Liebe Frau Höfel,
mittlerweile bin ich etwas verzweifelt, mein jüngster ist nun 13 1/2 Monate alt und hat zu Beginn der Beikosteinführung (mit 5 Monaten) verhältnismäßig gut gegessen, d.h. Löffel kam, Mund ging auf. Mittlerweile verweigert er das Essen meist völlig. Ich hab und ich weiß dass man das eigentlich nicht soll - mit diversen Dingen abgelenkt. D.h. ich hab ihm irgendwas für ihn interessantes in die Hand gegeben. Das hat anfangs gut geklappt. Mittlerweile allerdings schmeißt er alles runter, klar auch entwicklungsbedingt ;-), dann will ers natürlich wieder haben usw. aber gegessen wird nun nix mehr. Auch Fingerfood ist für ihn keine Alternative, höchstens mal am Nachmittag so kleine Dinkelstangen. Aber das kanns ja nicht sein. Ich stille ihn noch, eigentlich wollte ich ja nur noch morgens, abends und nachts stillen, doch da er das Essen verweigert will er nur noch an die Brust, das zeigt er deutlich indem er mir am T-shirt zieht und zerrt und schreit so lange bis ich nachgebe. Generell still ich ja gerne, aber wie gesagt ich kann mir nicht vorstellen dass er in seinem Alter noch alle Nährstoffe über die Mumi decken kann. Was kann ich tun, bin echt verzweifelt. Wäre über Tips ihrerseits sehr dankbar!
Viele liebe Grüße und Dankeschön im voraus
Michèlle
von
Mama_von_zwei
am 21.09.2012, 22:06
Antwort auf:
Essverhalten Sohn 13 1/2 Monate
Liebe Michèlle,
vorab: wenn Ihr Sohn nicht gerade untergewichtig und krank ist, dann hauen ihn ein paar Tage fasten nicht um.
weiterhin: bitte einmal in den Mund schauen, ob sich ein Soor oder andere Entzündungen dort verstecken. Dann ist essen nämlich sehr unangenehm.
So, und dann sind SIE dran. Es gibt keinen Grund verzweifelt zu sein. Es ist lediglich Zeit zu entscheiden (und dann Konsequenzen zu ergreifen), wo die Stillreise hingehen soll.
Möglichkeit 1: Ihr Sohn lebt weiter von Muttermilch und macht eine Beikostpause. Das geht ohne Probleme ein paar Wochen.
Möglichkeit 2: Sie spielen weiter "Baby schmeißt runter - Sie heben auf - Baby isst nichts".
Möglichkeit 3: Sie bestimmen ab sofort die Regeln. Das könnte so aussehen:
Morgens stillen.
Vormittags ein Stück Obst - keine MM.
Mittags: Familientisch, also Mittagessen (ohne Spielzeug, ohne Animation, ohne MM)
Nachmittags: Dinkelstange (evtl. MM)
Abends: Familientisch, also Abendbrot ((ohne Spielzeug, ohne Animation,ohne MM)
Zum Einschlafen und nachts: stillen
oder:
Sie stillen nur noch morgens und abends.
Wichtig ist, dass Sie Ihren Plan machen und dann mit liebevoller Konsequenz (da Ihr Sohn sich natürlich lauthals beschweren wird) durchziehen.
Das heißt z.B., dass ein Kind, welches am Tisch nicht isst und andere nur stört, evtl. auf den Boden gesetzt und dann nicht mehr (als nötig) beachtet wird.
Wenn Ihr KInd merkt, dass es nichts anderes bekommt, dann wird es essen! Laufen Sie aber nicht hinterher. Wie gesagt, ein paar Tage Nahrungskarrenz schaden nicht!
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 23.09.2012