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Ab wann Diagnose Asthma?

Thema: Ab wann Diagnose Asthma?

Momentan ein Thema das mich bewegt: ab wann bzw. ab welchem Alter spricht man bei Kindern von Astma? Sohn ist drei Jahre alt und momentan haben wir ein Dauerhustenproblem. Jeder kleine Schnupfen haut ihn um, sofort hört man es in den Bronchien wenn es blöd kommt hat er eine dicke spastische Bronchitis. Unser Kinderarzt sagt schon garnicht mehr was der kleine überhaupt hat. Diesen Winter gab es viel Cortison für ihn (momentan sehr viel für einen dreijährigen) und momentan auch wieder Salbutamol. Ich dachte das wächst sich noch aus, aber im Moment bin ich nicht mehr so positiv gestimmt. Dann hat sich der Kinderarzt verquatscht und sprach von Asthmaanfällen. Super- dann kam noch der gleiche Versprecher von meiner Mutter (hat auch beruflich mit Kindern zu tun). Ironischerweise wohnen wir noch in einem Kurort mit Schwerpunkt Allergien Asthma und die Kurgäste haben sich sehr amüsiert, weil das Kind ihr Husten so toll nachahmen konnte. Ab wann wart ihr gezielt bei einem Facharzt, bzw. ab wann wird von Astma gesprochen? Total verunsichert Winterkind

von Winterkind09 am 22.03.2013, 21:30



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Hallo! Hört sich an wie bei unserem Sohn ( is jetzt 10) hatte als Kleiner r auch jede Erkältung mit nachfolgender Bronchitis. Unser KA hat ihn auch gleich als " asthmatisch " bezeichnet und das volle Programm ( Cortison, Salbutamol...) aufgefahren. Da mir das zu unkritisch und zu pauschal erfolgte, außerdem bei jedem Infekt grundsätzlich ein Antibiotikum verordnet wurde( was ich auch geben würde, wenn es indiziert ist) haben wir den Arzt gewechselt. Ca. 4 Jahre haben wir mit ihm Elektroakupunktur nach Voll bei einem Arzt mit ihm gemacht, dann, als dieser ins Ausland ging, bei einem HNO eine homöopathische Konstitutionsbehandlung begonnen. Das machen wir seitdem mit Erfolg. Allerdings leidet er auch an einer starken Hausstaubmilbenallergie. Ich denke, die Gefahr bei häufiger Beonchitis besteht schon, dass es chronisch wird, bzw die Bronchialschleimhaut irgendwann hyperreagiert. Man sollte es also schon ernst nehmen. Ich würde auf alle Fälle einen KA mit dem Zusatz Allergologie besuchen, oder in einer Kinderklinik mal eine Asthmasprechstunde besuchen. Das haben wir auch gemacht. LG

von roxithro am 22.03.2013, 22:22



Antwort auf Beitrag von Winterkind09

Unser Kinderpulmonologe meinte, dass es letztlich keinen Unterschied zwischen Asthma und wiederkehrender obstruktiver Bronchitis gibt. Aber egal wie man es nennt, bei einem Großteil verwächst es sich dann irgendwann. Wir haben hier auch so einen Kandidaten. Wir inhalieren momentan mit Viani und aktuell auch wieder Salbutamol.

von Bajuli am 23.03.2013, 07:34



Antwort auf Beitrag von Bajuli

Hi, rein sprachlich ist es schon ein Unterschied, weil "obstruktiv" nicht zwingend gleich "spastisch" ist. Obstruktive Bronchitiden haben z. B. auch chronische Raucher, bei denen die Bronchen durch die jahrelange Nikotin- und Teerbelastung so stark geschädigt sind, dass sie nicht mehr normal elastisch sind. Bei Kindern entwickelt sich aber oft eine Spastik, die in Zusammenhang mit einer atopischen Vorbelastung steht, und ob dann von einer "spastischen Bronchitis" oder einem Bronchialasthma gesprochen wird, ist letztendlich nur Sprachkosmetik. In der Behandlungskonsequenz bleibt es sich aber gleich, ob man von Obstruktion oder Spastik spricht, beides sorgt eben für eine mechanische Behinderung, die den Luftaustausch erschwert. LG Nicole

Mitglied inaktiv - 23.03.2013, 07:44



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Hmmm... also der von mir zitierte Kinderpulmonologe behandelt ja nun eher selten ausgebrannte COPDler... Und die Kinderärzte können differentialdiagnostisch nicht zwischen rezidivierender obstruktiver Bronchitis, Inkektasthma und Asthma bei kleinen Kindern unterscheiden. Und therapeutisch ist es bis auf eine mögliche Allergenvermeidung ja sowieso irrelevant. Und eine Allergiediagnostik bis zu einem gewissen Alter ja auch mehr als fraglich.

von Bajuli am 23.03.2013, 11:27



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Ja, deshalb sage ich ja, dass es für die Behandlung keinen Unterschied macht, sprachlich aber schon ;-) Bin also grundsätzlich bei dir, auch wenn ich da manchmal etwas spitzfindig bin. Bin aber auch Sprachlerin, keine Ärztin, das erklärt es vielleicht :-) LG Nicole

