hallo
hatte vor kurzem wegen des haare färbens in der stillzeit gefragt ud sie meinten, so lange man e snicht oral "aufnehmen würde" ginge es. gut es wird keiner das zeug oral aufnehmen ;)
ich habe allerdings einen bericht von einem arzt gefunden in dem steht ich kopiere
es gibt nach heutigem stand keinen gesicherten hinweis dass die anwendung von haarfärbemitteln in der schwangerschaft sowie stillzeit zu schädigungen des kindes führt. gesichert ist, dass einige der verwendeten chemilkalien über die kopfhaut der mutter in den körper aufgenommen werden und sowohl in der muttermilch , als auch im fettgewebe des gestillten babys nachweisbar sind.
einen ähnlichen stand las ich auf einer anderen seite. dass die chemikalien in haarfärbemitteln krebserregend sind und das erbgut verändern oder schädigen kann. und diese halt sowie oben auch in der muttermilch und im fettgewebe des babys nachgewiesen wurden.
das klingt n icht gerade unbenklich für mich und nicht wie ein freifahrtschein fürs haare färben.
oder wie meinen sie das?
lieben gruß
von
anjaschl
am 14.09.2011, 11:53
Antwort auf:
haare färben in der stillzeit "die zweite"
Liebe anjaschl,
"Haarfärbemittel können eine Vielzahl von Substanzen enthalten, von denen ich einige wichtige Stoffe erläutern möchte.
Langkettige Alkohole wie Cetearylalkohol, Cetylstearylalkohol dienen zur Herstellung von Emulsionen. Bei lokaler Anwendung sind außer Überempfindlichkeitsrekationen der Haut keine Komplikationen beschrieben.
Bei Oleth-30 handelt es sich um Polyethylenglykolether mit Ölsäure, die ebenfalls nicht im Verdacht einer embryotoxischen Wirkung stehen. Entsprechendes gilt für die Polyethylenglykolether Ceteth-5, Ceteareth-7, PEG-2-Stearat.
Für Bleichmittel wie Ammoniumhydroxid und Wasserstoffperoxid liegen bei lokaler Anwendung ebenfalls keine Hinweise auf eine embryonale Schädigung vor.
Ethanolamin wird als Lösungsmittel in der Industrie und in Haarpflegemitteln eingesetzt. Nach lokaler Anwendung bei trächtigen Ratten und Kaninchen zeigten sich selbst bei maternal toxischen Dosen von 225 bzw. 75 mg/kg/d keine Hinweise auf eine embryonale Schädigung (Liberacki et al 1996). Füttert man trächtige Ratten mit hohen Dosen von Ethanolamin (50 bis 500 mg/kg/d) treten dosisabhängige Vergiftungserscheinungen bei Mutter und Embryo auf, ohne daß spezielle Fehlbildungen ausgelöst werden (Mankes 1986).
Der aromatische Alkohol Resorcin ist in Dermatika zur Behandlung von Akne, Seborrhoe, Ekzemen und Psoriasis, aber auch in Kosmetika und vielen Produkten der chemischen Industrie enthalten. Bei Ratten und Kaninchen zeigten sich unter Resorcin 40 bis 500 mg/kg/d bzw. 25 bis 100 mg/kg/d keine fruchtschädigenden Effekte (DiNardo et al 1985; Spengler et al 1986). Das Collaborative Perinatal Project stellte bei 118 Schwangeren keinen Anstieg angeborener Anomalien nach Behandlung mit Resorcin fest, wobei jedoch nur 18 Patientinnen im ersten Schwangerschaftsdrittel exponiert waren (Heinonen et al 1977).
