Frage: zu viel MM?

Hallo, Sehr geehrte Frau Höfel mein Sohn ist 5 Monate alt. Er ist sehr sehr groß mit 78 cm und wiegt 10kg. Die Kinderärztin meint aber es sei ok weil er schon mit Gast 5 Kilo zur Welt kam und in der Familie meines Mannes alles große Menschen und Babys sind/waren. Er trinkt 5 Malzahlten Muttermilch mit 210ml ( durch flache und Stillproben). Ich habe das Gefühl das er nicht mehr satt wird weil er sich jetzt häufig nachts meldet was er vorher nicht getan hat. Auch Tee, kuscheln, singen und andere Sachen helfen dann nicht er hat wirklich Hunger. Sollte ich die einzelnen Mahlzeiten steigern. Ich pumpe alle 4 Stunden 270 ml ab. Vielen Dank für die Antwort

von Anni-Klein am 08.11.2015, 19:58



Antwort auf: zu viel MM?

Liebe Anni-Klein, bleiben Sie entspannt! Das Verhalten Ihres Kindes ist völlig normal! Schlaf ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig! In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder! Kein Grund für Verzweiflung! Lesen Sie bitte dazu das "Emotionale Bewusstsein" bei Dr. Posth hier bei RuB. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 08.11.2015