Guten Abend
hab mal ne frage, unser kinderarzt hat uns geraten bis ende des 6monat nur das fläschchen zu geben (aptamil HA1) er meinte zu früh mit beikost anzufangen könnte allergien auslösen, darf ich meiner kleinen (3 1/2monate) zusätzlich milchbrei mit keks und was es da so gibt, jetzt schon geben denn das ist ja kein obst und gemüse das könnte doch nicht schaden oder?
Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 00:22
Antwort auf:
milchbrei??
Liebe Klara,
Gratulation zu diesem Kinderarzt! Endlich mal einer, der nicht der Meinung ist, dass man schon nach dem 4. Monat beifüttern muss!
Ich weiß, dass es ganz doll in den Fingern juckt, aber tun Sie Ihrem Kind (und vor allem seinem Verdauungssystem) den Gefallen und füttern die Flaschennahrung.
Mit 3 1/2 Monaten ist es definitiv zu früh für Beikost - und dazu gehört auch Milchbrei! Dieser Brei ist mit Zucker und Aromen versetzt - und das hat im Kindermagen noch nichts zu suchen.
Hier noch einmal die Zeichen für den Zeitpunkt der Beikost:
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger.
Muttermilch/HA-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist."
Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 18.06.2009
Antwort auf:
milchbrei??
Hallo,
nein, auch das ist Beikost. Darin ist zB Weizen und Milcheiweiß, beides allergene Stoffe.
Mal abgesehen davon sind Fertig-Milchbreie voller Zucker und oft auch mit künstlichen Aromen und als Beikost eigentlich gar nicht geeignet.
Mit 3,5 Monaten ist deine Tochter noch viel zu jung für jede Art von Beikost, auch für Babykekse u.ä.
Sie braucht nur Milch und sollte auch nur Milch bekommen!
LG,
Silke
Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 00:30