Hallo,
meine Tochter Sophia steckt in einer schwierigen Phase und ich weiß im Moment nicht so recht weiter bzw. wie ich ihr helfen kann.
Seit Juni schläft sie jede Nacht durch (von 19 Uhr bis 7 Uhr), aber seit 2 Wochen wird sie wieder 1-2 x die Nacht wach und läßt sich auch nur schlecht beruhigen. Eine Stunde sind wir meistens wach, bis sie wieder einschläft. Letzte Woche hatte sie zwei Tage lang Fieber (zum Teil bis zu 39° C) und war nachts auch total heiß und hatte sichtlich Schmerzen bei den oberen beiden Zähnen. Das Zahnfleisch ist auch bei beiden Zähnen dick. Die Schmerzen waren aber nach 3 Tagen wieder weg, jedenfalls hat sie nicht mehr so geweint. Trotz allem sind die Nächte nicht besser. Ich habe mal in dem Buch "Oh je ich wachse" nachgeschaut und gesehen, dass Babys um die 55. Woche herum einen Wachstumsschub haben und Probleme machen könnten. Meine Tochter ist in der 53. Woche, also mittendrin. Wie genau kann ich meiner Tochter helfen und was denken Sie hat sie? Zähne oder Wachstum oder beides? Im Moment lernt Sophia auch sehr viel.
Ein weiteres Problem ist, dass sie sich nachts nur mit Fläschchen ins Bett legen lässt. Zumindest bei meinem Lebensgefährten und mir. Wenn die Großeltern sie legen, braucht sie keine Flasche. Ich denke, sie tanzt uns da ein wenig auf der Nase rum und testet, was sie erreichen kann. Sollten wir Sophia einfach mal schreien lassen?
LG Petra
Mitglied inaktiv - 23.10.2009, 21:00
Antwort auf:
Wachstumsphase? Zähne?
Liebe Petra,
ich fange mit dem Letzteren an: nein, nicht schreien lassen, sondern die Milch in den nächsten Wochen alle 5 Tage mit 10% mehr Wasser anrühren! Irgendwann geht Sie dann nur noch mit Wasser ins Bett - oder wenn es Ihr nicht mehr paßt eben ohne!
Ein Machtkampf mit Schreien stärkt zwar für den Moment Ihre Position, aber Ihr Kind versteht nicht, was passiert ist! Da ist nur der Verlust und keine Aufmerksamkeit.
Helfen können Sie nur, indem Sie gelassen bleiben!
Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Brust, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt.
Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab wann ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (lassen Sie sich nichts einreden!)!
"Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen."
Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen.
Es bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 24.10.2009