Frage: Geburtsverletzungen

Hallo Frau Höfel, bei der Entbindung am 3.12. mit Saugglocke (da Sternengucker) habe ich einen beidseitigen Scheidenriss und einen Dammriss 3. Grades. Ich habe seitdem keinen schmerzfreien Tag gehabt und habe insgesamt nicht das Gefühl, dass eine wesentliche Besserung seit der Geburt eingetreten ist. Ich habe teilweise ein Druckgefühl bzw Ziehen im Unterleib, wobei dieses Gefühl seit der Geburt etwas weniger geworden ist. Meist stehe ich nicht länger als eine halbe Stunde, weil ich dann Schmerzen bekomme und liegen muss. In letzter Zeit brennt es wieder mehr, das merke ich permanent aber vor allem auch auf der Toilette. Wegen der Schmerzen war ich am letzten Freitag beim Frauenarzt: er sagte (wie auch die Ärzte im Krankenhaus und meine Hebamme) dass alles super verheilt, die Muskeln gut funktionieren und ich einfach Geduld brauche. Er hat einige lose Fäden entfernt. Ich war sehr optimistisch und beruhigt durch seine Aussagen, aber ich frage mich, wann wirklich mal eine deutliche Besserung eintritt, bin langsam sehr frustriert, weil ich schon ziemlich eingeschränkt bin im Alltag (gehe kaum mit dem Kleinen spazieren, mein Mann nimmt mir viel im Haushalt ab etc). Im Internet schreiben Leidensgenossinen immer, dass nach 2-3 Wochen die Schmerzeb weg waren... Stören vielleicht einfach noch ein paar Fäden? Habe gelesen, dass es bis zu 9 Wochen dauern kann, bis die sich auflösen. Kann ich gegen das brennen irgendwelche Salben, Puder oder sonstiges nehmen? Im Krankenhaus sagte man mir, ich solle 6 Wochen zwei mal täglich macrogol nehmen, habe schon auf einmal reduziert. Wird der Darm dadurch träge? Habe es drei Tage lang abgesetzt, hatte dann aber schlimme Verstopfung und extreme Schmerzen auf der Toilette, weshalb ich wieder damit angefangen habe... Habe ein Sitzbad ausprobiert, empfand es aber als extrem unangenehm, weil es danach noch mehr brannte. Ich kühle ab und an den Damm. Schmerztabletten möchte ich nicht nehmen, weil ich mich nicht daran gewöhnen will. Bin Ihnen für jeden Tipp dankbar! Viele Grüße, Jojo

Mitglied inaktiv - 01.01.2019, 11:51



Antwort auf: Geburtsverletzungen

Liebe Jojo, den Termin im Beckenbodenzentrum bitte nur absagen, wenn Sie komplett schmerzfrei sind! Manchmal gibt es bei derartigen „Manövern“ tatsächlich Verletzungen, die erst durch den Urologen entdeckt werden. Wurde eine Harnwegsentzündung ausgeschlossen? Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 02.01.2019



Antwort auf: Geburtsverletzungen

Derartige Beschwerden 4 Wochen nach der Geburt sind recht ungewöhnlich, zumal es offenbar auch kaum Besserungstendenz gibt. Auch wenn etliche Fachleute schon "draufgeguckt" haben: einen weiteren Arztbesuch solltest du dennoch nicht scheuen. Weiter unten schreibst du, eine Hebamme habe sich quasi "auf dich draufgesetzt" während der Preßwehen: DAS ist definitiv nicht normal, und zusammen mit einer komplizierten Vakuumextraktion bei Vorderhauptslage des Kindes können durchaus Verletzungen entstanden sein, die auf den ersten (oder zweiten...) Blick nicht erkennbar sind. Gute Besserung!

von Andrea6 am 01.01.2019, 13:34



Antwort auf: Geburtsverletzungen

Hallo Andrea, Danke für die Antwort. Im Krankenhaus haben zwei Ärzte und verschiedene Schwestern auf die Wunden geschaut, danach war ich schon bei zwei verschiedenen Ärzten, am 25.1. bin ich bei meiner eigentlichen Ärztin (wieder Eibe andere). Ich habe also eigentlich schon einige verschiedene Meinungen eingefordert und alle sagen das gleiche. Am 14.2. habe ich einen Termin im Beckenbodenzentrum. Ich hatte am Freitag eigentlich die Hoffnung, dass ich den nicht mehr brauche. Im Moment ist es auch wirklich eher das brennen als das Druckgefühl, das mich belastet. Genau, eine zweite Hebamme wurde geholt, da der Kopf meines Sohnes schon draußen war, er die Nabelschnur zweimal um den Hals gewickelt hatte aber ich nicht genug pressen konnte laut Meinung des Arztes. Sie hat sich mit voller Wucht auf meinen Bauch gestemmt, ich habe geschrien wie am Spieß. Letztendlich kam mein Sohn dann auch schnell raus, er wurde ja von oben geschoben. Hätte es da Alternativen gegeben?

