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ADHS/ Ritalin/ soziales Verhalten

Thema: ADHS/ Ritalin/ soziales Verhalten

Hallo Zusammen, ev. kann mir jemand weiter helfen. Ich habe folgende Fragen Betreff ADHS Kind: Hat sich durch die Gabe von Ritalin das soziale Verhalten eurer Kinder verbessert? Inwiefern? Habt ihr Therapien gemacht, welche eine gute Auswirkung auf das Sozialverhalten hatten? Ist es euren Kinder möglich Freundschaften zu erhalten? Besten Dank

von Sol omnibus lucet am 14.05.2013, 20:12



Antwort auf Beitrag von Sol omnibus lucet

Meine Tochter war vorher meist Außenseiter und hat jetzt Freunde. Vom Wesen her sehr sozial und gutmütig aber sie war eben "anders", grenzte sich aus und wurde ausgegrenzt, bekam Probleme in der Schule und da sie sich und andere ablenkte oder auch wegen der "Ausbrüche" hatte sie es vorher nicht leicht.

von mf4 am 14.05.2013, 21:10



Antwort auf Beitrag von Sol omnibus lucet

Bei uns nicht durch Ritalin, sondern durch Stattera: Vorher war sein Verhalten "autistisch": wenig Augenkontakt, soziales Lächeln. Unter Strattera ist er sozial viel "runder". Es gibt psychologisch geführte Spielgrppen, die sehr hilfreich sind.

von Sputnik am 14.05.2013, 22:21



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interessanterweise hatte mein Sohn, die ADHS-Diagnose kam, da war er ungefährt fünf Jahre alt, immer viele Freunde. Oder sagen wir es so, er hatte immer eine Schar Kinder um sich herum. Damals in München vielleicht nicht so, aber hier in Berlin (wir sind jetzt zwei Jahre hier) ist er tatsächlich ein sehr beliebter Schüler und sehr beliebter Freund. Trotz seiner Auffälligkeiten (Stören im Unterricht, ist der Klassenclown usw) hagelte es hier Geburtstagseinladungen, Übernachtungseinladungen usw. Es lief hier auch lange sehr gut, bis er in die 3. Klasse kam und dort auf dem Schulhof sehr oft durch Gewalt auffiel, die sich keiner erklären konnte. Und trotzdem hingen die Kids, und gerade die Mädchen!, an ihm wie die Kletten. Das ist auch heute noch so - inzwischen ist mein Sohn seit Dezember auf Medikamenten. Sein Freundeskreis ist eher größer als kleiner geworden. Die Kinder haben schon mitbekommen, dass der S immer mal "komisch" ist oder sehr laut oder mal ausrastet - es steckte aber selten ein böser Hintergrund dahinter. Inzwischen haben die Kinder aber auch mitbekommen, dass er nicht mehr so viel stört im Unterricht. Das ist aber auch das Einzige. Ansonsten kann ich nicht sagen, dass sich seine "soziale Komponente" irgendwie verändert hat, er geht halt nicht mehr bei jeder Kleinigkeit aufs Dach. Wir warten im Übrigen seit Monaten auf eine Verhaltenstherapie :( In der Schule ist er im Hort an einigen Tagen in einer separaten Gruppe, die sich mit I-Kindern beschäftigt. Auch dort fühlt er sich sehr wohl. Ich selbst finde - seit wir hier in Berlin sind - dass mein Kind eigentlich tatsächlich nciht das typische ADHS-Kind ist. Er hat ja die Diagnose ADHS hier in Berlin auch tatsächlich fast gar nicht bekommen. Das soll jetzt nicht bescheuert klingen, aber weißt Du, wie viele auffällige Kinder hier rumlaufen, die nicht diagnostiziert sind? Die vielleicht auch nichts haben, die aber eben sehr auffällig sind? Da ist mein Sohn mit seiner Diagnose tatsächlich noch unauffällig dagegen Geändert hat sich tatsächlich nicht sehr viel, muss ich sagen. Trotz mangelnder Konzentration waren die Leistungen in der Schule immer im oberen Bereich, oft Klassenbester. Selbst wenn mein Sohn vor der Klassenzimmertür saß wegen Störungen, er war trotzdem dann im Test derjenige mit noch zwei, drei Anderen, der die besten Leistungen ablieferte. Er ist einfach im Unterricht in sich "ruhiger" als früher, man erreicht ihn besser. In den Pausen lässt er sich nicht mehr provozieren, er mischt sich auch nicht mehr in Keilereien ein, die gar nicht seine sind. DAS hat sich geändert.

