicht einmal durchdenken, wie viel zusätzliche Hilfe dein Sohn tatsächlich braucht. Wie Pampersmami schon schrieb, dies sind va bei autistischen Kindern auch die Dinge, bei denen man eben ständig mit seiner Aufmerksamkeit bei dem Kind sein muss und jeden Schritt mitdenken, planen, initiieren und begleiten muss. Das ist ein massiver Unterschied zu einem Kind ohne Autismus. Wichtig: "Sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und immer ganz klar für das Recht und Wohl des Kindes einstehen und einfordern!!!) Lg und viel Erfolg

von Muddie2006 am 24.03.2015, 09:51



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Mitglied inaktiv - 24.03.2015, 10:08



Antwort auf Beitrag von Tristania1704

Hallo, ich weiß zwar nicht, welche Termine Du meinst, hatten wir wenig bis gar keine, aber einen Termin mit dem MDK hatten wir schon und wir bekommen für unsere atypisch autistische Tochter nun neben dem SBA auch die Pflegestufe 1. Und zwar ab Antragseingang. Das lief alles total problemlos. Alle halbe Jahre muss das jemand kontrollieren kommen, aber das ist nur eine Formsache. Vielleicht kommts auch auf die KK an, wir sind bei der TK und da ist das alles völlig unproblematisch. LG maddia

von maddia am 24.03.2015, 13:54



Antwort auf Beitrag von Tristania1704

Bekommst Du auf jeden Fall!!! Wenn es abgelehnt wird, EINSPRUCH einlegen, Bei welcher KK bist Du denn? Ich habe mit meiner KK da keine Probleme gehabt, weil mein inzwischen 18-jähriger Sohn autistische Züge und Entwicklungsverzögerungen unklarer Genese hat. Und natürlich hast Du durch die Körperpflege Deines Kindes und besonderer Beaufsichtigung Mehraufwand!!!!!

von Stephie1704 am 28.06.2016, 12:23