Hallo Frau Höfel,
Meine Tochter ist 8 Monate alt.
Sie wird nach Bedarf gestillt und schläft mit uns im Familienbett. Sie hat in den ersten Monaten sehr viel geschrien und wurde von mir und meinem Mann dann herum getragen und/oder von mir mit der Brust beruhigt.
Seit etwa 4 Monaten schläft sie Nachts noch schlechter als vorher (ca. 4 h am Stück). Teilweise schläft sie 30 min., max. 1,5 h am Stück und wacht dann auf und schreit. Beruhigen kann man sie nur mit stillen oder aufstehen und tragen.
Jetzt wollte ich versuchen, sie ohne stillen und tragen abends zum einschlafen zu bringen.
Allerdings wenn ich sie ins Bett lege, mich daneben setzte spielt sie erst noch (drehen krabbeln, hochziehen) und fängt dann irgendwann an zu meckern. Nach weiteren Minuten fängt sie an zu schreien. Ich rede mit ihr, streichel sie, sie hört dann nicht auf zu schreien, sogar nicht, wenn ich sie sitzend auf den Arm nehme. Ich muss stillen oder aufstehen.
Ich weiß einfach nicht wie lange ich sie abends und nachts alle Stunde stillen oder tragen kann.
Haben Sie eine Idee warum sie sich nicht beruhigt obwohl ich da bin? Oder muss ich da einfach weiterhin durch?
Vielen Dank und viele Grüße
HaFeMa
von
HaFeMa
am 06.11.2016, 08:05
Antwort auf:
Schlafprobleme mit 8 Monaten
Liebe HaFeMa,
Ihr Kind beruhigt sich nicht, weil Sie da sind (Bitte nicht falsch verstehen!)!
Ihr Kind soll schlafen. Das "Spiel" beginnt: Drehen, Rollen, Hochziehen. Das Spiel wird langweilig oder das Kind möchte etwas anderes: Weinen. Nicht die gewünschte Reaktion: Schreien. Nicht die gewünschte Reaktion: Schreien. Auf dem Arm, Gehen, Schaukeln oder Stillen. Die gewünschte Reaktion erreicht. Ende des "Spiels".
Hier wäre eine Möglichkeit an irgendeiner Stelle zu unterbrechen. Nicht aus dem Bett nehmen (aber da sein), sofort nochmal stillen oder das Kind länger auf lassen. Ja, das ist ein paar Abende Stress und sollte auch nur wohl überlegt eingesetzt werden (d.h., Sie müssen sich sicher sein, dass Sie das aushalten!).
Kinder lernen in diesem Alter unglaublich viel. Von daher versichern sie sich auch ständig Ihrer Umgebung. Das heißt aber nicht, dass Sie auch jedes Mal die Brust bekommen müssen. Ein Schnuller tut es auch (dieser sollte allerdings das Bett nicht verlassen. Sonst wird er schnell langweilig und alles fängt von vorne an).
Stillen ist nur solange legitim, wie es für beide Seiten komfortabel ist. Wenn das für Sie nicht mehr der Fall ist, dann dürfen Sie etwas ändern! Z.B. das Kind ins eigene Bett schaffen und den Vater für die erste Wachphase einsetzen. Dieser kann nicht stillen, sondern nur Schnuller oder Wasser aus dem Becher anbieten.
Was Sie ändern, sollten Sie vorher gut überlegen. Aber dann tun - ohne schlechtes Gewissen.
Sie können natürlich auch bei Ihrem Vorgehen bleiben. Irgendwann wird sich das Schlafverhalten von selber ändern.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 07.11.2016
Antwort auf:
Schlafprobleme mit 8 Monaten
Bin keine Fachfrau, wollte aber auch ein bissl helfen: Ich finde nicht, dass Deine Tochter nachts sooo schlecht schläft. Sie schläft ja immerhin oft vier Stunden am Stück. Meine Kinder kamen in diesem Alter locker drei bis sechs Mal pro Nacht.
Du hast Deine Tochter vielleicht ungewollt daran gewöhnt, beim Stillen einzuschlafen, so dass sie es ohne nicht schafft. Das war bei mir genauso, beim ersten Kind passiert das leicht. Mein zweites Kind habe ich zwar abends auch gestillt, es aber immer bewusst wach hingelegt. So lernte mein Sohn, selbst einzuschlafen, und zwar ohne Schreien - einfach so und von Anfang an. Ist ein Kind aber erstmal ans Einschlafstillen oder auch Getragenwerden gewöhnt, ist es schwer, ihm das wieder abzugewöhnen, wenn man es nicht schreien lassen will (und das wollte ich auch nicht).
Letztlich ist es auch ein bissl Glückssache, wie oft ein Baby nachts wach wird oder wie schnell es abends einschläft. Es hängt vom Typ des Kindes ab. Du bist aber mit Deiner Tochter nicht allein, die allermeisten Babys und Kleinkinder schlafen nicht problemlos ein. Und dass sie durchschlafen, ist von der Natur gar nicht vorgesehen und kommt daher eher selten vor. Wissenschaftler glauben: Babys wachen nachts auf, um sich rückzuversichern, dass die Mama da ist und sie beschützt werden. Dies stärkt ihr Urvertrauen und ihre Bindung an Mama oder Papa.
Es ist generell leider einfach so, dass die Babyzeit die anstrengendste Zeit überhaupt ist, in keiner Lebensphase war ich jemals so fertig wie damals, als die Kinder Babys waren. Ich war immer heilfroh, wenn die ersten zwei Jahre herum waren. Klar ist es auch eine schöne und reiche Zeit, aber wirklich romantisch ist sie nicht, sondern phasenweise irre schlauchend.
Ganz konkret finde ich übrigens, Du machst alles richtig! Du kannst weiterhin immer wieder versuchen, Deine Maus wach hinzulegen und sie dabei streicheln und bei ihr bleiben. Vielleicht kannst Du die Wartezeit, bis Du sie dann doch wieder aufnimmst oder stillst, jedesmal ein klitzekleines Bisschen verlängern, so dass sie sich mit der Zeit doch daran gewöhnt. Da muss man sicher eher in Wochen als in Tagen kalkulieren, aber vielleicht klappt es doch.
Dass sie sich nachts meldet und dann Deine Zuwendung oder auch Milch möchte, kann man dagegen nicht abtrainieren, es ist ja ein ganz normales Bedürfnis für ein Baby im ersten Lebensjahr!
LG
von
Banu28
am 06.11.2016, 14:53
Antwort auf:
Schlafprobleme mit 8 Monaten
Vielen Dank Banu,
Leider schläft sie aber seit 4 Monaten nicht mehr 4h am Stück sondern max. 1,5h. Mit 4 wäre ich schon super glücklich. Aber danke für deine Worte.
von
HaFeMa
am 06.11.2016, 20:23
Antwort auf:
Schlafprobleme mit 8 Monaten
Hallo, ich bin gerade auf deinen alten Beitrag gestoßen und habe momentan auch das gleiche Problem.
Mittlerweile sind ja 4 Jahre vergangen. Wie hat sich das Problem gelöst?
Danke :)
von
TinaBaby
am 03.08.2020, 14:50