Hilfe für kranke und behinderte Kinder

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ADHS! Gymnasium überlegt Schulverweis

Thema: ADHS! Gymnasium überlegt Schulverweis

Hallo, Wir haben nun mit meinem 11 J. alten Sohn den typischen Leidensweg eines ADHS Kindes hinter uns. Sämtliche Ergo, Psycho, Familientherapien. Er hat auf Rat des Schulkonferenzes in der 5.Kl. zu Halbjahr in ein Gymnasium gewechselt. Dort sind die Verhaltensprobleme bei sehr guter bis guter Leistung aber nur "weitergeschoben". Mittlerweile droht ihm ein Schulverweis wegen seines Aggressiven Verhaltens. Vorweg: Wir können sehr gut mit der Schule reden, sie sind bis jetzt kooperativ. Er befindet sich mitten in der Diagnostikphase und wir brauchen einfach Zeit bis die Ergebnisse des psychlogischen Instituts vorliegen. Wir haben noch drei andere Kinder, die mittlerweile auch ziemlich unter den täglichen "Katastrophen" des Großen leiden... Die Kl.Lehrerin und die Schulleitung fragten mich allen Ernstes, ob wir schon über ein Internat für solche Kinder nachgedacht hätten!? Die Deutschlehrerin fragte nach Medikamenten... Ich möchte ihn jedoch nicht weggeben, damit ist es auch nicht gelöst. Die Medifrage geistert schon lange im Kopf herum, sind aber noch sehr skeptisch, wollen die Untersuchungen abwarten. Nun werde ich das Jugendamt und eine Erziehungsberatungsstelle erneut einschalten müssen (diese haben uns schon beim Schulwechsel etwas helfen können), sonst bekommen wir tierische Probleme mit der Schule... Bin einfach nur verzweifelt, wütend, hilflos...Er wurde lebenslang nur hin und hergereicht. Ihn aus der Familie und gewohnter Umgebung zu reißen wäre für mich und für ihn eine doppelte Strafe...Wem ging es ähnlich und kann mir darüber berichten, was uns jetzt nun erwartet??? Hat jemand von euch das Pro und Kontra von Medis mit dem befürwortenden Arzt durch und kann mit uns darüber reden? Evtl. jemand, die auf der weiterführenden Schule vom JA Hilfen zur Seite gestellt bekommen hat??? Lg hannahlea

Mitglied inaktiv - 06.09.2010, 10:41



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Wenn du hier etwas googles wirst du feststellen, dass alle ADHS Eltern sagen, dass sie es bereuen so lange mit den Medis gezögert zu haben. Dein Sohn sieht doch überhaupt kein Land mehr. Spring über deinen Schatten und versucht es mit den Medis, du wirst sehen, dein Sohn wird sich viel leichter tun. Falls nicht kann man die immer wieder aufhören.Über ein Internat würde ich jetzt sicher nicht nachdenken. Mein Sohn nimmt jetzt 2 Jahre Ritalin LA, er ist 12. Er hatte allerdings kein aggressives Verhalten war aber extrem unruhig und unkonzentriert und hat dadurch auch gestört. In der Grundschule war er der krasse Ausenseiter, in der Haupschule wurde er schon in der 5ten Klassensprecher. Mit den Noten ging es auch bergauf. Er verändert sich durch die Medis nur indem er strukturierter wird. Also nicht ruhiggestellt. Wenn du spezielle Fragen hast kannst du mich gerne anschreiben. Gruss Sabine

Mitglied inaktiv - 06.09.2010, 10:53



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Hallo, mein Sohn hat kein ADHS, sondern Asperger, dageben hilft gar kein Medikament. Wir haben ihn auf einem staatlichen Fördergymnasium untergebracht. Wäre er dort nicht genommen worden, hätten wir ihm eine Privatschule gesucht, wir hatten schon die Zusage eines privaten Gymnasiums. In der jetzigen Schule sind sie sehr bemüht und ich hoffe, er kriegt die Kurve. Er ist nicht aggressiv, im Gegenteil, sehr verträumt, oft abwesend, extrem langsam und umständlich., aber höflich, wissbegierig und pflegeleicht in der Schule. Ich würde mich mit einem guten Kinderpsychologen über die Medikation unterhalten, falls ihr das ablehnt, würde ich vielleicht nach einer anderen Schule suchen, die solche Kinder "handlen" kann. LG Kathrin

Mitglied inaktiv - 06.09.2010, 11:37



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Hi, zum Thema Medikamenten solltet Ihr mit Eurem Sohn und natürlich mit den Ärzten die Pros und Contras abwägen. Dazu will ich jetzt gar keinen Rat abgeben. Wir haben beim Jugendamt eine pädagogische Fachkraft (Sozialpädagogin) als Schulbegleitung beantragt und durchbekommen. Und das ist Gold wert. Allerdings dürfte das ohne entsprechende Gutachten und Diagnosen eventuell schwer werden. Erkundige Dich mal über eine solche Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII. Vielleicht ist dies ein guter Weg. LG

Mitglied inaktiv - 06.09.2010, 17:29



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Danke für eure Antworten!! Ja, genau, die Eingliederungshilfe, es wird hier bestimmt ein Kampf, aber an sowas habe ich auch gedacht. Kannst du mir nicht bitte dazu etwas schreiben, wie es bei euch funktioniert, was sie genau macht, wie seid ihr dazu gekommen usw.? Würde mich sehr drüber freuen...Gerne per pn...Grüße hannahlea

Mitglied inaktiv - 06.09.2010, 18:15



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Mitglied inaktiv - 07.09.2010, 19:30



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Mitglied inaktiv - 08.09.2010, 19:55



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Hallo, wenn das Kind so unter dem eigenen Verhalten leidet und nie zur Ruhe kommt, können Medikamente mit belgeitender Therapie dabei helfen, wieder klar zu kommen. Es wäre ja auch schön, wenn er nicht mehr ständig auffällt - was ja bei Begleitung der Fall wäre, wobei Einzelfallhelfer auch nicht speziell ausgebildet sind und u.U. vom Regen in die Traufe führen! Wie blöd ist das denn am Gymnasium, wenn da einer auf Dich "aufpasst", weil Du Dich nicht im Griff hast. Hatte selbst schon einige ADS-Schüler, für jeden ist ewtas anderes richtig (es existieren auch Broschüren für Lehrer, die "Überlebenshinweise" geben), es gibt tatsächlich auch Kinder, die in einem Internat besser aufgehoben sind als zuhause. Aber das muß, wie gesagt, individuell entschieden werden. Auf jeden Fall denke ich, wenn das Kind so leidet, sind Medikamente (mit Therapie, niemals nur medikamentös behandeln) momentan das geringere Übel. Alles Liebe für die Zukunft!

Mitglied inaktiv - 07.09.2010, 11:04



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Danke für eure Beiträge!! Es hilft mir schon etwas weiter, gerade der Gedanke, wie blöd es auf´m Gymi ist, noch mehr durch einen Begleiter aufzufallen, hat uns schon eine schlaflose Nacht bereitet... Heute sind wir ein kleines Stückchen bei der Diagnostik weitergekommen, nä. Woche gespräch mit JA und Schule...werde dann mich mal melden...Grüße hannahlea

Mitglied inaktiv - 08.09.2010, 19:50