Mitglied inaktiv - 01.01.2019, 13:49



Antwort auf: Geburtsverletzungen

Ich hatte auch eine saugglockengeburt mit kritsteller und hebamme und Ärztin sind auf mir rumgeturnt... Auch ich hatte mit dammschnitt und scheidenrissen zu kämpfen. Mir hat retterspitz ziemlich gut getan zumindest für den damm. Die Flasche in Kühlschrank stellen und auf eine kompresse geben und ein paar Minuten drauf halten. Ansonsten bin ich nach der tiolette kurz in die Dusche rein und etwas kühl unten rum abgebraust. Nach 4 Wochen wurde es dann schlagartig besser und ist dann ziemlich schnell verheilt.

von Charo258 am 01.01.2019, 18:33



Antwort auf: Geburtsverletzungen

Was Du erlebt hast war die sehr "freie" Anwendung des sog. "Kristeller-Handgriffs", der äußerst umstritten ist und auch bei korrekter Anwendung in keinem Fall ein "auf den Bauch der Gebärenden werfen" bedeutet. Bei bereits geborenem Kopf kann man das Kind in der Regel an diesem fassen. Wenn der Körper dem Kopf nicht schnell folgte lag ggf. ein Problem mit der Schulter vor. Diese dann gewaltsam herauszudrücken kann durchaus zu Verletzungen führen.

von Andrea6 am 01.01.2019, 20:44



Antwort auf: Geburtsverletzungen

Ich hatte ein zu enges Becken in dem sie steckte. Mir wurden auch 2 rippen dabei geprellt. Ich weiß dass das alles nicht so in Ordnung war was da abgelaufen ist, aber kind und ich sind gesund und das war mir kurz danach das wichtigste. Mit meinem jetzigen Wissensstand würde ich das nächste mal deutlich intervenieren.

von Charo258 am 01.01.2019, 22:36



Antwort auf: Geburtsverletzungen

Also ich hatte auch erhebliche Geburtsverletzung, bei mir kam es auch zur Schulterdystokie, Sprich Kopf war zwar draußen, Kind bleib aber mit der Schulter stecken. Zu solch drastischen Methoden ist es dann aber bei mir nicht gekommen, durch Lagerungsänderungen und einigen anderen Griffen und einem angedeuteten Kristaller löste es sich dann doch. Allerdings, wenn es dich etwas tröstet, die müssen dann handeln. Weil im Gegensatz zum allseits befürchteten Kopf passt nicht durch, ist das eine extrem gefährliche Situation bei der es um Minuten geht. In dem Moment wo der Kopf draußen ist, hackt es auch bei der Sauerstoffversorgung des Kindes. Es muss also entweder notfalls mit Gewalt raus oder wieder zurück in den Geburtskanal und dann per Notkaiserschnitt schnellstens geholt. Bei der Aktion zurück muss ich dir wohl nichts sagen was da alles kaputt gehen kann. was das jetzt nicht gut reden soll was die im KH gemacht haben, sie hätten es dir danach genau erklären müssen, aber evtl eine Erklärung. Mir hat es geholfen das man mir nachher alles haargenau erklärt hat und auch warum die alle so schnell und hektisch wurden. Auf jeden Fall dürftest du deutliche Verletzungen davon getragen haben die über die einer normalen Geburt weit herausgehen. Ich bin da nur knapp an der Blutkonserve vorbei und wurde schon im Kreisssaal noch mit einer weiteren PDA und Schmerzmedikamente für die Nacht versorgt. nach der Geburt. es dauerte bis alles verheilt ist, ging aber bei mir schmerztechnisch. Muss aber sagen ich habe viel daheim gekühlt. Mit Wasser gefüllte Kondome gefrieren lassen sind das Wundermittel sage ich dir. Kreislauf war lange Zeit ein anderes Thema. Das hat gedauert. es ist aber auch alles gut verheilt, auch das nicht sichtbare. Genau danach würde ich auch schauen lassen, die sollen nicht nur im sichtbaren Bereich schauen, sondern auch tiefer. Ebenso würde ich mal abklären lassen ob Symphyse oder ähnliches noch gelitten haben. das unabhängig vom Hänger, sondern einfach weil es gerne auch übersehen wird und dann länger ärgern kann. Beckenboden auf jeden Fall dran bleiben. Meiner macht jetzt in dieser Schwangerschaft Ärger, obwohl ich seit Geburt die Übungen mache.

von Felica am 02.01.2019, 09:57