Mitglied inaktiv - 23.03.2013, 12:33



Antwort auf Beitrag von Winterkind09

Hallo, Asthma hat nichts mit dem Alter zu tun, sogar Säuglinge können Asthma haben. Basistherapie ist, egal ob "nur" spastische /obstruktive Bronchitis oder Asthma halt inhalativ Corison und Salbutamol (oder ne ähnliche Substanz, gibt da ja mehrere). Wie gut kenn sich der KiA denn mit Asthma aus? Ich würde mit ihm mal sprechen und eben auch fragen, ob es nicht halt doch noch mal von einem Facharzt abgeklärt werden sollte. LGInge

von IngeA am 23.03.2013, 07:51



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Noch was: http://www.Patientenleitlinien.de/Asthma/asthma.html Das ist wirklich ausführlich :o) LG Inge

von IngeA am 23.03.2013, 07:55



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hallo, also unsere kleine Maus hat seit gut 2 Jahren Pseudo-Krupp, dacht ich. DENN, nachdem mein Kinderarzt NUR inhalieren wollte und sie das wirklich nur im äußersten Notfall mit sich machen ließ (dann mußte ich aber auch wirklich die ganze nacht mit ihr inhalieren, sobald wir aufgehört haben, wurde es wieder schlimmer), bin ich selbst zu einem Lungenfacharzt gegangen. Die Kleine ist jetzt 3 und er sagt mir auch, dass sie Infektasthma hat. jedesmal wenn sie antibiotika gekriegt hatte, ging es ihr etwas besser. Nun hat sie SINGULAIR Mini gekriegt. Ist ein Pulver dass sie täglich einmal einnehmen muss. Aber wie haben seit ende Januar nun nicht einmal Husten oder richtig schnupfen gehabt. Vorher waren es durchgehend und mind alles zwei Wochen, wenn sie eben keine Antibiotika gegeben hat. Im Notfall hab ich immer noch Rectodelt Zäpfchen und auch noch Inhalationslösungen da, aber bisher nicht mehr gebraucht. Frag mal nach!! LG

von magic-woman am 23.03.2013, 20:32



Antwort auf Beitrag von Winterkind09

Inhaliert ihr Cortison nur bei Bedarf oder auch zur Vorbeugung? Ich habe hier auch einen Kandidaten (3,5 Jahre) mit infektbedingten Asthma. In den letzten 2 Jahren wurde jeder Schnupfen zu einer obstruktiven Bronchitis und einmal auch zu einer Lungenentzündung. Wir inhalieren jetzt den 2. Winter vorbeugend mit Cortison, d.h. morgens und abends einen Hub über den Vortex. Bei einem akutem Infekt noch mit Salbu und Kochsalz über den Pari. Wir haben diesen Winter nur eine obstruktive Bronchitis gehabt und das obwohl mein Sohn alle 2 Wochen einen Infekt hatte. Das war ein Riesenfortschritt. Mein Kinderarzt ist Asthmatrainer. Wir haben neben der Behandlung auch die ganze Diagnostik von Allergietest und Blutuntersuchung durch. Mein Kinderarzt sagt, dass die Chancen gut stehen, dass sich das Infektasthma verwächst, solange er keine Allergien bekommt und wir im Winter das Bronchialsystem durch die Cortisontherapie beruhigen und entlasten.

von Zwerg1511 am 23.03.2013, 20:39



Antwort auf Beitrag von Zwerg1511

Also, die Kleine hatte bisher immer Salbutamol und Kochsalz inhaliert. Der Lungenarzt hat dann auch den Vortex mit Viani Mite verschrieben, aber des hat sie gar nicht mehr´gemacht. Kam gar nicht an sie ran damit. Daher haben wir jetzt eigentlich gar nicht mehr inhalieren müssen.Das Singulair kriegt sie 1x täglich in nem Joghurt und wie gesagt, wir hatte seit ende Januar nicht mal mehr Schnupfen oder Husten, trotz des Wetters. Einfach toll, aber der Kinderarzt hat ja nichts gefunden!!! Bin selbst zum Lungenarzt gegangen, da hatte er schon dumm geschaut. lg

von magic-woman am 23.03.2013, 21:41



Antwort auf Beitrag von Winterkind09

Hallo! Unser Kinderarzt ist Pneumologe und sagt immer, dieses 'Infektasthma' verwächst sich üblicherweise bis etwa fünf Jahre. So ab sechs gelten Kinder für ihn dann als 'richtige' Asthmapatienten. Mein Kleiner hat nach einer RSV-Infektion vor zwei Jahren ein hyperreagibles Bronchialsystem und ständig Husten. Er ist jetzt 2,5 Jahre und von Asthma ist bei uns (noch) keine Rede. Allerdings haben diese Kinder im späteren Leben ein höheres Allergie- und Asthmarisiko, so unser KiA, wobei nicht abschließend geklärt ist, ob tatsächlich das Asthma aus dem hyperreagiblen Bronchialssystem entsteht, oder die Anlagen von Allergien und Asthma dazu führen. Mach' Dich nicht verrückt, ich kenne auch viele Erwachsene mit Asthma, die gut damit leben!

von Charly0815 am 26.03.2013, 14:56