Die drei Aminophenol-Isomere m-, o- und p-Aminophenol werden zum Färben der Haare verwendet. Wie andere Anilinderivate können sie bei Aufnahme in die Blutbahn zu Methämoglobinämie führen (Harrsion & Jollow 1987). In Tierversuchen wurde eine Aufnahme von 11% des p-Aminophenol über die Haut nachgewiesen (Elder 1988). p-Aminophenol, in geringerem Umfang auch o- und m-Aminophenol, führten in Laboruntersuchungen teilweise zu Erbgutveränderungen (Eiche et al 1990, Elder 1988). Inwieweit diese Resultate eine Bedeutung für die menschliche Fortpflanzung besitzen, ist nicht geklärt. Unter Fütterung von trächtigen Ratten mit p-Aminophenol stieg die Fehlbildungsrate nicht an (Burnett 1989). Erst bei maternal toxischen Dosen von 250 mg/kg/d wurden fruchtschädigende Effekte beschrieben (Elder 1988). Es kam zu Defekten an Schädel, Skelett und Darm. Unter Fütterung von Ratten mit m-Aminophenol trat selbst in maternal toxischen Dosen keine Zunahme von Fehlbildungen auf (Re 1984). Eine Studie an Hamstern mit allen drei Isomeren führte bei parenteraler Gabe von p- und o-Aminophenol zu vermehrten Fehlbildungen, jedoch nicht bei m-Aminophenol (Rutkowski & Ferm 1982).
In Tierversuchen mit Ratten wurden handelsübliche Haarfärbemittel, die vor allem Substanzen aus der Klasse der Phenylendiamine enthalten, dem Futter zugesetzt. Unter Dosen bis zu 7.800 ppm ergab sich kein Anhalt für eine Fruchtschädigung. Ähnliche Resultate fanden sich bei Kaninchen unter Fütterung mit Dosen bis 97,5 mg/kg/d (Wernick et al 1975). Marks et al. (1981) injizierten trächtigen Mäusen 2-Nitro-p-Phenylendiamine (2-NPPD), 4-Nitro-o-Phenylendiamin (4-NOPD) und 2,5-Toluendiaminsulfat (2,5-TDS) in das Subkutangewebe. Erst bei maternal toxischen Dosen traten unter 2-NPPD (160 mg/kg/d) und 4-NOPD (256 mg/kg/d) Defekte wie Gaumenspalten und Myokardschäden auf. 2,5-TDS verursachte unter 64 mg/kg/d keine Anomalien. DiNardo et al. (1985) verabreichte trächtigen Ratten fünf oxidative Haarfärbemittel über das Futter, ohne fruchtschädigende Effekte zu erkennen. Diese Färbemittel enthielten folgenden Substanzen: 4,4-Diaminodiphenylsulfat (50 mg/kg/d), N-(2,-hydroxyethyl)-4-nitro-o-p-phenylendiamin (200 mg/kg/d), 2,3-Dihydroxynaphthalen (450 mg/kg/d), N,N-Dimethyl-p-Phenylendiamine (150 mg/kg/d) und Resorcin (500 mg/kg/d)."
"Die bei den genannten Anwendungen benutzten Substanzen sind in der Schwangerschaft meist nicht systematisch untersucht, scheinen aber bei moderatem Umgang keine gravierenden Effekte auf die kindliche Entwicklung zu haben. Wenn man z. B. diverse Inhaltstoffe von Haarfärbemitteln in Tierexperimenten in hohen Dosen verabreicht, können Entwicklungsstörungen ausgelöst werden. Die Dosen übersteigen dabei natürlich den üblichen Gebrauch bei weitem."
"Eine Schädigung des Säuglings durch Aufnahme problematischer Substanzen über die Kopfhaut und Übergang in die Muttermilch ist bisher nicht beschrieben.
Vorsichtshalber ist ein moderater Umgang mit derartigen Maßnahmen in der Stillzeit zu empfehlen, da viele Substanzen für diese Phase kaum untersucht sind." Alle Texte von Dr. Paulus, unserem Medikamenten-Experten hier bei RuB
Moderat meint: ab und zu; maßvoll! Und alle drei Monate Haare färben ist absolut maßvoll!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.09.2011