von Holzkohle am 14.05.2013, 23:58



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Wo möchtet ihr die Verhaltenstherapie machen? Im Spz ? Mir hat das zu lange gedauert, ich habe gesehen das mein Sohn unter seinem verhalten leitet ( er war oft traurig und fragte mich immer warum er so ist ). Unser Arzt , ein angesehener Prof. Aus dem kkh wo er getestet wurde, hat uns das izh empfohlen. Das läuft über das JA . Wir machen das jetzt nun über 2 Jahre , geht 2,5 , und ich bin ganz sehr zufrieden. Mein Sohn hat sich so verändert ,er hat sich weitestgehend selbst unter Kontrolle . Wir Eltern machen auch Training . Kannst ja mal googeln. Lg

von die liebe am 15.05.2013, 12:40



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bekommt dein sohn auch medikamente? ich finde das sehr interessant und danke für den hinweis @holzkohle: die medikamente bekommt er jetzt also wegen der pausen? ich finde deine erfahrungen münchen/berlin sehr interessant und bestätigt meine meinung über adhs. wie geht es euch jetzt mit den medikamenten?

von Osterhase246 am 15.05.2013, 13:56



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ich habe hier 2 unterschiedliche adhsler: Tochter jetzt 9 hat zwar einige Freunde , aber keine beste Freundin. hat sich vor denmedis immer selbst zurückgezogen und dann geheult niemand würde sie mögen... bekommt regelmäßig geburtstagseinladung mein sohn noch 7 hat KEINE Freunde, wurde noch NIE zu einem geburtstag eingeladen und hatte selbst auch noch nie das bedürfnis seinen mit anderen Kids zu feiern.... ist laut Lehrer in der klasse integriert und hat aber im Hort massive probleme und nach 2 jahren endlich mal 2-3 kids mit denen er spielt....am liebsten spielt er alleine.. vor medis war sein sozialverhalten aber wesentlich schlimmer, er konnte sich nicht verbal äußern wenn ihm zb was weggenommen wurden und ist dann ausgetickt und hat sachen um sich geschmissen

von lovemoni am 15.05.2013, 16:53



Antwort auf Beitrag von Osterhase246

Ja für die Schule nimmt er 10 mg medikinet ret. Wir waren mal bei 30 . Leider laufen die 2,5 Jahre bald aus . Wir haben soviel gelernt im izh , wissen im Alltag gut umzugehen mit ADHS. Diese Therapie ist sehr teuer und wird mit etlichen berichten und Kontrollen seitens des Jugendamtes finanziert.

von die liebe am 16.05.2013, 11:10



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wie hast du das angestellt? bist du zum jugendamt und die haben dir das vorgeschlagen?

von Osterhase246 am 16.05.2013, 13:41



Antwort auf Beitrag von Osterhase246

Der Vorschlag kam vom Prof. Ich bin dann mit einem Schreiben von ihm zum JA. War ein langer, harter Weg.

von die liebe am 16.05.2013, 14:25



Antwort auf Beitrag von die liebe

In erster linie war mein Ansprechpartner erstmal das izh natürlich . Hatte ein Kennen- lerngespräch und habe mit genau das Konzept erläutern lassen. Das verlief alles schnell und wir waren begeistert . Das izh hat mit uns Eltern zusammen den Antrag ausgefüllt . Die Bearbeitung dauert lange ..... Dann kamen erstmal Gespräche mit izh und JA und ohne izh und nur izh und Ja..... . Per Post bekamen wir dann das ok. Wir haben es nicht bereut . Mein Sohn hat kaum bis Super selten ausraster. Er stoppt sich von alleine ab wenn er mal merkt er flippt aus oder wir ihn darauf hinweisen.

von die liebe am 16.05.2013, 14:36