Die erste Zeit mit einem Baby ist aus ganz unterschiedlichen Gründen eine sehr spannende Zeit. Was jungen Eltern erfahrungsgemäß besonders zu schaffen macht ist, dass die Kleinen noch keinen erkennbaren Rhythmus haben, sondern sich rund um die Uhr melden.
Anfangs bleibt dir allerdings nichts anderes übrig, als dich erst einmal darauf einzulassen. Die meisten Neugeborenen melden sich etwa alle zwei bis vier Stunden. Das ist völlig normal, denn die Kinder stecken mitten in der Umstellung auf die neue Lebensumgebung: Es ist alles viel lauter und heller, dein Kind nimmt neue Gerüche wahr, der Darm arbeitet das erste Mal ... Hinzu kommen Hormonumstellungen sowie in der Folgezeit immer wieder Wachstumsschübe, Entwicklungsschritte des Verdauungssystems und so weiter. All das kann den endlich halbwegs eingespielten Rhythmus deines Babys prompt wieder durcheinanderbringen: Du hast dich gerade daran gewöhnt, dass dein Kind sich in bestimmten Abständen meldet - schon ist wieder alles anders.
Das ist anstrengend. Doch es ist sinnvoll, den Kindern Freiraum zu geben, statt zu versuchen, sie von Anfang an in einen festen Rhythmus zu drängen. Babys, die ältere Geschwister haben, passen sich meistens sowieso recht schnell: Ist kein Babysitter da, müssen sie schon früh zu vielen Unternehmungen mitkommen. Häufig übernehmen diese Babys dann mit der Zeit den Rhythmus der Familie.
Für Eltern und Kind ist es auf alle Fälle hilfreich, wenn sich zumindest abends bald eine halbwegs feste Bettgehzeit einspielt. Rituale helfen schon jungen Babys dabei, zu einer bestimmten Uhrzeit, etwa zwischen 19 und 20 Uhr, ins Bett zu gehen. Solche Rituale kannst du von Anfang an einführen. Etwa, indem du das Zimmer abdunkelst und leise mit deinem Kind redest. Eventuell läuft ganz leise beruhigende Musik oder du singst deinem Baby etwas vor - manchmal haben auch ältere Geschwister Lust, dem Kind kurz etwas vorzulesen. Ein in ihrer Gegenwart laufender Fernseher oder abendlicher Besuch wirken auf die Kleinen hingegen eher aufputschend. Es ist übrigens sinnvoll, Babys einen Schlafanzug anzuziehen, denn die Tageskleidung riecht anders als die Schlafsachen. Da Babys ausgesprochene Sinneswesen sind, sind solche Signale sehr hilfreich für sie.
Es entlastet dich, wenn dein Kind früh lernt, in seinem eigenen Bettchen einzuschlafen. Sonst kuscheln Mama oder Papa oft sehr lange mit den Kleinen, damit diese einschlafen. Dann bleibt nicht mehr viel Zeit zum Entspannen. Außerdem können sich Kinder, die im eigenen Bett einschlafen, besser orientieren, wenn sie zwischendurch mal kurz aufwachen: Sie wissen dann, wo sie sind und werden nicht so leicht unruhig.
Mit sechs bis acht Wochen sind Kinder tagsüber zunehmend wacher, möchten beschäftigt werden und schlafen nicht mehr so viel. Ab jetzt kannst du versuchen, deinem Kind abends zwischen 22 und 23 Uhr die letzte Still- oder Fläschchenmahlzeit zu geben. Oft melden sich die Kinder dann noch einmal in der Nacht und danach erst wieder in den Morgenstunden - eine Chance, allmählich einen geregelten Nachtrhythmus zu entwickeln. Für die Eltern ist meistens der ungestörte Schlaf zwischen 1 und 3 Uhr besonders wichtig, um genügend Tiefschlaf zu bekommen.
Durch das Gewöhnen an die Bettgehzeit und einen gewissen Nachtrhythmus kommt es mit etwas Glück so weit, dass dein Kind irgendwann einmal die Nachtmahlzeit überspringt. Das heißt, es trinkt zum letzten Mal zwischen 22 und 23 Uhr und dann erst wieder in den frühen Morgenstunden. Folge tagsüber ruhig weiterhin dem Rhythmus deines Kindes, der sich meistens von selber einpendelt. Das hilft, den Tag entsprechend den Bedürfnissen deines ja noch sehr jungen Kindes zu gestalten.