Frage: Ungefragte Muttermunderweiterung üblich?

Hallo, ich war heute beim Frauenarzt und habe mich mit der Arzthelferin unterhalten, dabei habe ich erzählt das mir in der letzten Schwangerschaft ungefragt der Muttermund vom FA geweitet wurde bzw. das da was gelöst wurde. Dabei dachte ich das er nur nach dem Muttermund "kucken" will und habe erst hinterher erfahren das er den Muttermund geweitet hat. Deswegen hat das auch so weh getan und danach hatte ich wilde Wehen die ich nicht einorden konnte, darauf hätte ich sehr gern verzichtet. Deswegen habe ich den Frauenarzt auch gewechselt und der ist jetzt in Rente gegangen und sein Sohn hat die Praxis übernommen. Nun meinten die Arzthelferin da der alte FA auch immer gefragt hat: "Wollen wir mal kucken wie weit der Muttermund auf ist?" meinte aber damit das er jetzt den Muttermund weitet. Die meisten Frauen haben sich hinterhr beschwert über Schmerzen, Blutungen, eine ist humpelnd beim FA rausgegangen. Die Praxis Hebamme war total sauer auf den Doc und und hat die Frauen dann auch vorgewarnt. Aber bei den Frauenärzten aus der ältern Generation sei es wohl so üblich das sie ungefragt den Muttermund weiten, so die Arzthelferin. Die Hebammen sind total dagegen das der Frauenarzt das macht, vor allem ungefragt und ohne vorherige Aufklärung. Daher wollte ich mal fragen was sie dazu meinen ob so eine Muttermunderweiterung wirklich nötig ist? Ich fü meinen Teil werde den FA vorsichtshalber sagen das ich auf keinen Fall mehr eine Muttermunderweiterung haben will, wenn dann soll er wirklich nur kucken wie weit der Muttermund auf ist. Vielen Dank und Lg Wolfskin

Mitglied inaktiv - 25.01.2010, 20:30



Antwort auf: Ungefragte Muttermunderweiterung üblich?

Liebe Wolfskin, ich warte auf den Tag, wo endlich eine Frau den Mut hat, dem Gyn bei einer (unangekündigten) Eipollösung den Fuß ins Gesicht zu setzen (auch unangekündigt). Kollegin Andrea hat es einmal so beschrieben: "Durch eine Eipollösung können manchmal Wehen ausgelöst werden, aber beileibe nicht immer. Was viel häufiger geschieht: es treten "wilde Wehen" auf, unkoordinierte schmerzhafte Kontraktionen, die nicht eröffnungswirksam sind, außerdem häufig Blutungen. Schmerzhaft ist die Lösung dann, wenn der Muttermund noch fast zu ist und allgemein noch keine rechte Wehenbereitschaft herrscht. Der Vorgang selber ist wie eine rabiate vaginale Untersuchung: es wird mit dem Finger in den Muttermund eingegangen und versucht, Fruchtblase und Gebärmutter voneinander zu lösen. Dabei ist ein ungewollter Blasensprung nicht ausgeschlossen. Grundlos oder vor ET sollte das auf keinen Fall geschehen, danach auch nur, um eine ev. Geburtseinleitung vorzubereiten. Also: Finger weg von der Schwangeren in den letzten Wochen!" Ich könnte es nicht besser beschreiben. Um Ihre Frage zu beantworten: nein, eine Eipollösung ist NICHT nötig! Und sagen Sie Ihrem Gyn ruhig, dass die Vorgehensweise seines Vaters bei Ihnen (durch ihn) nicht erwünscht ist! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 26.01.2010



Antwort auf: Ungefragte Muttermunderweiterung üblich?

mein FA hat das bei mir auch gemacht, am ET, und auch mit exakt denselben Worten ("mal nach dem MM schauen"). Es war meine erste Schwangerschaft, und ich war relativ ahnungslos... Dass es wahrscheinlich eine Eipollösung war, hab ich erst im KH von einer der Hebammen erfahren. In der Nacht ist dann die Fruchtblase geplatzt, und nach endlosen Wehen wurde meine Süße mittags per KS geholt, weil kein Geburtsfortschritt erkennbar war (und - vor allem -auch weil sie die NS um den Hals und kein gutes CTG hatte). Die Schmerzen, wenn meine Kleine von innen und die Hebamme im KH von außen gegen den Muttermund gedrückt hat, der sich einfach nciht weiten wollte - die waren schlimmer als jeder Wehenschmerz. Allerdings hatte mein FA wohl noch einen nachvollziehbaren Grund, warum er die Eipollösung gemacht hat, meine Plazenta war überreif und es war seit geraumer Zeit zu wenig Fruchtwasser da; mein Baby wurde nicht mehr ausreichend versorgt. Ich hätte mir nur gewünscht, dass er es mir sagt. Ich habe es schon immer gehasst, von Ärzten bevormundet zu werden. Ob wohl die Eipollösung mit dem mangelhaften Geburtsfortschritt zusammenhängt? Vielleicht waren wir einfach noch nicht so weit?

Mitglied inaktiv - 27.01.2010, 13:36