Was zeichnet ein "Babyfreundliches Krankenhaus" aus?

Was zeichnet ein 'Babyfreundliches Krankenhaus' aus?

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Die Zertifizierung als "Babyfreundlich" geht auf eine internationale Initiative von UNICEF und Weltge­sundheits­organisation (WHO) zurück.

Diese hat die B.E.St.®-Richtlinien entwickelt, die eine Klinik zu erfüllen hat, um das Qualitätssiegel "Babyfreundlich" zu erhalten. B.E.St.® steht für "Bindung", "Entwicklung" und "Stillen".

Im Kern geht es darum, die Bindung zwischen Eltern und Kind von Anfang an zu schützen und zu fördern: Die junge Familie und ihre Bedürfnisse sowie intensive Stillförderung stehen im Vordergrund - und alle Abläufe im Krankenhaus sind soweit wie möglich darauf ausgerichtet.

Welches Krankenhaus kann das Zertifikat bekommen?

Die Auszeichnung als "Babyfreundlich" kann jede Geburts- oder Kinderklinik erwerben, welche die entsprechenden Voraussetungen nachweisbar umsetzt. Für eine Geburtsklinik bedeutet das unter anderem:

  • 1. Die B.E.St.®-Richtlinien werden regelmäßig mit allen Mitarbeiterinnen besprochen.
  • 2. Alle Mitarbeiterinnen werden regelmäßig geschult und nehmen an Fortbildungen teil, damit sie die Richtlinien im Alltag auch umsetzen können.
  • 3. Die Klinik informiert die von ihr betreuten werdenden Mütter darüber, wie wichtig die Entwicklungs- und Bindungsförderung sind und wie das Stillen diese unterstützen kann.
  • 4. Sofort nach der Geburt können Mutter und Kind ununterbrochenen Hautkontakt haben und ausgiebig miteinander kuscheln. Am besten mindestens eine Stunde lang oder bis nach dem ersten Stillen.
  • 5. Die Mütter erfahren, wie sie ihr Baby am besten anlegen und die Milchproduktion aufrecht erhalten. Das gilt auch, falls sie von ihrem Kind aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend getrennt sind.
  • 6. Neugeborene bekommen neben der Muttermilch nur dann weitere Flüssigkeit oder Nahrung, wenn medizinische Gründe dies erfordern.
  • 7. Die Klinik ermöglicht 24-Stunden-Rooming-in, damit Mutter und Kind rund um die Uhr zusammensein können.
  • 8. Jede Mutter wird ermutigt, ihr Kind nach Bedarf anzulegen; oder, falls das Baby die Flasche bekommt, diese Mahlzeiten nach Bedarf zu geben.
  • 9. Gestillte Kinder bekommen keine künstlichen Sauger.
  • 10. Die Mütter erhalten Informationen über Stillgruppen und andere Mutter-Kind-Gruppen. Das Team ermutigt sie außerdem, bei Bedarf selbst eine solche Gruppe zu gründen.

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