Fikusaat
Mir fällt seit einiger Zeit bei meinem Sohn auf, dass er Schwierigkeiten hat einen Text fehlerfrei abzuschreiben. Jeder zweiter Hefteintrag in HSU lautet, schreibe genauer ab, lies genauer etc. Er lässt Wörter aus, schreibt mit Rechtschreibfehlern, verwechselt Begriffe. Mit Diktaten hat er dagegen null Probleme und meist keine Fehler. Schreibt er denselben Text aber ab, hat er mindestens 3 Fehler. Er sitzt vorn, braucht keine Brille. Wie kann ich ihm helfen, dass er Hefteinträge richtig abschreibt von der Tafel? Ihn öfter abschreiben lassen. Hab irgendwo gelesen, dass das Gehirn sich schwer mit abschreiben tut aber mit selbst produzieren nicht so.
achso, dazwischen gibt es Einträge, die super sauber und ohne Fehler sind.
In welcher Klasse ist er denn und hast du ihn schon Mal gefragt, ob er sich erklären kann, woher das kommt?
So etwas kann vielerlei Gründen haben:
- der Zeitpunkt der fehlerhaften Einträge war später am Tag, dann lässt die Konzentration nach
- er hat im HSU-Heft vielleicht Kästchen und keine Linien, wodurch die Einträge schwieriger werden und er vielleicht oft verrutscht
- er braucht doch eine Brille
- das Thema interessiert ihn nicht, deshalb schwinden seine Bemühungen
- es liegt eine andere Sehstörung vor, die tagesabhängig ist
- bei den fehlerhaften Einträgen ist das Arbeitsumfeld zu laut,.sodass er sich schlechter konzentrieren kann
usw..
Diktate sind im übrigen eine komplett andere Leistung und können damit nicht verglichen werden.
Oft wissen die Kinder, wenn sie mal genau darüber nachdenken, oft selbst, woran es liegt.
Diktat: Kind hört mit Blich ins Heft aufmerksam zu, muss sich nur darauf konzentrieren und bekommt es idR 2x vorgelesen/gesprochen. Es schreibt das Gehörte praktisch während gesprochen wird hin ohne den Blick auf etwas anderes richten zu müssen als das Heft. Abschreiben Tafel: Kind liest mit Blick auf die Tafel was dort steht. Es muss sich dies nun merken, da es Blick nun ins Heft lenken muss und sich selbst im Kopf vorsagen, was es schreiben soll und dabei die richtige Schreibweise lautieren. Es kann ja nicht nach jedem Buchstaben erst mal wieder zur Tafel gucken. Die Leistung ist hier eine viel komplexere und tatsächlich schwieriger als ein Diktat. Dazu kommt: liest es nochmal zur Korrektur drüber, gleicht das Hirn kleine Fehler, Buchstabendreher oder einen fehlenden automatisch aus. Weswegen Profis (Lektoren zB) Texte rückwärts Korrektur lesen.
Mit rückwärts lesen meine ich, der Satz wird mit dem letzten Wort begonnen - nicht das Wort als solches wird rückwärts gelesen :-) aber bitte schlag das jetzt nicht deinem Sohn vor! Das ist etwas für Profis, nicht für Kinder, die noch lernen, alles korrekt zu schreiben. Gesteh deinem Kind doch zu, das es erst 9 ist und nicht alles perfekt machen kann oder schon muß. Es lernt noch. Und gerade von guten Schülern wird oft zu viel erwartet. „das musst du doch können“ - das setzt auch einen guten Schüler so unter Druck, das erst recht Fehler passieren vor lauter Anspannung, überzogene Erwartungen erfüllen zu müssen.
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